The Myth of Hades and Persephone

"Ich bin neu in dieser Stadt, als muss diese Frage wohl an Euch zurück gegeben werden. Sagt Ihr es mir. Ich vertraue da ganz Eurer Entscheidung." er schenkte ihr ein charmantes Lächeln.

"Ihr seid wirklich ein unverhohlener Schmeichler, das muss man euch lassen." Kurz sah sie sich um, dann zog sie den inzwischen schwer gewordenen Korb ein wenig höher. "Also gut. Aber dieser Ausflug bleibt unser kleines Geheimnis, ja?" Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich. Gegen die großen Hände des Mannes, wirkten ihre zierlichen Hände glatt wie die eines Kindes. Hastig entfernte sie sich mit ihm von der Menge, versucht möglichst nicht aufzufallen. Sie zwängte sich mit ihm durch ein Netz aus verworren schmalen Gassen, bog mehrmals ab und wich fast allen Menschen aus, die sie erblickte. Zum Schluss wurden die Häuser kleiner und die Straßen größer, bevor sie an den Feldern ankamen. Sie sog die frische, nicht vom Markt verpestete Luft in ihre Lungen und schloss kurz die Augen. "Riecht ihr das? Herrlich. Aber gleich wird es noch besser." Sie zog ihn noch ein kurzes Stück des Feldweges entlang und deutete dann auf eine Wiese auf der unzählige wilde Blumen wucherten. "Dort."

Eylsio musste unwillkürlich schmunzeln. Er hatte es bereits geahnt, dass sie ihn an solch einen Ort führte. Eine leichte Briese(?) fuhr über die Wiese hinweg und die Blumen tanzten im Wind. Es sah fast so aus als wäre es ein Meer aus tausend Farben. Es hatte schon ein Grund, warum bestimmte Personen diese Erde so liebten und sie daher krampfhaft beschützen. Er kam nicht umhin zu Kora neben sich zu schielen und sie zu betrachten. Ja, auch sie. Auch sie war wie diese Erde. "Es ist ein wunderschöner Ort." meldete er sich dann zu Wort.

"Ich weiß!", rief sie nur begeistert, setzte den Korb ab und watete hinein in das Blumenmeer. Kurz drehte sie sich im Kreis, dann Streckte sie genüsslich die Arme gen Himmel und ließ sich mit einem quietschen rückwärts in die Blumen fallen.  Ein helles lachen erfüllte die Luft, dann entfuhr ihr ein Niesen. Wahrscheinlich ist bei dem Fall zu viel Blütenstaub aufgewirbelt worden. Mit einem seufzen schloss sie die Augen und ließ einfach Duft, Sonne und Geräusche auf sich wirken. "Wunderschön", wiederholte sie leise, dann schlug sie die Lider  wieder hoch und ihre schönen dunklen Augen richteten sich wieder auf ihren Begleiter. "Ihr habt recht, Elysio. Wunderschön." Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. An solchen Orten war das Leben wieder schön. "Wollt ihr euch nicht zu mir gesellen und mir von euren Frauengeschichten erzählen? Ihr könnt mir natürlich auch von anderen Dingen berichten, doch eure Taktiken würden mich schon interessieren. Worauf fallen die anderen Frauen bei euch herein?" Ihr Blick wurde neugieriger und sie stützte sich auf ihre Unterarme. "Also außer auf euren Charme und das Aussehen."

