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 Schwangerschaaaaaffft Owo

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Lady Maj
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Lady Maj


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Schwangerschaaaaaffft Owo Empty
BeitragThema: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 24 Mai - 4:11

Alice saß Faye gegenüber am Frühstückstisch. Sie trug ein hellblaues Kostüm, eines ihrer liebsten, und hatte sich die Haare grob aus dem Gesicht geschoben, anstatt sie aufwändig hochzustecken. Vor ihr waren wie immer zahlreiche Brotaufstriche sowie Obst und Joghurt aufgetischt, doch dieses Mal rührte sie nichts an. Es war der erste Arbeitstag nach den recht enttäuschenden Flitterwochen, aber das war es nicht, was sie zurückhielt. Nachdenklich blickte sie auf den Teller hinan, während ihre Gedanken durch andere Gebiete streiften. Sie hatte kein Auge zu tun können, nach der Begegnung mit Daniel. Er hatte die Vergangenheit auferstehen lassen. So kam alles letztendlich zurück und das Leid begann von vorne. Bedrückt vergrub Alice die zusammengefalteten Hände in ihrem Schoß. So hatte sie sich den Beginn in ihrer Ehe nicht vorgestellt. Es bewies nur, dass sie zu unvorsichtig gewesen war. Sie hatte sich in falscher Sicherheit gewogen, was nun vielleicht ihre ganze Familie inklusive des ungeborenen Lebens in sich gefährdete. Ihr Blick glitt zu der Uhr an der Wand. Es war noch Zeit, bis sie los musste und doch hatte sie den Wunsch, das Haus so bald wie möglich zu verlassen, damit der blonde sie nicht heimsuchen konnte.

Faye dagegen ließ sich seine innere Unruhe nicht anmerken, sondern folgte dem gleichen Ablauf wie jedem Morgen. Neben ihm lag die aufgefaltete Zeitung des heutigen Tages, während seine linke Hand kontinuierlich die Kaffeetasse an seine Lippen hob. Doch wie er auch versuchte, zwanghaft den Schein eines völlig normalen Morgens zu wahren, so nahm er kaum die Wörter in der Zeitung wahr. Seine Augen folgten den Zeilen, doch seine Aufmerksamkeit galt dem gestrigen Tag und damit auch dem daraus resultierenden Anblick von Alice in diesem Augenblick. Auch sein Blick glitt zur Uhr, doch auch wie Alice konnte er feststellen, dass er ebenfalls noch genügen Zeit hatte. Meistens mussten sie beide gleichzeitig los, sodass sie sich oft im Türrahmen von einander verabschiedeten, ehe sie in ihre Fahrzeuge stiegen. Nur heute war dem großgewachsenem Mann nicht danach. Viel lieber würde er seine Frau mit sich ins Büro nehmen, sodass er stets ein Auge auf sie haben könnte, doch er bezweifelte, dass sie das zulassen würde. "Ich werde heute eher Schluss machen und die abholen. Die Meetings beginnen erst in ein paar Tagen und die Vorbereitungen bis dorthin laufen von alleine oder lassen sich über den Laptop regeln." Erst nachdem er fertig gesprochen hatte, hoben sich seine blauen Augen und fixierten Mrs. Novie.


Seine Frau runzelte die Stirn. "Ach, das musst du nicht. Chloe wird das sicherlich nicht gefallen, wenn du gleich am ersten Tag deine Pflichten vernachlässigst.", winkte sie eilig ab, da sie vermutete, dass er sich Sorgen machte. Er sollte sich nicht sorgen. Eilig zwang sie sich ein Lächeln auf, gefolgt davon, dass sie ihre Tasse Tee an die Lippen setzte. "Ich muss einiges nachholen, es würde dir nichts nützen. Es ist langweilig bei mir." Insgeheim hatte sie in der schlaflosen Nacht bereits beschlossen, Dr Birling ein weiteres Mal aufzusuchen, obwohl sie dem eigentlich abgeschworen hatte. Vielleicht half es ihr, die Situation mit Daniel zu überstehen. Es war nicht leicht, ihre Sorgen Faye zu offenbaren, wenn dieser ebenso wie sie emotional an dieses grausigen Erinnerungen gebunden war.


"Ich werde es dennoch in Erwägung ziehen." Blieb der Mann ihr gegenüber stur bei seiner Absicht. "Außerdem vernachlässige ich keine Pflichten, viel mehr gehe ich meinen persönlich wichtigsten nach." Er schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln ehe er seine Tasse in einem Zug leerte und die Zeitung zuklappte. Alice hatte recht, was seine Assistentin betraf, Chloe wäre tatsächlich alles andere als erfreut, doch würde sie keine andere Wahl haben, als ihn machen zu lassen. Nicht wenn es darum ginge, dass ein Schwein aus seiner Vergangenheit zurück gekehrt war. Nicht wenn es darum ging, Alice vor eben ihm zu schützen.


"Du machst dir Sorgen, nicht?", fragte sie geradeheraus und sah Faye an. Das war also der Beginn ihres Lebens als Eheleute. "Faye, ich komme schon klar. Ich bin kein Teenager mehr. Er kann mir nichts mehr tun." Sanftmütig lächelte sie ihn an, doch im selben Moment erinnerte sie sich zurück an die Fotos die der Junge von damals gemacht hatte. Sie erinnerte sich an die Gewalt und seine Wutausbrüche. Ihre Mundwinkel zuckten kurz, da das Lächeln nun zur Qual wurde. Eilig schluckte sie, doch spätestens an ihren Augen könnte man erkennen, wie sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wurde. "Ich bin jetzt eine erwachsene und verheiratete Frau, die Zeiten haben sich geändert. Ich habe mich lange genug versteckt und war nun unvorsichtig." Wieder versuchte sie den Kloß in ihrem Hals hinunter zu schlucken, während ihr Kinn anfing zu zittern. "Zehn Jahre hab ich mich versteckt aus Angst. Es war doch absehbar, oder?" Die weißhaarige gab sich also die Schuld daran, dass er sie gefunden hatte. Er erinnerte sie an die leidvolle Zeit in Einsamkeit und das verlassen Fayes, nur wegen ihm hatte sie dies auf sich genommen. Er gefährdete ihre Familie, nur wegen ihrer Dummheit. Eilig erhob sie sich. "Ich muss los. Der Verkehr soll wieder einmal schrecklich sein.", log sie, obwohl es niemanden gab, der ihr davon hätte erzählen können. "Wir sehen uns am besten hier zuhause."

Faye betrachtete seine Frau ausdruckslos, während sie mit ihm sprach. Kaum stand sie auf und erklärte das sie los machen würde, hielt auch ihn nichts mehr auf dem Stuhl. Bevor Alice ihm gänzlich entfliehen konnte, stand er auch schon bei ihr und hielt sie an ihrem Arm fest. "Dann bis heute Abend." Er küsste sie auf die Wange und gab sie dann frei. Er würde sie mit seiner Entscheidung nicht zwingen, doch würde er es definitiv nicht darauf belassen, wie es nun war.

Obwohl Faye sie los ließ, hielt sie ihn zurück und sah ihn an. Sie sagte nichts, doch ihre Augen stießen einen stummen Hilfeschrei aus. Hilflos suchte sie nach Worten, um sein Anhalten zu begründen. "Hab einen schönen Tag, ja? Grüß' Chloe von mir und übernimm dich nicht." Ihr Lächeln wirkte nun gekünstelt, als hätte man es nur aufgemalt. "Und mache mir ja keine Dummheiten." Eilig gab auch sie ihm einen Kuss und richtete seine bereits perfekt sitzende Krawatte, bevor sie sich dem Weg zur Garderobe widmete, um Mantel und Schuhe anzuziehen.

An wem genau richteten sich diese Worte, fragte sich der Mann in Gedanken, bei dem Anblick seiner Frau. Länger als nötig sah Faye Alice hinterher, ehe er sich seinem Eigenen loskommen zuwandte. Er nahm die kaum gelesene Zeitung an sich und wollte sich auch auf den Weg zur Tür b geben, doch hielt ihn unerklärlicherweise der Anblick des noch gedeckten Tisches fest. Sie hatte nichts gegessen, nichts angerührt, was hier aufbereitet wurden war. Faye drehte den kopf zu seinem eigenen Teller. Bitter lächelnd musste er feststellen, dass er so in Gedanken versunken war, dass er nicht inhaltlich mehr aufgegessen hatte. Angefangen ja, doch danach hatte er dem keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt, denn die hatte wieder einmal Alice auf sich vereint. "Ihr Auto wartet bereits, Mr. Novie." Ein nicken, mehr Bestätigung war von Faye heute nicht zu erwarten. "Ich bin sofort da."

~~

Alice starrte den Bildschirm ihres Computers an. Vor ihr stand eine kalt gewordene Tasse Kaffee und neben ihrem Schreibtisch stapelten sich Geschenkkörbe von Mitarbeitern und Partnern, die ihr nachträglich gratulierten. Nichts davon interessierte sie in diesem Moment wirklich. Den Satz, den sie derzeit las, hatte sie bereits fünfmal begonnen, jedoch nie beendet. Frustriert stützte sie den Kopf in die Hände. Er hatte gesagt, wenn sie nichts aus sich machen würde, dann würde er wiederkommen. Eigentlich hatte sie doch so hart dafür gearbeitet. Sie war erfolgreich, verheiratet und lebte in einem großen Haus. Zusätzlich erwartete sie ein Kind, aber das wusste Daniel natürlich nicht und sie würde es ihm auch keinesfalls verraten. Zähneknirschend versuchte sich Alice wieder ihrer Arbeit zu widmen. Ihr Blick fiel dabei auf das hochzeitsfoto von Faye und ihr. Sie hatte es diesen Morgen neben dem anderen Foto von Faye aufgestellt, um sich aufzumuntern, doch trieb es nun mehr Sorge um ihre Zukunft in ihr auf.


Einige Kilometer entfernt, ebenfalls in seinem Büro stand nun Faye vor seinem Schreibtisch. Die Hände auf der Tischplatte gestützt und den Blick auf ein Protokoll eines der vergangen Meetings gerichtet. Vor ein paar Minuten war er erst aus einem wieder gekehrt und hatte nun kaum Zeit wirklich Luft zu holen. Ein Blick auf die Uhr, ein tiefer Atemzug, ein Klopfen an der Tür. "Mr. Novie?" Chloe betrat, nachdem sie vergeblich auf eine Antwort gewartet hatte, den Raum. "Haben Sie die Briefe samt den Unterlagen erhalten?" Sie trug das bekannte Klemmbrett unter dem Arm, während sie in den Händen ein Stapel Papiere hielt. Doch ihr Chef hörte ihr nicht einmal zu. Er hatte den Telefonhörer an das Ohr gedrückt und sein Gesicht schien mit jeder verstreichenden und dazu unbeantworteten Sekunde düsterer zu werden. "Was tun Sie da, Mr. Novie?" Wieder keine Antwort. Stattdessen landete der Hörer lautstark auf seinem ursprünglichen Platz. "Sie geht nicht an Telefon." Knurrte er wütend, zog den Hörer und in weiteres Mal zu sich und versuchte es erneut. "Wen versuchen Sie denn zu erreichen?"
"Meine Frau."


Nachdenklich kaute Alice auf ihrem Bleistift und versuchte sich daran zu erinnern, was sie zuvor noch hatte notieren wollen. Über wenige Sekunden hatte sie den Gedanken wieder verloren und als sie nun auf das Blatt hinab sah, musste sie unweigerlich feststellen, dass sie nur "Daniel" notiert hatte. Sie war kurz davor, die halb volle Tasse an die nächste wand zu schleudern, da klopfte es an der Tür. "Ja?" Die Tür öffnete sich und ihr Assistent blieb im Rahmen stehen. "Mrs Nighti- Mrs Novie", korrigierte er sich, "sie hatten für heute ein Meeting angesetzt, der Kunde wartet bereits. Es sind alle da, außer Ihnen." Jetzt fiel es ihr wieder ein. Cyrus hatte sie vor nicht einmal einer halben Stunde daran erinnert und sie wollte nur noch ein paar Dinge dazu notieren. Zu spät. Schnell erhob sie sich.
"Ist alles in Ordnung, Mrs Novie? Geht es ihnen nicht gut?"
"Machen Sie sich keine Sorgen, Cyrus.", entgegnete Alice und rieb sich die Schläfen. "Es sind nur ein wenig Kopfschmerzen, nicht der Rede wert. Das kommt bestimmt vom Jetlag." Sie schenkte dem Mann ein kurz bemessenes Lächeln, packte die Unterlagen und verließ dann den Raum, um dem eigenen Meeting endlich beiwohnen zu können.


Chloe legte vorsichtig die Papiere auf dem Schreibtisch ab, als würde davon die Laune ihres Chefs abhängen. "Haben Sie auf dem Handy oder in ihrem Büro ang rufen?" Versuchte sie die Stimmung zu entschärfen. "Beides." Lautete die knappe und zerknirschte Antwort. "Beides geht nicht durch." Die blauen Augen fixierten das Telefon missbilligend. "Ist die Leitung kaputt? Sie würde definitiv an ihr Handy gehen!" Chloe griff ihrerseits nach ihrem Handy und wählte die Nummer des Handys. Noch während sie auf eine Antwort wartete wurde die Tür zum Büro ein weiteres Mal geöffnet und ein Mann steckte den Kopf durch diese. "Verzeihung, aber das Treffen mit dem-" er verstummt, nachdem die Rothaarige ihm einen vernichtenden Blick zugeworfen hatte. Ein zusätzlicher Anblick von ihm aufgebrausten Novie, schien den Assistenten nun gänzlich davon zu überzeugen die Tür schnellstmöglich wieder zu schließen. "Es tut mir leid, aber ich komme ebenfalls nicht durch." Entschuldigte sich Chloe, nachdem ihr Anruf unbeantwortet blieb.
"Da ist etwas faul." Sofort griff der Mann nach seinem Jackett, welches auf der Stuhllehne lag und marschierte zur Tür. "Wo wollen Sie denn hin?!" Fragte die Frau entgeistert. "Ich werde jetzt zu ihr fahren."
"Aber-" weiter kam ihr Protest nicht, denn Faye war bereits im Flur. Hilfesuchend sah sich Chloe noch einmal um, dann schnappte sie sich einige Unterlagen und den Laptop ihres Chefs und machte sich anschließend daran ihm zu folgen.
Wenige Minuten später hielt das Auto vor dem Gebäude, in welchen sich Alice Novie eigentlich befinden müsste. "Sind Sie sich sicher, dass es nicht etwas zu über eilt ist, sie sofort zu besuchen?" Fragte Chloe, nachdem sich beeilt hatte an die Seite von Faye zu kommen, da dieser aus dem halb noch fahrenden Auto gesprungen war. "Nicht nach dem gestrigen Tag und dem heutigen Frühstück." Viel Informationen steckten für die Assistentin nicht in dieser Antwort, doch dies schien dem Schwarzhaarigen völlig zu genügen. Dieser betrat bereits die Eingangshalle und durchquere diese zielsicher, ohne seinem Umfeld nur einen Tail seiner Aufmerksamkeit zu schenken. Mit einem Knopfdruck rief er den Fahrstuhl. Chloe sah sich im Gegensatz dazu kurz nach der zuständigen Rezeption um. "Sind Sie sich sicher, dass Sie einfach hier hereinspazieren können? Sollten Sie sich nicht lieber anmelden?"
"Das dauert zu lange." Brummte Faye als Antwort und betrat den so eben angekommenen Fahrstuhl. Natürlich gefolgt von der rothaarigen Frau. "Dafür gibt es bestimmt eine ganz einfache Erklärung. Vielleicht ist sie kurz etwas Essen." Überlegte sie laut, in der Hoffnung ihrem Vorgesetztem die Anspannung zu nehmen.
"Unwahrscheinlich." Wurde ihr Versuch auch sogleich zur Nichte gemacht. Der Mann an ihrer Seite ignorierte jeden Anlauf von ihr, ihn irgendwie zu beruhigen, sondern schien an seiner eigenen Theorie unabdinglich festzuhalten. Sodass er nun aus dem Aufzug rauschte und dem bekannten Weg zu Alice' Büro folgte, nur um dieses aufzusperren und es leer vorzufinden.
"Sehen Sie? Sie ist nur etwas essen." Wiederholte Chloe ihre Theorie. Faye ging zu ihrem Schreibtisch und betrachtete alles genau genau, bis seine Augen an einem kleinen Zettel hängen blieben. Die geschwungene Schrift war unverwechselbar die von Alice, doch dies war nicht der Grund warum die Falte zwischen seinen Brauen tiefer wurde. Es war das Wort was dort geschrieben stand: Daniel.

Hinter den beiden Eindringlingen ertönten eilige Schritte. "Entschuldigen sie, aber sie dürfen da nicht rein! Haben Sie einen Termin.", außer Atem kam Cyrus hinter den Fremden zu stehen. "Was soll das, dieser Bereich ist privat, wenn sie ihn nicht verlassen, muss ich den sicherheitsdienst rufen!" Ganz überzeugt klang der Assistent allerdings nicht, was nicht zuletzt daran lag, dass sogar die Frau ihn größentechnisch überragte. "Mrs Novie ist derzeit nicht zu sprechen." Nun fand er endlich die Zeit, die fremden Besucher zu mustern, was dazu führte, dass ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich. "Oh... Ähm... Sie... S-Sie sind Mr Novie, nicht wahr?" Dieses Gesicht hatte er zu Hauf in Zeitschriften und auf dem Schreibtisch seiner Chefin. Die Befugnis, in dieses Gebäude zu stürmen, hatte er dennoch nicht. Der kleine jedoch hatte wirklich sorge darum, wie er ihm dies nahebringen sollte


"Ja der bin ich." Faye hob den Blick von dem Schreibtisch und fixierte den kleinen Assistent. "Und wo bitte ist meine Frau?" Er wusste sehr wohl, dass er Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn er unbefugt sich zu diesem Büro Zutritt verschafft hatte. Doch war ihm dies im Augenblick alles gleich. "Ich habe versucht sie zu erreichen, doch sie geht weder an ihr Telefon hier im Büro, noch an ihr privates Handy." Prüfend warf er dem Telefon einen Blick zu. Eine der kleinen Lampen leuchteten, sein Anruf war also durch gekommen, nur hätte er die gewünschte Person nie erreicht.

"Nun", verlegen fuhr sich der junge Mann durch das hellbraune Haar, "Mrs Novie sagte, sie wolle heute keine weiteren Anrufe, ebenso wollte sie nach Möglichkeit nicht gestört werden. Deswegen habe ich alle Telefonate abgewiesen und sie hatte ihr Telefon stumm gestellt. Haben sie davon etwa nichts gewusst?" Im nächsten Moment bereute er diese Frage bereits. "A-a-also, sie meinte, sie würde noch unter Jetlag leiden und nimmt nur die persönlichen Besucher mit einem Termin sowie anstehende Video-Konferenzen an. Sie ist allerdings großzügig verplant für heute. Ihre Frau ist derzeit in einem Meeting. Es wäre kontraproduktiv sie zu stören. Ich muss Sie deshalb bitten zu gehen. Soll ich ihr eine Nachricht überbringen?"

Faye hatte mit verschränkten Armen und vereinzeltem nicken dem Assistenten geduldig zugehört. "Ja, Sie können ihr eine Nachricht hinterlassen." Ging er auf das Angebot ein. "Richten Sie Ihr aus, dass ich hier auf sie warten werde. Bis ihr Meeting vorbei ist." Lange betrachtete er den Mann nicht, sondern sah stattdessen wieder zu dem kleinen Notizzettel. Er würde jetzt ganz sicher nicht gehen. Nach der Erzählung, ergab es tatsächlich Sinn, warum Alice nicht auf seine Anrufe geantwortet hatte, doch er sah nicht ein nun gleich wieder zu verschwinden.

"Mr Novie, bei allem Respekt, ihrer Frau geht es gut und sie muss sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Ein überraschungsbesuch passt nun wirklich nicht in ihren Zeitplan." Hilfesuchend blickte der Mann zu der Frau, die vermutlich seine persönliche Assistentin war oder derzeit diese Aufgabe übernommen hatte. "Kommen Sie doch in einer Stunde noch einmal wieder, dann kann Mrs Novie sie sicherlich empfangen."

Chloe erkannte das Dilemma des Assistenten, nickte kaum merklich und drehte sich zu Faye, welcher bereits wieder dabei war stur zu widersprechen. "Vielleicht kann man einen Kompromiss finden." Sie nickte Faye mit großen Augen zu. Dieser zog nur eine Augenbraue hoch und wartete darauf, dass sie sich erklärte. "Könnten wir vielleicht in einem leeren Raum auf das Eintreffen von Mrs. Novie warten?" Verkündete sie ihren Vorschlag und sah dabei den Assistenten an. "Und Sie richten ihr aus, dass wir dort warten. Ich denke sobald das Missverständnis geklärt ist st, werden wir auch wieder verschwinden." Faye ließ sie zwar reden, doch in Gedanken plante er ein ganz anderes Vorhaben.

Zähneknirschend sah Cyrus zwischen den beiden hin und her. "Wir haben für solche Fälle nicht wirklich eine Klausel, aber da sie ihr Ehemann sind..." Er zögerte und hoffte inständig, dass seine Chefin noch immer frisch verliebt war und es daher gut aufnehmen würde. "Sie können im Wartebereich auf dieser Etage Platz nehmen, ich werde Mrs Novie kontaktieren und über ihre Anwesenheit benachrichtigen." Schon wollte sich der junge Mann abwenden, um die beiden zu ihrem Platz zu führen. "Wollen sie in der Zeit etwas trinken?", versuchte er es nun höflicher. "Wasser, Kaffee,..."

"Kaffee."
"Wasser." Die Antworten kamen wie aus einem Mund, nur hätte Chloe dabei ein freundliches Lächeln auf den Lippen und Faye ein genervtes Gesicht. Zufrieden, dass ihr Chef mit dieser Antwort auch ihrem Vorschlag zugestimmt hatte, drehte sich die Rothaarige zu diesem um. "Dann werden wir derweil den Wartebereich aufsuchen und ebenfalls etwas geschäftliches klären." Ihr Blick hatte an Freundlichkeit zum Teil verloren und dafür an Strenge gewonnen. Sie war sichtlich nicht erfreut darüber, dass Faye seinen Arbeitsplatz so fluchtartig verlassen hatte. Er folgte ihr auch,als sie sich dazu bewegte den Raum zu verlassen und auf den Flur zu treten.

Cyrus nickte knapp und wies Ihnen den Weg zum Wartebereich. Danach machte er dem mürrischen Herren seinen Kaffee und stellte diesen auf einem kleinen Tablett ab, wo er auch das Glas Wasser abstellte. Vorsichtig balancierte er dieses in den kleinen Raum und stellte es auf einem schmalen weißen Couchtisch ab. Der Raum war allgemein in hellen warmen Farben gehalten und hatte sowohl eine kleine Couchinsel als auch zwei weitere Sessel. Dazu passend stand in der Mitte ein flacher Couchtisch sowie ein paar Beistelltische die Blumengestecke trugen. "Bitte gedulden sie sich noch einen Moment." Ohne eine Antwort abzuwarten verließ er den Raum und beeilte sich, zwei Etagen tiefer zu den Konferenzräumen zu stoßen. Als er aus dem Fahrstuhl stieg, war bereits zu erkennen, dass das Meeting längst nicht vorüber war. Die Flure glichen einer Geisterstadt. Sollte er nun wirklich stören. Mit einem vorsichtigen klopfen kündigte der junge Mann sein Eintreten an. Vor ihm breitete sich nun ein langer Konferenztisch an, welcher komplett besetzt war und an dessen Ende Alice Novie saß. Kurz richteten sich alle Blicke auf ihn, dann widmete man sich wieder der allgemeinen Diskussion, weshalb Cyrus ungestört bis zu seiner Chefin vordrang und ihr eine kurze Notiz vorlegen konnte, die besagte, dass ihr Mann sie oben erwarten würde. Erstaunt blickte Alice auf, dann erhob sie sich. "Entschuldigen sie mich. Cyrus, auf ein Wort." Zusammen verließen sie den Raum, doch Alice blieb bereits hinter der Tür wieder stehen.
"Was hat das zu bedeuten?", fragte sie ihren unruhigen Assistenten.
"Genau das, was da steht M'am. Ihr Mann ist hier."
"Und wieso?", forderte sie ungeduldig zu wissen und hatte Mühe, ruhig zu sprechen.
"Er hat sie mehrmals angerufen und sie nicht erreichen können. Es schien zu drängen."
"Hat er gesagt, was es ist?"
"Nein."
"Was macht er jetzt?"
"Warten."
"Schick ihn schon weg, Cyrus. Er muss arbeiten und macht sich sicherlich nur unnötige Sorgen. Ich bin kein Teenager mehr. Ich komme schon klar-"
"Mrs Novie, verzeihen Sie, dass ich sie unterbrechen muss,", stammelte der junge Mann, "aber ihr Mann jagt mir Angst ein und lässt sich nicht abwimmeln."
"Das ist typisch für ihn." Alice seufzte. Sie wollte nichts lieber, als ihn empfangen, aber dafür blieb gerade keine Zeit. Es war wirklich dumm von ihr, alle Telefonate abzuwimmeln, doch sie hatte mit niemanden sprechen wollen. Unter den Anrufern hätte ebenso gut Daniel sein können. Er war sicherlich aufgebracht, weil sie ihn von ihrem Grundstück hatte verweisen lassen. "Ich komme nach dem Meeting. Wenn es zu sehr drängt, schick ihn herunter." Aufmunternd klopfte sie ihm auf die Schulter. "Sie schaffen das schon." Schon kehrte sie zu der Besprechung zurück.

Chloe sortierte auf der freien Couch neben sich die Unterlagen, welche sie mit sich gebracht hatte. Als sie alles Indie richtige Reihenfolge und auf systematische Haufen verteilt hatte genehmigte sie sich zur Belohnung einen Schluck von ihrem Wasser. Noch eben zufrieden mit sich selbst, drehte sie den Kopf um 90 Grad und betrachtete Ihre Chef genervt. Dieser hatte ein weiteres Mal damit begonnen auf und ab zu wandern, die Hände tief in die Hosentasche gesteckt und den Kopf zwischen dunklen Wolken. "Haben Sie sich das durchgelesen, was ich Ihnen gegeben habe?" Damit spielte sie auf den aufgeklappten Laptop an, welcher auf seinem Bildschirm einen Programm Vorschlag bereit hielt. "Ja." Lautete die knappe Antwort, ohne das die Wanderung unterbrochen wurde. "Und, was halten Sie davon. Es ist lediglich ein Prototyp, doch man kann die gesamt Struktur sehr gut erkennen und erfassen."
"Hm." Hieß die zweite Antwort auf ihre Worte. "Sie haben es gar nicht gelesen, habe ich recht?" Missmutig betrachtete sie den unruhigen Mann noch, dann endete Ihre Geduld. "Jetzt setzten Sie sich doch endlich wieder hin. Als würde die Zeit schneller vergehen, wenn sie Alle unter Stress setzten." Daraufhin sah Faye sie verwundert an, ehe er sich hörig in einen der Sessel sinken ließ. "Ich habe es gelesen." Beteuerte er die Richtigkeit seiner vorherigen Antwort. Jedoch erklärte er alles erst, nachdem Chloe ihn skeptisch, mit hochgezogenen fein gezupften Brauen ansah. Nach dem er geendet hatte lächelte sie zufrieden und hielt ihm einen der Stapel vor sich hin. "Sehr gut, dann lesen Sie sich bitte dies durch. Dies ist eine Vereinbarung, welche während Ihrer Abwesenheit eingetroffen ist."
"Hat das nicht bis später Zeit?" Maulte der Mann und bedachte die längst leere Tasse mit einem bösen Blick. "Wann ist denn 'später'? Ich bezweifle doch sehr stark, dass Sie sich anschließend noch ausreichend konzentrieren können. Zudem haben wir doch eh gerade freie Spitzen."

Die fahrstuhltüren schwangen mit einem >pling< auf und zittrig wie ein Chihuahua wagte sich Alice' Assistent nach draußen. Zögernd ging er den Flur entlang und drückte schließlich die Tür zum Wartebereich herunter. "Mr Novie?", ängstlich blickte er in den Raum. "Ihre Frau lässt ausrichten, dass es unnütz wäre zu warten und sie lieber wieder arbeiten sollten -bei sich auf Arbeit. Weiterhin sollen sie sich keine Sorgen machen, sie würde schon klar kommen." Aufgeregt sah er sich um. "Das sind ihre Worte, nicht meine, Sir. Wenn es tatsächlich drängen sollte, erwartet man sie unten an den Konferenzräumen. Drängt es?"