"Andere Frauen? Seid ihr etwa auf mich »herein gefallen«?" benutzte er ihre eigenen Wörter.
Der junge Mann war ihr ein Stück in das Meer an Blumen gefolgt, blieb dann jedoch auf sicheren Abstand stehen. Wenn es ihr gefiel, dann sollte sie es denjenigen hören lassen, die dafür verantwortlich waren. Er selbst sah innerlich unberührt auf die wiegenden Blumen herab. Hier wuchsen sie...
Als das Mädchen ihn dann ansprach richtete er seine wachsamen Augen auf sie und ein unbeschwertes Lächeln umspielte seine Lippen. "Wollt Ihr das wirklich wissen?" fragte er noch Einmal zu Sicherheit nach. Nachdem er sich dem Mantel entledigt hatte, setzte er sich zu ihr in das Gras. Er zupfte eine Blume ab und drehte sie zwischen den Fingern. "Warum interessiert ihr euch so für meine Frauengeschichten? Warum werdet ihr nicht gleich ein Teil davon." Ôwô

Sie musste schmunzeln. "Wünscht ihr euch das etwa? Dass ich Teil eurer Geschichten werde?" Jetzt wurde sie neugieriger. "Was würdet ihr euren Kameraden denn über mich erzählen? Wie ich mich winde, mich nach eurer liebe verzehrt habe? Oder seid ihr eher ein Romantiker? So schätze ich euch tatsächlich weniger ein." Sie pflückte ein paar Blumen und begann einen Kranz zu Flechten, ließ ihn aber nie komplett aus den Augen.

Irgendwann wurde es Elysio zu anstrengend aufrecht zu sitzen und so sank er in das grüne Meer, tauchte quasi unter. Er winkelte ein Bein an und hielt die Blume in seiner Hand vor sein Gesicht, um sie genauer zu betrachten. "Meinen. Kamerad? Der würde sich nur langweilen, lieber erlebt er diese Geschichten selbst." als er sich hin gelegt hatte, war ihm wieder mal die eine einzelne Strähne in sein Gesicht gerutscht und lag nun zwischen seinen Augen. "Ich bin also kein Romantiker? Was bin ich dann, mach Eurer Meinung?"

Kora überlegte kurz bevor sie antwortete. "Ich halte euch für einen Frauenheld. Ihr seid groß, ein Kämpfer und gutaussehend. Und ich kenne genügend Frauen, die jederzeit ihren Mann gegen ein Exemplar wie euch eintauschen würden." Sie kicherte, während sie weiter flocht. "Ja,ich bin nicht gerade höflich. Beweist mir das Gegenteil und ich werde um Vergebung bitten, doch bis dahin..." Bis dahin würde sie vorlaut und tölpelhaft sein wie immer. "Eine Frau mit einem losen Mundwerk ist bestimmt auch etwas Neues für euch."

"Natürlich. Es gibt genügend die ihre Aussagen auf leises Lachen und belanglose Kommentare beschränken. Es ist angenehm sich mit jemanden zu unterhalten, der sich nicht klein kriegen lässt." der junge Mann musste blinzeln, um das aufkommende Niesen zu unterdrücken. Er sollte nicht allzu lange in die grelle Sonne schauen. "Würdet Ihr auch mit mir kommen? Auch ohne einen Ehemann?"

"Die Frage ist schwer..." Für einen Moment überlegte sie, wie sie am besten Antworten sollte, dann blitzten ihre Augen frech auf. "Wenn ich mit euch komme, was würdet ihr denn mit mir und meinem Mundwerk machen?" Andere Männer hätte sie spätestens jetzt schrecklich stark in Rage versetzt oder vollkommen eingeschüchtert. Beides Tat sie gerne, doch bei dem Mann, der jetzt bei ihr war, war sie sich nicht sicher.

"Wohl wahr, man findet ein solches Mundwerk nicht alle Tage. Aber ich würde Euch doch nicht mit mir nehmen, wenn es mich stören würde, oder?" er lachte stumm und sah abermals in den hellen Himmel. "Jetzt seid ihr dran, mir meine Frage zu beantworten. Würdet ihr mit mir kommen? "