Faye holte bereits Luft, um etwas zu erwidern, doch Chloe fiel ihm uns Wort. "Nicht unbedingt, immerhin wollten wir uns nur ihrer Sicherheit vergewissern."
Mit einem genervten "Tz." Betrachtete Faye die Blätter in seinen Händen ehe er wieder aufblickte. "Ich werde weiter Arbeiten." Gab er auf einmal nach. "Vielleicht war ich wirklich etwas zu übereifrig, einfach so ihr Meeting stören zu wollen." Wieder ein nicken von Chloe, wobei sie sich bereits daran machen wollte alles wieder zusammen zu packen, als Faye jedoch weiter sprach. "Ich werde hier weiter arbeiten. Hier störe ich niemanden und Alice kann in Ruhe ihr Meeting beenden."
"Äh, Mr. Novie, ich glaube nicht..." Begann die rothaarige Assistentin. "Es steht dir jeder Zeit frei zu gehen." Wurde sie nun von ihrem Chef unterbrochen, welcher sich nun zurück lehnte und auf die leere Tasse zeigte. "Ich hätte gerne noch einen Kaffee."

Verdutzt blickte der Assistent den Mann seiner Chefin an. Der Sinneswandel war bemerkenswert. Schnell löste er sich aus seiner Trance und ergriff die Tasse, um einen Vorwand zu haben, den Raum verlassen zu dürfen.
~~~
Erschöpft stieg Alice in den Fahrstuhl und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Sie hatte das Gefühl, dass die Konferenz nicht das eigentlich anstrengende war, denn ihre Gedanken waren nie wirklich da gewesen und wurden nicht wirklich davon beansprucht. Viel mehr geisterten in ihrem Kopf zwei Männer, Faye und Daniel. War Faye vielleicht gekommen, weil es in dieser Hinsicht Neuigkeiten gab? Lange hatte sie gegrübelt, was er wohl so wichtiges zu sagen hatte, doch nichts geistreiches war ihr in den Sinn gekommen. Die Konferenz schien sich ewig zu ziehen und sie hatte den stetigen Wunsch, alles einfach abzubrechen, um sich Gewissheit zu schaffen. Trotzdem hatte sie bis zur letzten Sekunde auf ihrem Platz ausgeharrt. Nun jedoch schwangen die Fahrstuhltüren auf und sie trat heraus, um sich auf den Weg zu ihrem Ehemann zu machen. Mit jedem Schritt wurde sie unruhiger und nervöser, sodass sie die letzten Schritte beinahe rannte. In der Tür kam sie mit ein wenig zu viel Schwung schließlich zum stehen. "Faye?"


Der angesprochene Mann sah von dem Bildschirm seines Laptops auf. Er saß immer noch in dem Sessel, in welchen er sich zuvor hatte gesetzt, nun die Laptop auf dem Schoß, das eine Bein lässig auf das andere Knie gelegt und die frische Tasse Kaffee an sie Lippen gesetzt. Chloe hatte es sich ebenfalls auf der Couch bequem gemacht. Zwar war sie in der Zwischenzeit noch einmal im Büro gewesen, doch hatte sie anscheinend nicht vorgehabt, ihren Chef hier alleine sitzen zu lassen. Die Vermutung lag nahe, dass sie lediglich Angst hatte, dass dieser sich der Arbeit entzog. Auf seiner Nase was die schwarz umrahmte Brille, welche ihm das lesen erleichterte. Durch diese Gläser hob Sah er nun auf und erblickte die Person, auf welche er die ganze Zeit gewartet hatte. Er stellte die Tasse und Laptop ab, blieb jedoch sitzen und sah zu seiner Frau auf. Ihr Anblick ließ ihn tatsächlich erleichtert Lächeln. "Hey, wie war das Meeting?" Fragte er. Ihr Assistent hatte ihm bereits den Grund gesagt, warum sie nicht die Anrufe entgegengenommen hatte, sodass sein Haupt Grund ,warum er hier war, nichtig war. Doch wollte er sie nicht sofort auf Daniel und den Notizzettel in seiner Hosentasche ansprechen.

Als sie sein gelassenes Lächeln sah, kam tatsächlich neben ihrer Erleichterung auch ein wenig Wut hinzu. "Was tust du hier? Wieso bist du nicht auf Arbeit? Der arme kleine Cyrus hätte sich beinahe ins Hemd gemacht, so wie du hier rein bist." Streng sah sie ihn an. Wieso wartete er so lange auf sie und brachte damit nicht nur sein sondern auch ihr Personal durcheinander? Sie seufzte innerlich. Irgendwie war es auch schön ihn zu sehen. Schon streckte sie ihm ihre Hand entgegen. "Komm, wir gehen in mein Büro. Ich glaube, wie müssen ein paar Dinge besprechen, oder?"


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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 31 Mai - 4:41

"Das sehe ich auch so." antwortete der Mann knapp, auch wenn er gerne vorerst etwas anderes gesagt hätte. Nun aber stellte er den Laptop auf dem Tisch ab und erhob sich, die Kaffeetasse nahm er dabei an sich. Kaffee konnte er den ganzen Tag gebrauchen. Mit wenigen Schritten war er bei seiner Frau und betrachtete sie von oben. Er wusste, dass sein heutiges erscheinen und die dazugehörenden Art seines erscheinen, nicht angebracht gewesen war. Er brauchte nur daran denken, wie er reagieren würde, wenn so etwas innerhalb seines Büros passieren würde, doch war Alice dabei eine ganz klare Ausnahme. Faye seufzte innerlich und warf Chloe noch einen letzten, flüchtigen Blick über die Schulter zu. "Bin gleich wieder da." lautete seine Begründung für sein Verschwinden.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 31 Mai - 9:34

Alice führte ihren Mann in ihr großräumiges Büro und bedeutete ihm, sich auf die kleine Couch vor dem Panoramafenster zu setzen, ohne dabei irgendwelche Widersprüche zuzulassen. Sie selbst stellte sich direkt an das Fenster, welches sich in Schwindel erregender Höhe befand und blickte auf das wirre Stadtleben hinab. "Was soll das, Faye?", begann sie seufzend. "Du bist doch kein Teenager mehr. Du kannst deinen Job nicht einfach so vernachlässigen und hier herein stürmen." So wie es aussah müsste sie ihm erneut eine ihrer vielen sinnlosen Moralpredigten halten. Es waren Kleinigkeiten seiner Sturheit, die ihn zugleich süß und anstrengend machten. "Du denkst an Daniel, stimmts? Machst du dir Sorgen?" Sie runzelte die Stirn und wandte sich um, damit sie vielleicht bereits aus seinen Gesichtszügen eine Antwort lesen konnte. Mit zwei Schritten stand seine Frau bereits vor ihm. Es war erstaunlich, dass es in diesem Moment nur einen geringen Höhenunterschied gab. Nach kurzem Zögern ließ sie sich neben ihm nieder. "Faye", wiederholte sie seinen Namen und legte vorsichtig eine Hand auf seinen Oberschenkel, während sich der Blick ihrer dunklen Augen ganz den seinen widmete. "Wir bekommen ein Baby... Wir können uns doch nicht von diesem... von diesem..", Alice kam mit den Worten ins Stolpern und suchte durcheinander nach einem passenden Ausdruck, "...von diesem schrecklichen, schrecklichen Menschen manipulieren lassen."
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 13 Jun - 10:31

Folgsam hatte Faye auf der Couch Platz genommen, ein Bein angewinkelt, anschließend auf das andere gelegt und den rechten Arm auf dir Rückenlehne abgelegt. Auch folgten seine blauen Augen Alice bei jeder ihrer Bewegung, ohne das er etwas auf ihre Worte erwiderte. So endete die Reise seiner Augen direkt neben sich, in den dunklen Augen seiner Frau. Natürlich machte er sich Sorgen, war diese Frage tatsächlich noch nötig? Wenn sie doch bereits seine Handlung zusammen fasste, sollte ihr eben dies doch auffallen. "Ja," war sein erstes Wort, nachdem sie geendet hatte. "Ich dachte sofort an Daniel, als du nicht den Anruf entgegengenommen hast und ja, wir bekommen ein Baby. Aber ich lasse mich kein weiteres mal von ihm manipulieren." Seine Augen verschmälerten sich kaum merklich, während sie Alice kein einziges Mal entfliehen ließen. "Steht es bei dir genauso? Denn ich habe das Gefühl, dass ich mir nicht grundlos Sorgen mache." bei diesen Worten zog er aus der Hosentasche den, von ihn längst zerknüllten, Zettel und faltete ihn auf. "Ich versuche lediglich mein Bestes, um die Vergangenheit dich nicht erneut einholen zu lassen."
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 14 Jun - 0:13

"Oh..." Als Alice die Notiz erkannte wich ihr Blick dem ihres Mannes aus. "A-a-ach", begann sie und verhedderte sich so bereits in Ihres Ausrede, "das war doch nur so dahin gekritzelt. Das beweist gar nichts. Es ist mir eben durch den Kopf gegangen." Gegen Ende wurde ihre Antwort immer mehr ein nuscheln, da die Frau nun das Kinn leicht auf ihre Handfläche stützte und nachdenklich an ihren Fingern knabberte. "Ich kann nicht behaupten, dass es mich nicht beschäftigt, aber-", die unterbrach sich selbst, da sie nicht wusste wie sie diesen Satz beenden sollte. Stattdessen biss sie sich auf die Unterlippe und überlegte wie sie Faye am besten von diesen Sorgen abbringen konnte. Sie wollte nicht darüber reden, doch nun blieb ihr wohl nichts anderes übrig. "Ich meine, ich bin doch jetzt eine erwachsene Frau..." Irrte sie sich oder war ihre Stimme gerade ein wenig nach oben gerutscht? Auch ihre Augen wurden langsam feuchter. Sie musste über sich selbst den Kopf schütteln. Immer wollte sie gleich weinen. Das machte es auch nicht besser. Verzweifelt versuchte sie wieder zu lächeln. "Ich habe doch etwas aus mir gemacht, so wie er es verlangt hat..."
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 20 Jun - 1:01

Faye konnte das anhalten seines Atems nicht leugnen, als sie den letzten Satz aussprach. Waren das ihre Gedanken gewesen? Hatte sie all die Zeit darum gekämpft so zu werden, wie er es gewollt hatte? Er hatte es gar nicht mitbekommen, dass er den arm von der Lehne hinunter genommen hatte, erst als das Geräusch von Papier in seinen Ohren erklang, betrachtete er sein Tun. Seine beiden Hände hatten die kleine Notiz fest gehalten und es in zwei Teile zerrissen. Quer durch den darauf geschriebenen Namen. Er erhob sich ohne ein Wort darüber zu verlieren. Während er auf ihren Schreibtisch zu steuerte zerriss er das Papier immer weiter, bis es nur noch kleine Fetzen waren, welche er in ihrem Papierkorb entsorgte. Konnte ihre Vergangenheit sie so schnell einholen? Oder hatte sie sich nie davon getrennt? Doch warum war sie dann weggefahren? Warum hatte er sich von ihr trennen müssen und all die Zeit geschuftet, um sie zu finden, um es aus eigener Kraft verdient zu haben an ihrer Seite zu sein? Dabei war dieser Typ die ganze Zeit näher an ihr, als er es je war. Während seine Gedanken sich immer mehr seinem ehemaligen ich angleichten, schweigte der Mann nach außen hin und starrte viel mehr ins Nichts, die Augen seinem Umfeld verschlossen. "Du hast recht." durchbrach seine monotone Stimme die entstandene Stille. "Du hast hast alles gemacht, was er verlangt hat." Warum stand er dann nicht hier? Der Mann steckte die Hände in die weiten Taschen seiner Anzughose und richtete sie erkalteten Augen auf die Welt außerhalb dieses erdrückenden Büros. Er hatte in der Vergangenheit mehr, als nur ein Versprechen gegeben und langsam kam der Tag, an dem er eins erfüllte, von welchem er gehofft hatte, nie wieder daran erinnert zu werden. Daniel wusste von diesem Versprechen, sodass es durchaus vorstellbar war, dass er vorsätzlich in ihr gemeinsames Leben zurück gekehrt war. Mit dieser Erinnerung hatte Faye mit einem Mal das Verlangen zu seinem Laptop zurück zu gehen. Er hatte seine Wartezeit dafür genutzt, sich das gesamte vergangene Leben von Daniel zu besorgen und auf einen Blick zusammen zu fassen. Auch Chloe hatte er dazu gebracht einiges in Erfahrung zu bringen. es war nicht wirklich schwierig das Leben von einflussreichen Personen einzusehen, doch ihn interessierte nicht die Zeitungsartikel oder die Lobe die dieser kranke Mensch erhalten hatte er wollte alles, was hinter dieser Fassade schlummerte. Das was er ihnen vor über zehn Jahren gezeigt hatte und es sicher in sich behütete.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 20 Jun - 1:32

Es knackte. Alice hatte einen der teuer manikürten Nägel abgekaut. Unwirsch blickte sie nun auf diesen einen Finger hinab, welcher jetzt aus dem sauberen Gesamtbild hervor stach. Was sollte das? Sie hatte sich das knabbern vor mehr als fünf Jahren mühsam abgewöhnt. Fayes wenige Worte drängen zu ihr hervor, doch wirklich weiter führten sie das Gespräch nicht. Langsam begann sie mit nicken, damit er sah, dass sie zuhörte. Den Blick hob sie jedoch nicht. Sie erwartete, dass er noch weiter reden würde, dabei wollte sie gar nichts hören. Es hatte einen Grund, weshalb das Telefon ausbleiben sollte. Ein letztes Mal atmete sie tief durch und erhob sich schließlich erneut, da es auch ihren Mann nicht mehr auf der Couch gehalten hatte. Die weißhaarige ging langsam auf ihren Mann zu, doch im letzten Moment widmete sich der Blick ihrem Schreibtisch. Sie trat hinter diesen und ließ sich in den Stuhl fallen. Ein dezentes räuspern, um die brüchige Stimme zu motivieren, dann blickte sie zu dem hochgewachsenen Mann auf. "Naja, es nützt nichts. Ich muss weiter arbeiten. Es gibt viele Termine, die einzuhalten sind. Auch ich muss mein Pensum schaffen. Du solltest zurück fahren."