"Wenn es dort, wo ihr hinwollt nicht zu kalt ist... Vielleicht. Kommt darauf an, wohin die Reise gehen soll." Kurz bedachte sie diese Feststellung noch einmal. "Nur die Gläubiger hier würden das wohl verachten. Nicht nur hier, überall." Ein wenig unsicherer wandte sie sich an den Mann. "Kann ich euch etwas verraten? Manchmal glaube ich, dass all das mit den göttern nur Humbug ist. Nur Geschichten, Gemunkel, um uns zu zähmen. Wer würde schon soetwas tun? Mir ein schönes Gesicht geben, eine scharfe Zunge als einzige Verteidigung und einen Stand, der andere geradezu verpflichtet auf mir herum zu trampeln oder in die Versuchung zu kommen mich anzufassen." Was erzählte sie das nur einem fremden? Sie brachte sich doch nur unnötig in Schwierigkeiten. "Verzeiht, ich so,let weniger reden."

Der schwarzhaarige Mann wurde hellhörig. Das war ihre Meinung? Es dauerte nicht lange, bis das grinsen auf seinem Gesicht breiter wurde und er wenig später anfing mit einer hellen Stimme zu lachen. "Diese Götter sind schon eigenartig was? Aber keine Angst, sie ärgern sich bestimmt ebenfalls über so manche Dinge." er hob den Blick soweit, bis er das Mädchen, wenn auch nicht vollständig, sehen konnte. "Wie seid Ihr auf den Gedanken gestoßen, das die Götter nicht existieren? Immerhin sind alle anderen hier mehr als nur ehrfürchtig davon überzeugt. "

Kora zuckte mit den schultern. "Nunja, wäre ich eine Göttin, dann hätte ich einiges anders gemacht. Gerechter, ja gerechter hätte ich diese Welt gemacht. So schwer kann das doch nicht sein, wenn man allmächtig ist. Ja, ich glaube das trifft es. Und ich hätte alle Menschen schön gemacht."

"Gerecht, klingt doch öde." entfuhr es seinen Lippen, bevor Elysio richtig über seine Worte nachdenken konnte. "Was hätten die Götter dann noch zu tun? Wenn alles gerecht ist, dann haben viele der Götter nichts mehr zu tun." formuliert er sein Kommentar.

"Na und? Sie könnten sich entspannt zurück lehnen und sich um ihre eigenen Probleme kümmern. Findet ihr nicht.?", argumentierte sie weiter und Band eine letzt Blume an den Kranz., dann war er fertig. Kurz betrachtete sie ihn, danach nickte sie zufrieden und setzte sich auf, ehe sie ihn Elysio ohne zu fragen auf den Kopf setzte. "Jetzt seht ihr noch besser aus."

Erschrocken weiteten sich die Augen von dem jungen Mann für einen Augenblick. Dann er musste er lachen. Mit einer Hand schob er ihn etwas in die Mitte, damit er besser hielt. "Denkt Ihr wirklich, das Blumen zu mir passen?" fragte er neugierig. Wenn sie wüsste was die Götter alles machten. Jedenfalls nicht das, was sie sollen. Abgesehen von vielleicht gerade mal einen, der ja nichts anderes konnte. Er überlegte sich aufzurichten, doch er musste sich eingestehen, dass der Platz hier ziemlich bequem war und er wortwörtlich zu faul war, sich zu bewegen. "Verzeiht, dich ich besitze nicht das Talent etwas so ebenbürdiges zu schaffen, sonst würde ich Euch ebenfalls einen Kranz flechten." entschuldigte er sich ehrlich.

Kora winkte ab. "Euch steht es sowieso besser zu Gesichte." Kichernd sah sie zu ihm herab. "Eine Krone für den kleinen Herren sozusagen." Beim Lachen fielen ihr ein paar Strähnen ins Gesicht, die sie schnell versuchte hinter ihr Ohr zu schieben. "Ihr seht einfach göttlich aus, wenn ich euch das so sagen darf. Aber Blumen habe ich zu genüge. Vielleicht habt ihr etwas anderes, dass ihr mir im Tausch für den Kranz geben könnt." In ihrer Stimme lag Koketterie, doch äußerlich lächelte sie natürlich wie ein unschuldiges Lämmchen.

"Ein Tausch also." der Mann mit dem Namen Elysio hob, fast schon ein wenig spöttisch, eine Augenbraue und sah das Maschen halb über ihm an. "Ihr macht mir ein Geschenk und ich muss Euch im Gegenzug ebenfalls etwas darbieten. Dann sprecht, was für einen Gefallen wünscht ihr von mir." drehte er den Spieß um. "Solange es im Bereich meines Möglichen besteht, werde ich für Euch diesen Gefallen ausführen."

"Nun, eigentlich war das ein Spaß.", setzte sie an. "Doch wenn ihr es schon so offenherzig anbietet..." Für einen Moment dachte der Rotschopf darüber nach, dann begannen ihre Augen vorfreudig zu leuchten. "Dann... Gelüstet es mir gerade nach einem Kuss von dem Krieger der Blumen." Sie grinste frech, dann hielt sie ihm herausfordernd ihre Wange hin und tippte mit ihrem schlanken Zeigefinger darauf. "Wie steht's? Ein Kuss für die schönste ungläubige bedienstete des ganzen Landes?"

Elsyio schüttelte über ihre Wortwahl den Kopf. "Ihr könntet weit mehr als nur eine Bedienstete sein." murmelte er. Da er die Schuld noch an Ort und Stelle begleichen wollte, stützte sich der junge Mann auf seine Ellenbogen und brachte Damit seinen Kopf weiter nach oben. Es fehlten nur noch wenige Zentimeter zu ihrer Wange, welche er mit einem einfachen recken überwand. Auch wenn er spürte, dass durch die Aktion der Kranz auf seinem Haupt in Schieflage geriet, ließ er sich nicht beirren und schenkte ihr letztlich den gewünschten Kuss. Natürlich auf die Wange. ;b

Doch noch kurz bevor seine Lippen sein Ziel erreicht hatten, wandte Kora ihren Kopf herum und drückte ohne zu zögern ihre Lippen auf seine. Sie konnte noch immer das Gefühl in sich nicht beschreiben. Von diesem Mann ging eine unheimliche Ausstrahlung aus. zum einen wirkte er unheimlich anziehend, aber zum anderen ging eine verwirrende Spannung von ihm aus. Vielleicht war ein Schein der Macht oder der Kunst der Täuschung. Sie wusste es nicht, könnte es auch nicht in Worte fassen, wollte aber unbedingt mehr von dieser bemerkenswert interessanten Person wissen. Und es frustrierte sie, dass sie ihm offensichtlich gefiel, aber sie ihm in diesem Moment wohl schon stärker verfallen war als er ihr. Hastig zog sie ihren Kopf zurück und setzte wieder ein triumphierendes Lächeln auf. Von einem Mann hatte sie sich noch nie einschüchtern lassen.

Elysio sah das schöne Gesicht über sich noch eine Zeitl lang unentwegt an, dann verriet ihm ein leises kichern. "Das habt Ihr doch absichtlich mit jenem Kranz gemacht." zur Demonstration schob er den Blumenkranz auf seinem Kopf wieder gerade. Dieser war so ziemlich das einzige farbige an ihm. Der junge Mann betrachtete das Mädchen wiedereinmal ohne etwas zu sagen, wobei er seinen Kopf in dezente Schräglage brachte.

Sie griente verschwörerisch und zuckte scheinheilig mit den Schultern. "Wer weiß. Hat es euch denn nicht gefallen? Das waren ja schon beinahe zwei Geschenke für euch, oder etwa nicht?" Frech sah sie Elysio an und Strich sich abermals ein paar wilde Strähnen aus dem Gesicht.

"Das waren es." stimmte er ihr zu. Auf ihre Frage legte er den Kopf schräg und ließ sich tatsächlich zu einem Lächeln hinreißen, was dann auch noch an einem planenden Spitzbuben erinnerte. "Mir hat es durchaus gefallen, doch es war für meinen Geschmack zu kurz." sprach er gerade heraus.