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 20 Jun - 4:09

Faye rührte sich nicht von seinem Platz. Auch als sie aufgestanden, zu ihren Platz gegangen war und sich hingesetzt hatte. Er zog die Hände aus seinen Hosentaschen und öffnete die zwei Knöpfe seines Jacketts, ehe er die Hände wieder an ihren vorherigen Platz brachte. Ein knappes Nicken von seiner Seite. Er sollte wirklich zurück fahren. Alice ließ nicht mit sich reden, stattdessen log sie sich selbst an, dass doch alles in Ordnung war, so wie es im Moment verlief. Zudem schien sie sich mehr Gedanken darum zu machen, wie sie am Besten Daniels Erwartungen erfüllen konnte, als an ihre Familie zu denken. "Wir lassen uns nicht manipulieren, hast du gesagt." Faye hatte begonnen mit sprechen, als er hinter ihr hervor kam, um den Tisch herum ging und sie vorne auf die Tischplatte stützte. Seine Blauen Augen fixierten seine Frau streng. "Doch ich habe das Gefühl, dass du nie aufgehört hast, dich manipulieren zu lassen." er machte eine kurze Pause, da er sich durchaus bewusst war, was er da sagte und wie ungerecht es vielleicht klingen mochte. Doch er würde nicht länger die passive rolle in diesem Spiel verkörpern. "Wen habe ich damals geheiratet? Alice Downbrook oder Daniels Geschöpf, was nur zufällig so hieß und so aussah, wie das Mädchen was ich liebe?" Faye wartete nicht auf eine Antwort, sondern richtete sich gerade auf. Alice musste am besten wissen, wie sie ihr Leben nur führen wollte, doch würde er dabei nicht untätig zuschauen. Diesen Fehler, ihr die Entscheidungen zu überlassen, hatte er vor zehn Jahren bereits begannen und musste nun nach so langer Zeit das erschreckende Ergebnis sehen. Der Schwarzhaarige streckte die Hand aus und öffnete die Tür, durch welche er auch fast vollständig hindurch trat, eher sich ein letztes Man umdrehte. Seine Augen betrachteten die Frau, welche er geheiratet hatte. Ohne ein Wort, nur mit einem stechendem Gefühl, wandte sich der Mann am ende ab und schloss die Tür, welche ihn von seiner Geliebten trennte.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 20 Jun - 4:39

Alice wusste genau, dass es der falsche Weg war, nun auch noch einen Streit mit Faye zu beginnen, doch seine letzten Worte hatten gesessen. Ursprünglich hatte sie geglaubt, dass sein Besuch sie aufbauen und bestärken würde, aber nun verspürte sie nur Wut und Frustration. Wieder stiegen die Tränen in ihr auf. Sie wollte nicht, dass Faye immer nur unter den vielen verschiedenen Gefühlsausbrüchen ihrer selbst zu leiden hatte, aber nun ließ es sich nicht mehr bremsen. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, sprang die Geschäftsfrau bereits wieder auf und setzte dem Schwarzhaarigen nach, wobei sie einige Papiere und Schreibutensilien ebenfalls vom Tisch wischte. Sie riss die Tür auf und lief aufgebracht die letzten Schritte zu Faye, den sie am Handgelenk packte. Inzwischen flossen ihre Tränen bereits in Strömen. Aufgebracht bremste sie ihn aus und gab ihm eine Ohrfeige. "Wie kannst du sowas gerade mal zwei Wochen nach unserer Hochzeit sagen?!", heulte sie ihm aufgebracht vor. In ihren Ohren klang es so, als hätte Faye ihre Ehe bereits nach so kurzer Zeit in Frage gestellt. Dies würde wiederum für beide bedeuten, dass ein Ende bereits sehr nah sein könnte. "Willst du sagen, du hast dich in mir getäuscht, hm?!" Schluchzend wischte sie sich übers Gesicht. Inzwischen waren einige Mitarbeiter im Flur stehengeblieben und blickten aufmerksam und verwundert zu dem ungleichen Paar. "Du solltest so etwas nicht sagen! Du solltest mich in den Arm nehmen und sagen, dass alles gut wird! Du solltest sagen, dass wir das schon überstehen! Er hat Fotos und Videos und schreckliche Erinnerungen und du.... DU stellst mich in Frage?! Ich dachte, Du hast mich geheiratet, weil du mich trotz dieser Vergangenheit liebst, nicht nur, weil ich mich seitdem verändert habe!" Sie blickte ihn für einige schwere Atemzüge an, bevor sie die Blicke der anderen spürte. Verletzt und gedemütigt senkte sie den Kopf. "Und jetzt lass ich dich mal mit so einer Äußerung stehen!", brummte sie, während ihr bereits die Nase lief. Ruckartig drehte sie sich um. "Cyrus, Taschentuch!", blökte sie und der ängstliche Assistent eilte perplex herbei mit einer ganzen Packung.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 18 Jul - 12:25

Es war deutlich zu sehen, dass Faye, nachdem ihm Alice den Rücken zugekehrt hatte, tief durch atmete. Er war sich bewusst, dass ihre Reaktion von ihn nur so heraufbeschworen war und dass sie gut nachvollziehbar war, doch hatte er gehofft, dass sie es endlich bemerken würde. Hatte nicht sie noch vor wenigen Minuten unruhig gefragt, ob sie seiner Vorstellung nicht genügend entsprach? Und nun brannte die Stelle in seinem Gesicht, wo ihre Hand ihn getroffen hatte. Ihre Antwort auf die Frage, welche den Mann viel zu lange beschäftigte.
Mit der üblichen Geste, schob der Mann die Hände in die Hosentaschen und ließ neben bei seinen Nacken knacken. "Haben Sie nicht alle etwas zu tun?!" knurrte er laut und deutlich, in die Runde der Schaulustigen. Anschließend drehte er sich ein weiteres Mal in die Richtung in welche er bereits vor ein paar Minuten gehen wollte. Als er in der Tür des vertrauten Warteraumes ankam, hatte er die Hand in den Nacken gelegt und lehnte den Kopf zur Seite. Chloe hob die Augen von dem Bildschirm vor sich, zog die Augenbrauen hoch und musterte ihren Chef. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch schnitt der Schwarzhaarige ihr die Möglichkeit ab. "Halt mich das nächste Mal doch einfach von solchen Aktionen ab." es war ihn anzusehen, dass er tief in Gedanken war, dennoch schien er stets am Ende seiner Gedankengänge nicht zufrieden zu sein. Und genau dies zeigte sich in immer stärker werdende schlechter Laune. "Als hätte ich es nicht schon bereits versucht." verteidigte sich die junge Frau.
Doch diesmal erhielt sie nur ein trockenes Geräusch, was einem 'Tz' ähneln könnte. Es war deutlich, dass seine Wut ihm galt, doch war er nicht sonderlich gut darin, andere dabei rauszuhalten, beziehungsweise versuchte er es lediglich nur bei einer. "Kehren wir jetzt zurück?" durchbrach Chloe die Stille, welche aufgetreten war, nachdem sich Faye wieder in seinem Sessel platz genommen hatte. "Nein." eine klare Entscheidung. "Obwohl Si-"
"Mach einfach deine Arbeit, den Rest übernehme ich." das Brummen wurde milder und endete in einem Seufzen. Dieser Typ hatte bereits vor zehn Jahren ihr Leben zerstört, warum stand er nun wieder zwischen ihnen?
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMi 20 Jul - 5:46

Es kostete den hilflosen Assistenten einiges an Zeit seine aufgelöste Chefin wieder zu beruhigen. Alice schaffte es kaum aufzuhören mit schluchzen und selbst als sie die Tränen endlich überwunden hatte, war sie für nicht mehr all zu viel zu gebrauchen. Schniefend saß sie vor ihrem Computer und arbeitete stur ihren tagesplan ab, nur weil sie nicht verstand weshalb sie nachgeben sollte. Zwischendurch sah Cyrus nach ihr, doch oftmals schickte sie ihn mit einer abweisenden Handbewegung fort. Er würde sich niemals aufdrängen. Auch dieses Mal klopfte es nur zögerlich und die Tür schob sich einen Spalt auf. "Mrs Novie, kann ich noch etwas für Sie tun? Sie haben kaum etwas gegessen oder getrunken und ich habe bald Feierabend. Wollen sie nicht zumindest einen Kaffee?"
"Nein danke, ich möchte nichts. Wenn Sie wollen können sie heute eher Feierabend machen. Ich brauche heute nichts mehr."
Der junge Mann zögerte.
"Ist er noch da?", setzte Alice plötzlich erneut an und sah dieses Mal auf. Ihre Augen waren noch immer rot und aufgequollen.
"Ja, aber er bewegt sich nicht viel."
Knapp nickte sie. Dieser Typ war wirklich unfassbar. Konnte er nicht ein einziges Mal nachgeben? Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen, was ihr kurz darauf die Tränen wieder in die Augen trieb. Das war eindeutig der Junge von damals, es war der Mann, den sie geheiratet hatte. Trotzdem, Daniel wäre sicherlich nicht vorbei gekommen, was diese Aktion unnütz machte.
"Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend, Cyrus. Sie können gehen."
"Danke, Mrs Novie. Ihnen einen schönen Abend."
Abend? Verwundert blickte sie zum Fenster. Tatsächlich stand die Sonne bereits tief über der Stadt. Cyrus hatte also bereits Überstunden gemacht. Seufzend sah sie zurück auf den Bildschirm. Was tat sie hier eigentlich noch? Was glaubte Sie Faye damit zu beweisen?

Mit einem absichtlich lauten Geräusch, klappte Chloe den Laptop zu. Ihrem Blick war nur zu gut anzusehen, dass sie ungeduldig war. Doch sie schwieg.
"Was liegt dir auf der Seele?" Faye hatte sich wieder die Brille aufgesetzt und hatte seit einigen Stunden nicht mehr von seinem Bildschirm aufgesehen. Auch jetzt folgten seine blauen Augen seinem Mauskcursor, ohne sich be irren zu lassen. "Wie lange haben Sie vor, hier noch zu sitzen?" Chloe hob den Kopf, sodass ihr Zopf kurz hin und her schwang. "Haben Sie einmal aufgesehen? Immer mehr Angestellte legen die Arbeit nieder, doch Sie machen ruhig weiter?"
Die Antwort ihres Chef verlief gleich wie die restlichen Gespräche, welche von ihr ausgegangen waren: ein desinteressiertes Brummen. Er schien nicht die Absicht zu hegen, zugehen. Nicht, bis er es als passend empfand.
Chloe atmete tief durch, warf den Zopf von ihrer Schulter zurück auf den Rücken und klappte ihren Pc wieder auf, um die dazwischen liegenden Papiere aufzufassen. "Ich habe die Verträge und Protokolle der vergangenen Wochen, welche sie bearbeitet haben, durch gesehen und aktualisiert. Zwei von sechs antworten habe ich bereits von dem betreffenden Unternehmen oder Abteilung erhalten."
"Dann ermahn sie zur Eile." Mehr kam nicht von den Mann neben ihr.

Frustriert sah Alice dem Computer beim herunterfahren zu. Das würde hoffentlich reichen. Kurz darauf ertönte in dem zunehmend ruhiger werdenden Flur das klacken eines Paars Absatzschuhe. Es klimperte. Alice schloss ihr Büro ab und warf dann den Schlüssel unaufmerksam in ihre Handtasche. Danach nahm sie den Mantel vom Kleiderständer und ging die letzten Meter bis zum Warteraum. Mit ein wenig Überwindung schaffte sie es letztlich die Tür aufzudrücken. Es überraschte sie tatsächlich, dass sich der Anblick seit den letzten Stunden kaum verändert hatte. Ihr Blick fiel sofort auf Faye. Schweigend betrachtete sie ihn für einige Sekunden. "Ähm...", begann sie zögernd und blickte kurz nervös zu Chloe, "der Wagen wartet unten. Kommst du?"

Chloe ließ ihre Augen Auf der jungen Frau ruhen, welche nun in der Tür stand und welche den gleichen Namen trug, wie ihr Chef. Diesen warf sie nun einen skeptischen Seitenblick zu. Ihren Vorschlag, dass sie Schluss machen sollten, hatte er ohne weiteres abgelehnt, doch kaum stand seine Frau in der Tür schien dies die Angelegenheit zu ändern. Faye hob die Augen, betrachtete Alice und klappte wenig später den Laptop zu, als hätte er ihn bereits vor wenigen Minuten herunterfahren lassen. Er nickte nun kurz angebunden und erhob sich wenig später auch schon. Im Vorbeigehen überreichte er seiner Assistentin den fertig bearbeiteten Stapel Blätter. "Bis morgen." Lautete seine Verabschiedung, die er in dem Warteraum zurückließ, während er zu seiner schönen Begleitung trat.

Alice warf der rothaarigen Assistentin einen teils bemitleidenden teils entschuldigenden Blick zu. Die arme hatte es mit ihrem Chef sicherlich nicht leicht und auch wenn Faye sicherlich nicht versuchte unhöflich zu sein, so blieb einiges an der jungen Frau hängen. "Vielen Dank, Chloe.", murmelte sie und lächelte schüchtern der Frau zu, die ebenso gut ihre Rivalin hätte sein können. "Haben sie noch einen schönen Abend. Es sind weitaus genug Ärgernisse heute über sie ergangen." Neben ihrem Mann wirkte die weißhaarige plötzlich ein wenig scheu und zurückhaltend. "Lass uns gehen." Schon drehte sie sich um und ging neben ihrem Mann zum Fahrstuhl, der sie in die Lobby und schließlich zu ihrem Wagen führen sollte. Alice entschied sich den Weg schweigend zu verbringen. Sie hatte ihn geschlagen und angeschrien, ihn beschuldigt und stehen gelassen. In gewisser weise schämte sie sich nun für dieses Verhalten, aber vor ihm zugeben wollte sie es auch nicht.

Ähnlich hielt es auch Faye. Zwar betrachtete er Alice nachdem besteigen des Wagens noch einmal, schwieg jedoch genauso. Er musste eingestehen, dass er erstaunt war, als sie ihn zum mitfahren angefragt hatte. Er zog sich die Brille von der Nase, klappte sie zusammen und steckte sie in die Brusttasche seines Jacketts. Die Augen richtete er nach draußen, wo sich der Tag immer mehr der Nacht hinwendete. Ob sie sich nun den restlichen Tag schweigend verbringen würden? Schweigend, aufgrund seiner Worte. Er verbrachte die Fahrt komplett damit, nach einer Lösung zu suchen, wie er die Wogen glätten könnte. Nur riss ihn das öffnen der Wagentür an seiner Seite aus den Gedanken, ohne das er erfolgreich war.

Alice öffnete die Tür auf ihrer Seite selbst und stieg aus. Trotzdem suchte ihr Blick kurz noch einmal nach Faye. Ihre Mundwinkel zuckten und sie wusste nicht mehr ob sie lachen oder weinen sollte. Daniel brachte sie in so kurzer Zeit so weit auseinander. Es fühlte sich so seltsam an, so weit entfernt, so distanziert - es war als hätte ihre Vergangenheit sie nicht nur eingeholt sondern auch getrennt. Ihre. Unterlippe begann zu zittern und sie zog die Nase hoch. Daniel hatte ihr gesagt, dass sie nicht mit Faye glücklich werden durfte. Hielt er noch immer daran fest? Nachdenklich ging sie auf die Haustür zu, blieb allerdings kurz darauf stehen und drehte sich zu ihrem Ehemann um. "Hast du Lust fernzusehen?"

Faye sah auf, nachdem er ziellos vor sich auf den Boden gesehen hatte und dabei sein Jackett zuknöpfte. Kurz ins Stocken gekommen, zog Faye die Augenbrauen hoch. "Klar, warum nicht." Antwortete er auf ihre Frage. Ein Fernsehabend wäre nach diesem Tag vielleicht am idealsten, immerhin konnte man entspannen, auch wenn sie sich nicht der peinlichen Stille, wie im Auto, ergeben mussten. "Kann ich vorher noch meinen Rechner weg schaffen und mir etwas bequemeres anziehen?"

"Wenn ich mir meine Jogginghose anziehen darf?" Die Haustür wurde bereits von innen geöffnet, damit sie eintreten konnten. Nervös knaubelte sie an den Nägeln. Er würde sich an den Anblick dieser weiten Hosen gewöhnen müssen. Falls er es so lange noch mit ihr aushalten würde. Kurz blickte sie sich noch einmal zu dem schwarzhaarigen um. "Wer zu erst im ankleidezimmer ist.", forderte sie ihn heraus. Sie wollte, dass er weiter mit ihr redete, denn das angespannte schweigen brachte sie beinahe um den Verstand. Es war so unverständlich, dass sie sauer auf ihn war, aber es ohne ihn trotzdem kaum aushielt. Alice fühlte sich tatsächlich zunehmend in ihre Jugend zurück versetzt.

Als er bereits wieder zu einem "Klar, warum nicht." Ansetzten wollte, schloss er den Mund und wartete ihre nächsten Worte ab. Er kam nicht um ein Schmunzeln herum,als sie ihn herausforderte. Mit einem vielsagenden Blick, zog er eine Braue hoch. "Herausforderung angenommen." Er öffnete die soeben noch geschlossenen Knöpfe seines Jacketts und schob die Ärmel nach oben. "Der Verlierer kümmert sich um das Abendbrot."

"Also gut. Auf drei geht's los." Langsam heiterte sich die Stimmung auf. Alice stellte sich in startposition auf. Vielleicht war es das beste die Streitereien und Geschehnisse für einen Moment ruhen zu lassen. "Drei.", erklärte sie und rannte daraufhin los, ohne sich noch einmal umzusehen. Wenig später stürmte sie bereits um die nächste Ecke und erklomm die Treppe.

Faye überließ seiner Frau einen sportlichen Vorsprung, was daran verschuldet war, dass er einen der umstehenden Angestellten seinen Laptop in die Hand gedrückt hatte. Anschließen setzte er ihr nach. Kurz vor dem Ziel, als welches das Ankleidezimmer ernannt wurden war, hatte er seine Frau endlich eingeholt. Sein Arm legte sich von hinten um ihre Taille und hielt davon ab, das Ziel zu erreichen. Wenig später legte sich sein zweiter Arm um Alice, während Fayes Gesicht ihrem Ohr näherte. "Gewonnen"

Alice quietschte und strampelte ein wenig, um wenigstens den Willen zu demonstrieren sich zu wehren. "Ich muss dich daran erinnern, dass auch du unser Ziel noch nicht erreicht hattest." Wieder strampelte sie. "Wenn du mich festhältst, dann wird es wohl kein Abendbrot geben oder erst ziemlich spät."

Faye lachte nur kurz auf. "Falsch gedacht." Säuselte er triumphierend. "Ich habe mein Ziel erreicht." Er küsste ihren Hals. Als er über ihre letzten Worten nachdachte, sah er flüchtig zu seiner Rechten. "Die Bediensteten können sich doch ruhig um das Essen kümmern." Zufrieden mit sich selbst, schraubten sich seine Arme enger um den Bauch, in welchem sein Kind schlummerte.

Alice gestand sich ein geschmeicheltes und auch verliebtes Lächeln zu. "Das klang vorhin aber anders.", entfloh es ungewollt ihren Lippen. Im nächsten Moment bereute sie es bereits. Immerhin war für einen Moment die angespannte Stille verschwunden. Es schien ja zumindest nicht so, als wolle er die Scheidung. "Faye?", fragte sie daraufhin wieder etwas zaghafter. "Du hast mich nach dieser Ohrfeige doch noch lieb, oder?"

Sein Gesicht wurde wieder ernst und auch sein Kopf zog sich leicht zurück. "Glaubst du wirklich, dass ich mich von so etwas vergraulen lasse." Versicherte Faye, gab sie aber danach wieder frei. Erneut waren sie an dem Punkt angekommen. "Alice," begann der schwarzhaarige Mann. "Ich wollte mich für meine Worte entschuldigen." Es waren nicht die genauen Worte, welche er sich im Auto überlegt hatte, doch waren diese Gedanken auch noch nicht ausgereift gewesen.

"Ich habe wohl auch ein wenig überreagiert.", murmelte Alice kleinlaut und drehte sich zu ihrem Mann um. "Ich habe", sie atmete ein mal tief durch bevor sie langsam weiter sprach, "schreckliche Angst. Es ist aber nicht, weil du mir keine Sicherheit gibst. Das ist es ganz sicher nicht." Wieder begann sie damit seinem Blick auszuweichen. Sie wollte nicht immer wieder darüber nachdenken. "Es ist nur... Er hat all die Bilder. Er hat mir so viele Dinge antun können und noch immer die Druckmittel. Ich... Ich habe ihn sehen können. Er hat mich schon einmal gefunden, das schwöre ich. Wegen ihm musste ich zur Therapie, ich habe meinen Namen ändern müssen, ich habe nicht mehr das Haus verlassen." Die Erinnerung jagte ihr einen Schauer über den Körper. Hilfesuchend blickte sie zu dem schwarzhaarigen. All der Schmerz dieser Jahre lag nun in ihren Augen. "Ich hatte gedacht, ich hätte ihn endlich abhängen können. Und jetzt ist er wieder da. Dieses Mal war er wirklich da! Ich will meine Familie beschützen können. Aber ich kann das einfach nicht, wenn ich das erste Opfer bin." Schniefend wischte sie sich über das Gesicht. "Und dann hast du all das gesagt.. Und.. Und ich bin so wütend geworden. Das war nicht richtig von mir."

"Du hast doch recht." Widersprach er ihren letzten Satz. "Du hattest allen Grund dazu, auf meine Worte sauer zu sein." Es war ein kurzer Zeitraum, den sich Faye zum überlegen ließ, ehe er erneut zu reden begann. "Ich war ebenfalls wütend. Ich bin es immer noch, wenn ich daran denke. Vor zehn Jahren war nicht in der Lage dich irgendwie erfolgreich zu beschützen, doch nun wird mir gezeigt, dass nach all der Zeit sich gerade daran nichts verändert hat." Der Mann schob die Hände in die Hosentaschen, was einmal daran lag, dass er mit ihnen nichts anfangen konnte und dass er auf der anderen Seite, dies zu einem erfolgreichen Tick gemacht hatte. "Du schienst immer noch an seinem Bild festzuhalten, an der Angst, als wäre sie dein einzige Antrieb. Es macht mich wahnsinnig, zu wissen, dass ich rein gar nichts dagegen machen kann und erneut nur zuschauen kann, wie du an ihm zerbrichst. Und das," nun war es Faye, der den Augenkontakt abbrach. "Das kann ich kein weiteres Mal überstehen."

"Faye...", seufzte sie bedrückt und ließ im nächsten Moment ihren Kopf an seine Schulter sinken. "Es war tatsächlich mein Antrieb, aber es war nicht mein Ziel. Mein Antrieb war es all das endlich hinter mir lassen zu können, es besser zu machen und nie wieder in seine Machenschaften zu geraten. Aber mein Ziel... Mein Ziel war ein neues Leben mit dir." Seine Kleidung dämpfte ihre Stimme sodass Alice sich nicht einmal sicher sein konnte, ob der schwarzhaarige sie überhaupt verschwand. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite. "Er kann uns ruinieren." Ein hilfloses lachen entfloh ihr. Es war absurd, dass sich die Dinge auf diese Weise wiederholen mussten. "Es ist mir egal. Ich habe... Ich habe Geld und ich habe Eigentum. Er kann alles haben, selbst wenn ich unter der Brücke schlafen müsste. Es ist nur wichtig, dass wir eine Familie bleiben. Und dafür werde ich alles geben, denn mein Antrieb ist nun ein anderer." Vorsichtig wanderten ihre Hände zu seinen. Sie ergriff seine rechte Hand und legte die vorsichtig auf den Bauch mit der kleinen unauffälligen Rundung. "Ich hoffe, bei dir auch." Nun hob sie den Kopf wieder, in der Hoffnung, er würde seine Frau nun wieder ansehen.

Seine Züge wurden weicher, als seine Augen seiner Hand zu ihrem Bauch folgten. "Als ob ich jetzt noch einen anderen haben könnte." Nun fand seine Blick den ihren, mit ihm ein sanftes Lächeln. "Ich werde dir So etwas nicht noch einmal vorwerfen." Versprach er. "Wir werden das gemeinsam mit ihm klären. Es wird nicht noch einmal so ablaufen." Faye wusste, dass er erneut damit begann ihre Angst mit Versprechen zu beruhigen. Vielleicht könnte er jetzt zeigen, dass er in den letzten Jahren etwas gelernt hatte. "Lass uns endlich etwas bequemes anziehen." Seine Hand drehte sich in ihrer, sodass er sie ergriff und als Bekräftigung seiner Worte noch einmal drückte.

Liebevoll lächelte Alice und senkte den Blick mit roten Wangen. Für einen kurzen Moment verharrte sie noch. "Wozu noch etwas anziehen?", meinte sie schließlich mit einem schiefen grinsen und übernahm dann die letzten Meter die Führung bis zum ankleidezimmer. "Wir sind wirklich gut im versöhnen.", stellte die weißhaarige ein weiteres Mal fest.

"Jahrelange Übung." Antwortete er verschmitzt. Er trat in das Zimmer und gönnte der Umgebung nur einen kurzen schweifenden Blick. "War das," seine hellen Augen hatten ihr Ziel in Alice gefunden und tasteten nun jeden Zentimeter ihres Körpers ab. "Mit dem 'Umziehen' ernstgemeint?" Und während der Mann die Braue hochzog, erwachte in ihm der Junge von vor zehn Jahren.


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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptySo 24 Jul - 0:11

Langsam drehte sie sich um und zuckte unschuldig mit den Schultern. "Nunja...", begann sie und zögerte somit die wirkliche Antwort noch ein wenig weiter hinaus. Vor ihrem Mann blieb sie stehen und schob ihre Hände mit dem anhaltenden koketten Lächeln auf seine Schultern. Ihr Blick legte sich erst auf seine Lippen, wanderte jedoch dann zu tiefer zu seinem Kragen. Vorsichtig begann sie damit den Krawattenknoten zu lösen und ging dann darin über sein Hemd aufzuknöpfen. Während des Knöpfens hob sie den Blick erneut, um Faye das verführerische Lächeln noch einmal zu präsentieren. "Mit umziehen hat das eigentlich nicht mehr viel zu tun.", stellte Alice schließlich die Antwort fest. Sie hatte ihn genug auf die Folter gespannt. Vorsichtig kam sie seinen Lippen näher, doch auf halben Wege unterbrach sie ein Knurren. In Sekunden veränderte sich ihre gesamte Körperhaltung. Frustriert sackte ihre Haltung zusammen und ein wenig zerknirscht sah sie zu dem schwarzhaarigen auf. "Tut mir leid, aber können wir vielleicht vorher noch etwas essen?", murmelte sie kleinlaut. Ungern wollte sie zugeben, dass sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Wieder knurrte ihr Bauch. "Wir können es auch ins Vorspiel einbauen, Hauptsache ich bekomme schnell etwas zu essen."
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 2 Aug - 10:47

Faye lachte herzlich auf, ungläubig welche Wendung diese Szene gemacht hatte. "Kein Problem, ich hätte gegen ein Abendbrot auch nichts einzuwenden." gab er zu, das Gesicht immer noch zu einen breitem Grinsen verzogen. "Am besten, setzte du dich auf meinen Schoss und fütterst mich, dass würde mir diesmal auch als Vorspiel reichen." gerade als der Mann seine Frau auch schon freigeben wollte und sich der Tür zuwenden wollte, schien er seine Absicht prompt geändert zu haben. Stattdessen schnellte seine rechte Hand vor, packte ihre Hüfte und zog sie die letzten Zentimeter zu sich. Ohne Alice eine Chance auf Einspruch zu geben, legten sich seine Lippen nun schon auf ihre und stahlen ihr einen innigen Kuss. Als Faye den Kopf wieder zurück zog und den Kuss so wieder beendete, leckte er sich mit der Zunge über die Lippen. "Das sollte als Vorspeise reichen." säuselte er, mit hungrigen Blick auf die weißhaarige Schönheit vor sich.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 2 Aug - 11:16

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Besorgt klopfte das Zimmermädchen erneut an die Tür. "Mrs Novie, kann ich Ihnen helfen? Wieso sperren sie sich ein?" Es war nicht das erste Mal, dass sie dies fragte, doch noch immer war die Antwort nur ein undefinierbares aufheulen von der anderen Seite. Ratlos blickte die junge Frau zu dem Butler, der ebenso angespannt das Geschehen verfolgte. "Unglaublich, sie macht das bereits seit einer Stunde!", stöhnte sie. "Jetzt bist du dran." Der Mann verzog das Gesicht und klopfte dann ebenfalls zaghaft. "Mrs Novie, sie brauchen das Zimmer nur zu verlassen. Unten wartet bereits ihre lieblingsspeise." Im Raum quietschte es genervt und eine verheulte Antwort kam zurück. Es war nicht genau zu verstehen, was ihm die Hausherrin antwortete, doch die Wortfetzen "sowieso zu fett" und "geht weg" waren auch jetzt noch heraus zu hören. Beide Angestellten seufzten kraftlos. Sie standen im Schlafzimmer direkt vor der Tür des Ankleidezimmers und versuchten seit einiger Zeit die schwangere Alice Novie heraus zu locken, allerdings mit wenig Erfolg. Vor einiger Zeit hatte diese sich im Zimmer eingesperrt und weigerte sich, es wieder zu verlassen. Wieso, wusste keiner genau. "Diese Frau macht mich fertig.", jammerte das Mädchen. "Kaum ist sie schwanger, dreht sie durch." Mrs Novie hatte inzwischen den fünften Monat erreicht und es war nicht mehr zu verheimlichen, dass Nachwuchs zu erwarten war. Doch seitdem beherrschte auch der Wahnsinn das Hause Novie und Alice' Gefühle waren kaum noch zu bändigen. "Eins steht fest", erklärte der Butler, "es kann nur noch schlimmer werden." Es war nicht wirklich so, dass die beiden Angst vor der kleinen weißhaarigen haben mussten, viel mehr sorgten sie sich um die bald zu erwartende Rückkehr ihres Mannes, der Ihnen viel leichter einen Schrecken einjagte.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 8 Aug - 10:29

Die Räder knirschten auf den Kies, als der Wagen mit einer Stunde Verspätung auf dem Vorhof anhielt. Der Fahrer stieg hastig aus und beeilte sich ebenso schnell, die hintere Tür zu öffnen, aus welcher der Hausherr stieg. Faye stieß einen lautstarken Seufzer aus, als er endlich stehen konnte. Der Flug und die viel zu lange Fahrt zerrten an seinen Nerven und seinem Körper. Er schloss die Augen, legte seine rechte Hand an seinen Hals und ließ seinen Halswirbel durch das seitliche Kippen seines Kopfes knacken. Der Stau auf der Autobahn hatte ihm den Rest gegeben. Zwar konnte er so in aller Ruhe arbeiten, doch hatte er sich eigentlich auf sein Haus gefreut, anstatt eine Stunde länger in dem Wagen zu sitzen. Als hätte der Fahrer seine Gedanken gelesen entschuldigte er sich bereits für die Verspätung. Die blauen Augen betrachteten den Mann neben sich, ehe Faye mit einem leisen schnalzen in Richtung Haus ging. "Ist jetzt auch nicht mehr zu ändern. Außerdem tragen Sie ja keinerlei Schuld an den Stau."
Faye trug heute einen dunkelgrauen Anzug, welcher sich aus einer einheitlich gemustert und gefärbten Hose, Weste und ein Jackett zusammen setzte. Dazu trug er ein Hemd in einem hellen blau und eine dunkelrote Krawatte. Über die Fahrt hinweg hatte er das Jackett zwar ausgezogen, doch nun lag es wieder über seinen Schultern, auch wenn er es offen ließ. Wieder leise seufzend betrat er die Eingangshalle und sah sich in dieser flüchtig um. Seine Geschäftsreise hatte nur drei Tage angedauert, auch wenn es sich anfühlte, als wäre er länger dorthin gereist, als wirklich vor Ort aktiv gewesen. Nun herrschte in ihm die kindliche Freude darauf Alice wieder zu sehen, auch wenn er sie nicht exakt begründen konnte. "Wo ist denn meine Frau?"
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 8 Aug - 11:03

Ertappt blickten beide Hausangestellten auf, als sie hörten dass nun auch Mr Novie nach Hause zurück gekehrt waren. Leise fluchte das Zimmermädchen. "Zu spät. Und nun?" Auch der Mann zuckte ratlos mit den Schultern. "Ablenken?"
"Das merkt der doch sofort."
"Nur hier zu stehen bringt uns auch nicht weiter."
Obwohl keiner der beiden etwas für die Stimmung der Hausherrin konnte, sorgten sie sich nun darum, dass ihr Chef es herausfand. Das Ehepaar war für Ihre Streitereien und Dramen berühmt beim Personal, doch seit der voranschreitenden Schwangerschaft waren die vielen Emotionen im Hause Novie kaum noch zu ertragen. Schuldbewusst begaben sich beide nun zur Eingangshalle eine Etage tiefer. "Guten Abend Mr Novie", empfingen sie ihn und lächelten zerknirscht. "Wir hörten bereits von ihrer Verspätung und hoffen sie hatten trotzdem eine angenehme Reise. Wir kümmern uns gleich um ihr Gepäck." Beide zögerten und rührten sich dennoch nicht vom Fleck. Angespannt rempelte das Zimmermädchen den Butler an. Dieser räusperte sich verlegen und druckste kurz, bevor er mit der Wahrheit herausrückte. "Nur zuvor... Nun.. Es geht um ihre Frau..." Wieder räusperte sich der Mann. "Sie hat sich vor einiger Zeit im Ankleidezimmer eingesperrt und die Tür verriegelt und verweigert seitdem jegliche Konversation. Wir wissen uns wirklich nicht mehr zu helfen. Nicht einmal ihr Lieblingsessen hat sie hervor locken können." Normalerweise war das keine allzu überzeugende Argumentation, doch in den vergangenen Wochen hatte Mrs Novie eine abgöttische Liebe zu Spaghetti entwickelt und es viel nicht schwer sie nur mit diesem Essen glücklich und ruhig zu stellen. Dieses Mal allerdings nicht.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 9 Aug - 9:19

Faye hatte während der Mann gesprochen hatte, sich seinem Jackett entledigt und es auf seine Tragetasche abgeolegt, welche er dem Dienstmädchen daneben gereicht hatte. Während der Mann sprach, veränderte sich Faye's Mimik mit jedem Wort. Zu erst hatte er lediglich die Augenbraue skeptisch hochgezogen, doch Stück für Stück hatte sich sein Blick verfinstert. "Definieren Sie 'vor einiger Zeit'?" seine Augen hoben sich, die Treppe entlang, nach oben, als könne er so direkt zum Ankleidezimmer sehen. "Hat sie heute überhaupt etwas gegessen oder gesagt?" sofort bildete sich eine tiefe Sorgenfalte zwischen seinen Brauen. Nachdenklich krempelte er die Ärmel seines hellblauen Hemdes Hoch, öffnete die zwei obersten Knöpfe und zog, wenn auch nur ein kleines Stück, die Krawatte lockrer. "Dann werde ich zu hoch gehen." teilte er seine Entscheidung mit, ohne dass er auch nur auf eine Antwort seiner Fragen gewartet hatte. Kurz verharrte er noch an der Stelle, ehe er sich in Bewegung setzte und die Treppe in die erste Etage erklomm. Zielsicher betrat er das Schlafzimmer, sah sich hier noch einmal flüchtig um, ehe er dicht vor der geschlossenen Tür anhielt, hinter welcher sich seine Frau verschanzt hatte. "Alice?" fragte er laut und deutlich, begleitet mit einem Klopfen gegen die Tür.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 9 Aug - 9:32

Nachdem Fayes Stimme erklungen war, rumpelte es kurz in dem kleinen Zimmer, doch eine Antwort blieb vorerst aus. Nun verklangen alle Geräusche, die man vorher noch gedämpft vernehmen konnte. Langsam wurde die Klinke runter gedrückt und die Tür wurde einen Spalt geöffnet. "Geh weg!", lautete die kleinlaute verschniefte Begrüßung ihrerseits. Durch den kleinen Blick durch die Lücke erkannte man nicht viel, doch war es nur schwer zu vertuschen, dass du junge Frau wie ein kleines Kind weinte.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 9 Aug - 9:39

"Was ist denn los?" fragte Faye sogleich besorgt, ohne auf ihre Abwehr einzugehen. Er würde sich wohl kaum vergraulen lassen, wenn sie soeben mit Tränen zu kämpfen hatte. "Ist irgendetwas vorgefallen? Die Bediensteten machen sich ernsthaft sorgen und..." er machte eine kurze Pause, in welcher er den Arm hob und seine Hand vorsichtig durch die Spalt schob, damit sie die Tür später nicht vor seiner Nase zu machen konnte und sich erneut versteckte. "Ich mir auch." beendete er nun seinen Satz. "Ich war nur drei Tage weg, doch kaum komme ich wieder, muss ich hören, dass meine Frau sich aus unerfindlichen Gründen einschließt, weint und nicht mehr reden will." ein kurzes Lachen ertönte, als er Mann einen Blick in das Zimmer hinter sich warf. "Als dürfte ich dich wirklich, keine einzige Minute aus den Augen lassen."
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 9 Aug - 9:57

Alice blickte ihren Mann an und lächelte leicht auf seine Worte, gefolgt von einem leisen Fiepen, das signalisierte, dass sie erneut in Tränen ausbrechen würde. Hilflos presste sie die Lippen aufeinander und schniefte zweimal lautstark, bevor sie die Türklinke losließ und die Tür weiter aufschnappte. Nun stand die kleine Weißhaarige in Unterwäsche an der Tür. Über den Rand ihres Höschens ragte ein runder Bauch, der vermutlich der einzige Hinweis darauf war, dass die Frau sich bereits im fünften Schwangerschaftsmonat befand. In ihrer Hand hielt sie ein rosa Kleid aus feinem Stoff als sei es bloß ein Putztuch. Die Flecken darauf bewiesen, dass es immerhin schon dazu gedient hatte die Tränen zu trocknen. Auch wenn man tiefer in den Raum blickte, wurde die Situation nicht weniger seltsam. Einige Kleiderschränke standen offen, der Inhalt breitete sich über den gesamten Boden aus. Die Erklärung dafür lieferte Alice kurz darauf: In einer ohrenbetäubend hohen Tonlage jammerte sie Faye ihren Leidensweg vor, wobei sie immer wieder schniefte, schluchzte und von vorne begann. Für einen Außenstehenden war daher kaum etwas zu verstehen.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 9 Aug - 10:07

Faye versuchte es zu beginn ihren Schluchzend und verheulten Worten zu folgen, auch wenn er früh einsehen musste, dass er längst nicht mehr hinterher kam. Seufzend wartete er eine Pause ab, ehe er sie fest in die Arme schloss. Dabei waren seine Augen auf das Chaos in ihrem Rücken gerichtet, woraufhin er schmunzeln musst. Anscheinend hatte sie zeitig damit begonnen sich für den hetigen Abend anzukleiden, nur war sie nicht weit gekommen. Auch wenn er kaum etwas verstanden hatte, so war es nicht schwer von ihrem Aufzug und den Klamotten auf dem Boden, darauf zu shcließen was ihr die Tränen in die Augen trieb. "Ich bezweifle, dass es wirklich kein einziges gibt, was nicht umwerfend an dir aussieht." erhob er nun die Stimme, woraufhin er den Kopf wieder zurück zog und sie an lächelte. "Soll ich dir bei der Auswahl helfen? Jetzt bin ich immerhin da." bot Faye seine Hilfe an.
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 9 Aug - 10:13

Alice blickte ihn perplex an. Was sollte diese Antwort? Hatte er ihr etwa nicht zugehört? Wieder schluchzte sie auf und versuchte nun noch einmal deutlicher zu machen, was das eigentliche Problem war. "Es... Es passt ni-ni-nicht meeehhhrr!", heulte sie. Das Kleid in ihrer Hand war eines ihrer liebsten und auch das letzte, dass ihr mit der neuen Figur noch halbwegs gepasst hatte. Nun jedoch ließ sich der Reißverschluss nicht mehr schließen und der dicke Bauch ließ sich nicht mehr einziehen. "Ich bin zu fe-he-heett!"
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDi 9 Aug - 10:22

Ratlos betrachtete Faye erst sie, dann das Kleid in ihrer Hand, dann den Haufen Kleider in ihrem Rücken. "Und es gibt wirklich, überhaupt keins? Kein einziges was passt?" er verstand ja, dass es sie bestützte, dass ihr Lieblingskleid nicht mehr ganz passte. Dennoch konnte er sich nicht vorstellen, dass in dieser Menge an Klamotten, absolut kein einziges Teil noch passte. "Aber eigentlich ist das doch normal." er strich ihr sanft über die Wange, um ein paar Tränen zu beseitigen. "Da müssen alle Frauen durch, die schwanger sind." er bemühte sich darum, möglichst mit weicher Stimme zu sprechen und kritische Themen oder Bezeichnungen zu umgehen. "Hast du vielleicht ein weites Hemd oder eine Bluse? Dann eine einfache Hose, sollte doch auch klappen, oder?"
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyDo 18 Aug - 4:03

"Du hast doch absolut keine Ahnung!" Alice warf die Arme in die Luft. "Hosen sind scheiße! Sie sind eng und ungemütlich und man fühlt sich als würden jeden Moment alle Knöpfe aufplatzen. das einzige verdammte Oberteil, das noch passen würde, ist ein zu großer Pullover." Wieder wurde ihre Stimme weinerlicher. "Die anderen werden mich alle auslachen auf der Gala." Bei dem Gedanken daran folgte ein erneutes aufheulen mit unverständlichem winseln.

Wieder glitt sein Blick zu dem Klamotten Haufen, doch dieser hielt auch keine Hilfe für Faye parat. "Und wenn..." Er hatte mit reden begonnen, ohne über das Ende des Satzes nachzudenken, sodass er nun abbrach. Der Schrank hielt keine Lösung in Form eines passenden Kleides und ließ den Mann nun mit der weinenden Frau vor ihm alleine. Es war durchaus etwas dran, dass sie auf der heutigen Gala mit einem einfachen Pullover auffallen würde, doch sah er darin keinerlei Problem. "Wenn wir jetzt noch schnell etwas kaufen gehen?"

Bei Fayes Vorschlag etwas Neues zu kaufen wurde Alice ein wenig aufmerksamer. "Jetzt noch?" Unsicher wischte sie sich übers Gesicht. "Aber ich bin bestimmt trotzdem zu dick. Ich mach die Sachen bestimmt kaputt." Vorsichtig wischte sie sich mit dem Kleid noch einmal die Tränen weg. "Die anderen Frauen werden bestimmt viel dünner sein..."

Faye streichet ihr liebevoll durch das weiße Haar. "Die sind aber nicht schwanger." Wiederholte er breit lächelnd. "Am besten wir suchen einen Laden der extra für Schwangere Mode führt, da ist die Wahrscheinlichkeit, dass du etwas womöglich kaputt machst geringer." Er küsste Alice auf die Stirn, ehe er seine Arme ganz sinken ließ und einen Schritt zurück setzte. "Aber dann müssten wir jetzt schnellstmöglich los, damit wir heute Abend noch rechtzeitig ankommen."

"Und die werden wirklich nicht über mich lachen?", vergewisserte sich die weißhaarige kleinlaut und sah zu dem runden Bauch hinab. Sie wünschte sich, nicht auf diese Gala gehen zu müssen, lieber wollte sie sich im Bett verkriechen und etwas naschen, doch dafür waren die Kontakte und vor allem der Gastgeber zu Wichtig. Seufzend sah sie ihren Mann an und vergaß nun das weinen. "Ich habe gar keine andere Wahl, oder?"

"Naja, ich sehe kein Problem darin, dass du einen einfachen Pullover anziehst. Da du jedoch dagegen bist, haben wir wohl wirklich keine Wahl." Faye atmete einmal tief durch, ehe er nachdenklich zu Alice sah. "Am besten wir kommen danach nochmal hier her, dann brauche ich jetzt nicht den Anzug für heute Abend anziehen." Es war mehr, als würde er seinen eigenen Gedankengang laut aussprechen, als dass er eine Antwort drauf von ihr verlangte. "Dann lass uns aufbrechen." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zurück zur Tür, welche ihn ins Schlafzimmer führte. Ihm schien jedoch noch etwas einzufallen, warum er sich ein letztes Mal zu Alice umdrehte. "Ach und, keiner wird über dich lachen. Immerhin bist du Alice Novie, die große Journalistin." Der schwarzhaarige Mann grinste breit bei den folgenden Worten, welche von einem Zwinkern begleitet wurde. "Und dazu meine Frau."

Nun lächelte Alice wirklich. "Ich hab dich vermisst.", erwiderte sie nun auf seine Worte. Nachdenklich drehte sie sich zu dem Kleiderhaufen um. "Was zieh ich denn jetzt aber zum einkaufen an?" Wieder zog sie die Nase hoch und schniefte. Sie gerat vom Regen in die Traufe. Kurzerhand stakste sie durch die vielen Kleidungsstücke auf Fayes Kleiderschrank zu und zog einen Pullover raus. Wenig später folgte diesem auch eine dunkle Sporthose. Beides zog sie über und betrachtete sich danach unzufrieden im Spiegel. Hoffentlich erkannte man sie so nicht.

Faye war währenddessen wieder in die untere Etage gegangen. Er hatte sich die Zeit von seiner Ankunft bis zum Beginn der Gala anders vorgestellt, als nun durch alle möglichen Klamottenläden zu jagen, auf der Suche nach dem einen Kleid. Doch war ihm dieser Aufwand bei weitem lieber, als Alice die restliche Zeit dabei zuzusehen, wie sie in ihren Tränen, um ihre alte Figur, ertrank. Er wies einen Angestellten an, das Auto wieder vorzufahren und bei ihrer Rückkehr für ihn einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen bereit zu halten. Er selbst würde nun einfach in den Klamotten seiner Reise bleiben und ließ sich bereits das Jackett wieder aushändigen. Anschließend wartete er geduldig am Ausgang, auf das dazustoßen seiner Frau.

~
Alice blickte durch die wirre Menge von Menschen der Highsociety. Viele Leute kannte sie bereits persönlich, über andere hörte sie nur den üblichen Tratsch. Unsicher sah sie an sich hinab. Sie trug nun ein bodenlanges lilanes Kleid mit einem schmalen glitzernden Gürtel, darunter ragte der kugelrunde Bauch hervor. Nach langem hin und her hatte eine Verkäuferin sie endgültig davon überzeugen können, dass es unmöglich war diesen Bauch zu verstecken. Unwirsch blickte sie umher, bevor ihr Blick auf den Mann an ihrer Seite fiel. "Sicher, dass es wirklich das richtige Kleid war?", wiederholte sie nun gut zum hundertsten Mal zweifelnd, wie ein Mädchen zum ersten Schultag. "Ich hätte vielleicht doch ein anderes nehmen sollen."

Faye lachte an ihrer Seiten leise auf. Auch er hatte seinen Blick im ersten Moment durch die Masse schweifen lassen. Er streckte seine Hand aus und verhakte seine Finger mit Alice ihren. Liebevoll hauchte er ihr einen Kuss auf ihren Handrücken, ehe er sie direkt ansah. "Du siehst umwerfend aus." Beteuerte er ihr erneut. "Und jeder der etwas anderes sagt, hat entweder keinen Geschmack oder ist blind."
Er selbst trug heute einen hellen Anzug. Seine Hose war Schnee weiß, während das Jackett eine leichte gräuliche Farbe besaß, welche es mitsamt den feinen Musterungen wie Leinen aussehen ließ. Darunter trug er abermals ein hellblaues Hemd, auch wenn er diesmal eine Weste weg gelassen hatte. In seiner linken Brusttasche steckte ein dunkelblaues Einstecktuch. Er hatte nur einen Bruchteil mit dem ankleiden verbracht, als Alice, doch hatte er auch nicht mit gewissen Umständen zu kämpfen. Noch einmal drückte er Alice' Hand fest, dann setzte er sich langsam in Bewegung und nahm sie dabei mit sich.

Erleichtert lächelte Alice ihren Mann an. "Wenn du das sagst..." Sie folgte ihm mit vorsichtigen Schritten durch die Menge und grüßte kurz die bekannten Gesichter. Schon nach kurzer Zeit war sie es, die Fayes Hand drückte und mit der freien Hand an seiner Jacke zupfte. "Glaubst du, die haben bei den Snacks auch Äpfel? Ich könnte jetzt gerade sterben für ein paar davon." Schon reckte sie den Kopf und blickte sich fragend nach dem Buffet um. Noch bevor sie etwas fand stolperte sie beinahe über die eigenen Füße. "Wehe die haben keine Äpfel."

Faye löste eilig die Hand von ihrer und legte seinen Arm stützend um die Hüfte seiner Frau. "Am besten du passt lieber auf dich auf, als auf das Büfett zu achten." Ermahnte er Alice zur Vorsicht, währenddessen hatte er bereits begonnen sie in Richtung des gewünschten Zieles zu führen. Es an voller als angenommen, vor allem seinerseits, um dennoch mussten sie beide hier erscheinen. Faye könnte es nicht bestreiten, dass er in diesem Moment lieber zu Hause auf der Couch wäre, Vor dem Fernseher und Alice in seinen Armen. So stellte er sich einen Abend nach einer Geschäftsreise vor. Es war nicht so, dass er solchen Veranstaltungen vollkommen abgeneigt war, hin und wieder waren sie sehr unterhaltsam und interessant, doch heute fehlte ihm einfach die Stimmung für etwas dergleichen. "Wenn wir die richtigen Leute nerven, bekommen wir vielleicht auch Apfelkuchen." Raunte Faye Alice ins Ohr, ein schelmisches Lächeln im Gesicht.

Alice lachte Faye an und man konnte sehen, wie sich ihre Augen bei dem Wort "Apfelkuchen" erhellten. "Denkst du?" Im nächsten Moment jedoch sah sie schuldbewusst auf ihren Bauch hinab. "Ach, weißt du... Ich sollte mehr auf meine Figur achten, das darf ich mir nicht erlauben, oder was meinst du?" Man sah ihr an, dass sie wirklich unglücklich mit dem dicken Bauch war und trotzdem mit der Entscheidung rang, da sie ungeheure Lust auf essen hatte. "Ach, ich weiß nicht... Ich werde vielleicht dick und dann findest du mich nicht mehr schön." Ohne eine Vorwarnung begann die junge Frau mit schniefen. "Findest du mich überhaupt noch schön?!"

Überrascht über den plötzlichen Wandel ihrer Stimmung und des gesamten Gespräches, sah Faye mit großen Augen zu Alice. Er konnte gönnerhaft selbst durchaus behaupten, dass er recht gut mit ihren Stimmungsschwankungen vertraut war. Sie hatten sehr pünktlich begonnenen waren seitdem unablässig anwesend. Nur für gewöhnlich waren sie bei so etwas of unter sich und nicht auf einer Gala voller Berühmtheiten und einflussreichen Leuten. Dennoch schloss der Schwarzhaarige seine Frau in aller Ruhe in die Arme, vor allem aus dem Grund, damit niemand ihr Gesicht sehen konnte. Bestimmend legte er beide Hände an ihren Kopf und rahmte damit ihr Gesicht ein, sodass sie ihn unweigerlich ansehen musste. "Wäre ich dann hier? Wäre ich hier, an deiner Seite, einen Arm um dich gelegt, wenn ich dich nicht mehr schön finden würde?" Er küsste liebevoll ihre Nasenspitze. "Ich habe dich geheiratet, mit der Überzeugung dich immer zu lieben, ob schwanger oder nicht. Ob dick oder nicht. Und wenn du noch so viel isst, ich liebe dich trotzdem. Also mach dir nicht immer diese unnötigen Gedanken."

Hastig nickte Alice mehrere Male und lächelte schüchtern. Kurz fächerte sie sich etwas Luft zu, um die aufgekommenen Tränen vom fließen aufzuhalten. "Okay...", sie stieß etwas Luft aus und wiederholte ein weiteres Mal "okay". Eigentlich wollte sie die Arme ebenfalls um ihren Mann schließen, doch auch dieses Mal hinderte ihr dicker Bauch sie daran. Frustriert lehnte sie ihre Stirn an seine Brust, was von außen wohl seltsam aussah. "Können wir den Spaß nicht nach Hause verlegen?", quengelte sie und gab ein undefinierbares Geräusch von sich, bevor sie sich wieder aufrichtete und das Kleid glatt strich.

Faye lächelte auf ihre Worte und legte sein Arm erneut um sie. Sie hatten also den gleichen Gedanken. Kurz überlegte er noch, dann hauchte er Alice einen Kuss auf ihr Ohr, gefolgt von den Worten: "Lass uns noch schnell deine Äpfel holen und dann verschwinden wir nach Hause." Er biss ihr frech in das Ohr, ehe er sich wieder aufrichtete. "Die werden hier doch definitiv Äpfel haben. Immerhin ist hier eine schwangere Frau anwesend."

Aufgeregt quiekte Alice als er ihr ins Ohr biss. So gerne sie ihm zustimmen wollte, so sehr widersprach es ihrem Geschäftssinn. "Das klingt toll, also zu verschwinden, aber wir haben jetzt Zeit und Geld in dieses Event gesteckt, wir müssen bleiben. Essen will ich trotzdem." Es war schön, dass Faye so liebevoll zu ihr stand und ihr die wüsten Launen nicht verübelte. Es machte diese Aufregung ein wenig angenehmer. "Lass uns das Buffet abräumen." Schon schob sie Faye mit sanften Druck Richtung Essen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob das Buffet bereits eröffnet wurde, aber das war ihr auch egal. "Und welche Beziehungen lässt du für den versprochenen Apfelkuchen spielen?"

Faye legte eine Hand unter sein Kinn und tat nachdenklich. "Als erstes würde ich die Karte mit der Freundschaft zu dem Präsidenten der vereinigten Staaten spielen. Anschließend meine einflussreichen Bekannten im hohen Gericht und wenn es ganz heikel wird, dann die enge Verbindung mit dem Veranstalter dieser Feier." Er grinste breit, Als er alles aufzählte. Denn auch wenn er groß herum gekommen war und tatsächlich einige einflussreichen Freunde hatte, so waren die Beziehungen bis auf die letzte frei erfunden. Das Buffet welches nun vor ihnen erstreckt, war reichlich befühlt und schien tatsächlich für jeden Geschmack etwas zu beinhalten. Skeptisch betrachteten die blauen Augen den Korb an Äpfel, ehe sie zu der süßen Strecke der langen Tischreihe glitten. "Kein Apfelkuchen." Sprach er seinen Gedanken auch schon aus. "Wie nicht anders zu erwarten." Sanft küsste Faye seine Frau, ehe er sie aus seinem Arm entließ. "Dann zieh ich jetzt mal in die Schlacht, um deine Wünsche Zu erfüllen."

"Nur keine Eile.", entgegnete sie kichernd. "Ein Mann deines Kalibers und mit solch einflussreichen Freunden darf sich ruhig die Zeit nehmen." Abgelenkt schielte sie zum frischen Obst. "Aber komm mir ja nicht ohne den Kuchen zurück.", ermahnte sie den Mann eindringlich, bevor sie bereits den ersten Apfel ergriff und hinein biss. "Viel Erfolg!", nuschelte die weißhaarige mit vollem Mund und winkte Faye zum Abschied. Danach erlag ihre gesamte Aufmerksamkeit wieder der Frucht, was die Schwangere sichtlich milder stimmte.

Während sich Faye zielstrebig durch die Menge schlängelte, zusammenhangslos bekannte grüßte und stets darauf achtete die Tür zur Küche nicht zu verfehlen, näherte sich eine andere Person der weißhaarigen. Als hätte diese nur auf den Moment gewartet, dass ihr permanenter Begleiter für einen Augenblick verschwand. Der Blonde trug ein dunkelgraues Jackett mit einem weißen Hemd, dazu schwarze Schuhe und eine Schwarze Hose. Die Krawatte war ebenso schwarz, auch wenn sie von leichten weißen Punkten durchzogen war. In der linken Hand hielt er ein Glas Sekt und in der Rechten einen hölzernen Spieß mit gegrilltem Gemüse, welchen er sich von weiter vorne des Buffets genommen hatte. "Einen wunderschönen guten Abend, Alice." Begrüßte Daniel die Frau und schenkte ihr ein Lächeln, welches die einwandfreien weißen Zähne zur Geltung brachte. "Fabelhaft siehst du aus, auch wenn ich violett nie als deine Farbe erachtet habe. Es macht ja so schnell dick." Er hatte sich einfach neben sie gesellt und hatte begonnen mit reden, ohne auf eine Erwiderung seiner Begrüßung zu warten.

Alice zuckte zusammen als plötzlich neben ihr eine Stimme ertönte. Erschrocken drehte sie sich um, da ihr die Stimme nur zu vertraut vorkam. Der Anblick Daniels bestätigte ihren Verdacht. Im nächsten Moment ertönte ein dumpfes Geräusch. Der Apfel war Alice aus der Hand gefallen und rollte nun zwischen den Beinen anderer unter das Buffet. "Du? Hier? Was...?", stotterte die junge Frau durcheinander und blickte im nächsten Moment erneut an sich herab. Verletzt und verängstigt biss sie sich auf die Lippe. Allein mit seinen ersten Sätzen hatte er ihr Selbstbewusstsein auf ein Minimum senken können. Sie war wirklich dick. "Was willst du?", fragte sie zerknirscht und blickte sich unruhig nach Faye um, welcher in der Menge verschwunden war.

"Ich wurde eingeladen. Genauso wie ihr." Antwortete er wahrheitsgemäß und nahm daraufhin einen Schluck von seinem Sekt. "Die Qualität auf solchen Festen lässt doch mit jedem Mal ein bisschen nach." Meinte er völlig aus dem Zusammenhang gerissen, die Augen auf das Glas gerichtet. "Na wie auch immer." Winkte er auch schon ab und sah wieder Alice lächelnd an. "Hier wurde doch die ganzen reichen und einflussreichen Leute eingeladen, sodass es kein Wunder ist, dass wir uns hier sehen. Hast du die schon probiert?" Nach dem erneuten Themawechsel hob er nun den Gemüsespieß ein Stück höher, damit ihn Alice ohne Probleme sehen konnte. "Die schmecken wirklich gut. Wenigstens etwas, nicht wahr."

Verständnislos blickte Alice den Mann an, empört darüber, mit welcher Leichtigkeit er mit ihr sprach. "Wieso?", entfuhr es ihr, ohne auf die Worte einzugehen, während sie wie paralysiert auf den Spieß starrte. Sie fühlte sich von dem Spieß in diesem Moment ebenso bedroht wie von einer Waffe. Schwer schluckte sie und überwand sich in das Gesicht ihres Albtraums zu blicken. "Verfolgst du uns? Willst du es nicht ruhen lassen?", presste sie angespannt hervor. "Wieso kommst du immer wieder?" Es war wohl wahr, Unkraut verging nicht.

"Hm?" Daniel sah Alice fragend an, während er soeben das erste Stück des Spießes soeben in den Mund schob. "Ich verfolge euch doch gar nicht." Nuschelte er mit vollen Mund und zog die Mundwinkel zu einem Grinsen hoch, ohne jedoch die Lippen zu öffnen. Er schluckte hinunter und betrachtete das Essen an Holz in seiner Hand und zog kurz darauf langsam den gegrillten Steinpilz von dem Spieß. "Ist es denn nicht eigentlich üblich, dass man sich freut, wenn man Freunde aus er Schulzeit wieder trifft? Immerhin sind seitdem..." Er legte den blonden Schopf schräg und dachte angestrengt nach. "Acht, neun? Nein, über zehn Jahre vergangen, stimmts?" Seine Augen wanderten an ihrem Körper hinab. "Es scheint sich doch so einiges verändert zu haben, in den Jahren. Ich wollte einfach mal wieder nach euch sehen."

Fassungslos klappte Alice der Mund auf. "Du hast mich vergewaltigt!" Es fiel ihr wirklich schwer, nicht zu laut zu sprechen und keine weitere Aufmerksamkeit zu erregen. "Spare dir dieses dämliche grinsen! Wir waren nie Freunde und wir werden nie welche sein." Als sie spürte, wie er sie musterte, verschränkte sie demonstrativ die Arme, als könnte sie damit ihr Kind beschützen. "Wage es nicht noch einmal meine Familie mit dort rein zu ziehen."

Daniel nickte bedächtig. "Das der Gedanke kommt, hatte ich bereits befürchtet." Seufzend positioniere er sein Glas wieder um, was er zuvor nur mit dem kleinen Finger und dem Ringfinger gehalten hatte, damit er das Gemüse abziehen hätte können. "Ist da wirklich keine Chance, dass unsere Freundschaft wieder bestehen kann? Immerhin habe ich mir extra die Mühe gemacht, nach euch zu suchen, um euch meine Glückwünsche nach der Hochzeit auszurichten." Erinnerte er sie an ihr letztes Treffen vor Monaten.

"Es hatte einen Grund, dass du nicht eingeladen warst!" Ungläubig blickte sie ihren ehemaligen Meister an. Wie konnte er nur so von sich überzeugt sein? "Du schämst dich nicht einmal dafür, was du mir angetan hast.", stellte sie verblüfft fest, nachdem sie seine Worte zumindest halbwegs verarbeitet hatte. "Und dass Faye und ich ums wieder gefunden haben ist ganz sicherlich auch nicht dein Verdienst." So sehr sie versuchte die Welt in seinem Kopf auch zu verstehen und zu ordnen, es ergab keinen Sinn.

"Da ist was wahres dran." Stimmte der Blonde prompt zu, welcher das Glas während ihrer Erzählung ganz geleert hatte. "Und ja, es gab da einiges in der Vergangenheit, was vielleicht anders hätte verlaufen sollen, aber das ist doch kein Grund, dass wir uns jetzt einfach ignorieren." Erneut seufzend stellte er das Glas auf den bedeckten Tisch ab und setzte ein entschuldigendes Gesicht auf. "Was muss ich tun, damit du wenigstens wieder ein bisschen zutraulicher mir gegenüber wirst?"

"Wie wäre es, wenn du einfach gehst und nie mehr wieder kommst? Das könnte helfen, wir sollten es ausprobieren.", schlug die schwangere gereizt vor. "Ich will nicht 'zutraulicher' werden", zitierte sie ihn mit übertriebenen Handbewegungen. "Du hast mir Jahre meines Lebens gestohlen und spielst doch als den Freund und Helfer auf. Nein, ich verzichte auf dein zwiespältiges Freundschaftsangebot." Ihr ganzer Körper bebte inzwischen. Sie war aufgebracht und gleichzeitig ließ sie allein der Anblick des Mannes erschaudern. Zitternd sah sie auf und ballte die Hände zu Fäusten. "Wie kannst du dich nur mit einer schwangeren Frau anlegen? Ich habe bei weitem genügend Probleme und dann tauchst du auf! Ich habe endlich ein halbwegs stabiles Leben und du verfolgst mich und nennst mich fett! Für wen hältst du dich überhaupt?!"

Daniel hob beschwichtigend die Hände, als wolle er die Frau zur Ruhe bringen, auch wenn die Aussichten darauf sehr gering schienen. Dabei hatte er natürlich nur zu gut darauf geachtet, dass ihm der Spieß dabei nicht aus der Hand rutschen würde. "Also eigentlich halte ich mich für einen ganz guten Investor, auch kann ich mich jetzt nicht eines unangenehm Aussehen beschweren." Begann er mit murmeln, als glaubte er an die Ernsthaftigkeit ihrer letzten Frage. "Hör zu, Alice!" Diesmal hatte war seine Stimme lauter und klarer zu verstehen. "Ich weiß, wir hatten in der Vergangenheit einige unangenehme gemeinsame Erinnerungen, aber auch dies ist ein Grund, warum ich nun hier stehe. Ich hab mich wirklich verändert und ich denke, wir sollten uns noch eine Chance geben."

Mit einem verächtlichen schnauben verschränkte Alice die Arme. "Schön, dass du das für so wichtig hältst, aber Menschen wie du ändern sich nicht. Du kannst nichts von all dem je wieder gut machen, dieses Mal kannst du es dir nicht erkaufen." Obwohl die Frau noch immer wütend klang, hatte sie nun ihre Stimme gesenkt und man sah an ihren Augen, dass sie erneut mit den Tränen kämpfte. "Du schuldest mir Jahre meines Lebens. Jahre der Angst, Verzweiflung und Einsamkeit, Jahre der Therapie. Du hast mir all das angetan und bittest um eine weitere Chance? Verzeih, dass ich dir das nicht abkaufe."

"Naja, in dem Sinne zweite Chance, dass ich es versuche wieder gut zu machen." Der Blonde zog erneut etwas von dem Spieß in seiner Hand, dieses Mal eine Tomate. "Gerade weil, es doch ganz schön ausgeufert ist." Mit einem entschädigenden Lächeln schob er sich die Tomate in den Mund. "Und ich bin sehr wohl der Meinung, dass ich mich ändern kann. Sieh mich an." Er breitete demonstrativ die Arme aus. "Ich bin nicht mehr der Junge von vor Jahren. Und du nicht mehr das Mädchen von damals. Wir haben uns beide verändert, zu etwas besseren." Noch mitten in seinem letzten Satz, schob sich ein Teller in sein Blickfeld und damit zwischen ihm und Alice. Auf dem rot umrahmten Teller lag ein übergroßes Stück Kuchen, samt Gabel. "Du redest doch etwa nicht gerade von dir selbst, oder?" Faye trat wenig später zu dem Teller und betrachtete Daniel grimmig. In seiner anderen Hand trug er einen weiteren befühlten Teller. Mit seinem Auftreten hatte er sich sogleich zwischen seiner Frau und dem Problem von vor über zehn Jahren gestellt, als könnte er die Weißhaarige so vor allem weiteren beschützen. "Was willst du?!" Der Schwarzhaarige hatte keinerlei Freundlichkeit in der Stimme für seinen Gegenüber übrig, sodass dieser nur betroffen seufzte. "Ach Faye, dass hab ich Alice so eben erzählt." Beinahe jammernd galt sein Blick nun dem Mann vor ihm. "Da bist du wohl ein kleinwenig zu spät gekommen." Sein Lächeln wurde bei der Bemerkung mit einem Schlag breiter. "Erneut." Fügte er nun beinahe kichernd hinzu und man konnte zeitgleich sehen, wie sich die Kiefermuskeln des größeren der beiden anspannten.

"Genau deswegen!", mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete Alice auf den blonden. "Wegen solchen Bemerkungen glauben wir dir nicht! Weil du dich nicht verändert hast, weil du immer noch der gleiche bist." Ihr Blick wanderte erleichtert zu Ihrem Mann. Vorsichtshalber hielt sie ihn an seinem jackenärmel zurück. "Schatz, lass dich nicht auf dieses Niveau herab, das führt zu nichts. Es ist wohl besser, wenn wir jetzt gehen."

Faye nickte leicht, als wäre es viel mehr für ihn selbst bestimmt, als für andere. "Ich schlage vor du verschwendest jetzt aus unserer Nähe und lässt dich auch nicht mehr so schnell hier wieder blicken." Seine blauem Augen funkelten wütend und schienen damit die einzige Tür zu sein, durch welche man den dahinter liegenden Zorn erahnen konnte. "So schlimm war die Bemerkung nun wirklich nicht." Verteidigte sich Daniel prompt. Immerhin habe ich tatsächlich versucht mich zu bessern. Ein paar Angewohnheiten hier und da lassen sich immer noch nicht vermeiden."
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BeitragThema: Re: Schwangerschaaaaaffft Owo   Schwangerschaaaaaffft Owo EmptyMo 22 Aug - 2:08

Als der blonde keinerlei Anstalten machte zu gehen und immer noch davon sprach, dass jemand wie er sich gebessert hatte, ging es beinahe mit Alice durch. Für einen kurzen Moment stand ihr Mund einfach nur offen, erst als sie es bemerkte, setzte sich ihr Kiefer wieder in Bewegung, um Worte auszusprechen, welche die Weißhaarige noch nicht einmal gefunden hatte. Nichts - sie fand in ihrer Wut keine Worte, die nur annähernd beschreiben konnten, was gerade in ihr vorging. Ihr Körper begann mit Beben und sie presste die Lippen so fest aufeinander, dass sie für einen Moment nicht mehr als ein schmaler Strich waren. Ihre Augen richteten sich zur Decke, als könnte sie so die Tränen der Verzweiflung vom Rollen abhalten. Langsam stieß sie die Luft aus, doch beruhigt hatte sie sich noch längst nicht. "Angewohnheiten nennst du das?", begann sie gefährlich leise. "Weißt du überhaupt, was Angewohnheiten wirklich sind? Ich weiß es nämlich genau. Du warst es nicht, der jedes Schloss und jedes Fenster dreimal überprüft hat. Du bist nicht jede Nacht aufgewacht, weil du deine Träume nicht ertragen hast. Du bist nicht absichtlich jeder Interaktion ausgewichen oder hast nicht schlafen können, weil du ein fremdes Geräusch gehört hast. Du hast nicht angefangen, dich selbst nicht mehr zu ertragen, und du standest sicherlich nie an einem Abgrund mit der sinnfreien Vorstellung, dich hinab zu stützen. Nein, du hast den Geld gezählt und Champagner getrunken, nicht wahr?" Obwohl ihre Stimme dieses Mal gefestigt klang, rannen Tränen über Alice Wangen und eine Gänsehaut jagte ihren Körper hinab. "Ich hatte solche Angst... Angst vor kleinen Geräuschen, vor Worten, vor Berührungen... Und du... Du versucht dir jetzt nach zehn Jahren dein schlechtes Gewissen freizukaufen, oder was? Mit Geld wirst du dir garantiert kein Karma kaufen können." Sie wusste genau, dass es falsch war, immer wieder auf die Worte des Mannes einzugehen, doch hatte sie nie die Chance, ihn wirklich damit zu konfrontieren, und nun sprudelten die Worte einfach aus ihr heraus. Eigentlich hatte sie geglaubt, dass sie mit dem wiederfinden Fayes endlich alles gefunden hatte, um darüber hinweg zu kommen, aber dieses Mal war es anders. Erst jetzt erkannte sie, wie viel Schmerz sie für Faye und sich selbst verdrängt hatte, wie viel unausgesprochenes leid noch immer in ihr schlummerte.
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