Schwangerschaaaaaffft Owo

Daniel hob nach ihrer Redepause die Hand, den Zeigefinger erhoben, als wolle er etwas darauf erwidern."Das..." Doch kaum hatte er den Finger gehoben, so verzog sich sein Mund nachdenklich und er krümmte den Finger wieder. "Da ist wohl was wahres dran." gestand er ihr nun zu. Sein vergangenes Leben war tatsächlich von keinerlei dieser 'Angewohnheiten' durchzogen wurden und hatte er auch keine solcher entwickelt. Er hatte jede Nacht friedlich schlafen können, lediglich mit der Frage im Kopf, was der nächste Tag mit sich bringen würde. Dennoch war auch dies nur die halbe Wahrheit. Er hatte ebenso an die Schulzeit zurück gedacht und dies nicht erst, als er von der Hochzeit erfahren hatte. "Du hast wohl oder übel, den Nagel auf den Kopf getroffen und dennoch stand ich hier vor dir, um mich um dein Wohlergehen zu erkundigen. Ob du es wahr haben willst oder nicht. In diesem Augenblick waren weder meine Absichten, noch meine 'Angewohnheiten'," dabei setzte er mit den Fingern die Anführungszeichen in die Luft. "schlecht." Der blonde Mann warf Alice' Mann noch einen kurzen Blick zu, ehe er wieder ihren suchte. "Es ist wahr, was ich dir in der Vergangenheit angetan habe, war ungerecht und hat dich um dein halbes vergangenes Leben gebracht, doch tust du mir nicht ein wenig unrecht, wenn du alle meine Versuche, es wieder gut zu machen, ablehnst?"

"Unrecht?!", echote Alice erbost, gefolgt von einem geradezu hysterischen Laut, der sich aus Wut, Fassungslosigkeit und Frustration ergab. Dazu warf sie Arme kraftlos in die Luft. Erst wollte sie etwas erwiedern, dann blickte sie jedoch zu ihrem Ehemann, als wolle sie ihm klarmachen, dass er doch auch einmal etwas dazu sagen sollte. Sie verstand nicht, was der Blonde von ihr erwartete. Natürlich, hatte Daniel sein Ziel schon mehrmals erläutert, doch ergab es in ihren Augen keinen Sinn. Sie wollte keine Wiedergutmachung. Er konnte es nicht wieder gut machen. Allein seine Anwesenheit machte alles nur schlimmer. "Ich werde dich erwürgen", knurrte sie wie ein kleiner Hund, "wenn du mir irgendwie zu nahe kommst..."

"Dann würdest du aber eine Straftat begehen." stellte sich Daniel taub für ihre Drohung. Und dennoch war ihre Botschaft klar bei ihm angekommen, was wohl jeden neuen Versuch einer Versöhnung unmöglich machte. "Vielleicht schläfst du noch eine Nacht darüber. Ich glaube nämlich, dass wir uns doch ga-"
"Verschwinde endlich." es war schwer zu sagen, ob Fayes Worte einem wütenden Zischen glichen oder doch eher einem drohenden Knurren, nur seine Augen zeugten von beidem. Es hätte kein hilfesuchender Blick von Alice' gebraucht, damit er die unnötige Konversation beendete. "Faye," setzte der Blonde, mit einer beinahe genervten Stimme an, als sich die hellen Augen auf den Betreffenden richteten. "Siehst du nicht, dass ich mich gerade mit deiner Frau unterhalte?"
"Nein das sehe ich nicht. Viel mehr vergeudest du jede weitere Minute von uns. Wenn du also nicht augenblicklich verschwindest, sorge ich selbst dafür, dass nach dem heutigen Abend kein Geld der Welt deinen Ruf wiederherstellen kann." Der Schwarzhaarige nickte hinter den Mann, als sich dieser nicht rührte. "Dort geht es lang." Gerade als Daniel etwas erwidern wollte ertönte eine helle, weibliche Stimme, die ihn unweigerlich an etwas erinnerte, was er mit Freuden vergessen hatte. Erst klang sie von weiter weg, doch mit den Sekunden kam sie immer näher, ehe eine junge Frau durch die Masse trat. Sie besaß hellblondes gefärbtes Haar, welches sie zu einem hohen Zopf gebunden hatte, dazu trug sie ein dunkelrotes enganliegendes Kleid. Dieses wies deutliche Musterung auf, welche sie mit vereinzelten Löchern auch auf den langen Ärmeln lang zogen. Der Rücken war bis zu ihrem Steiß weit ausgeschnitten und das gesamte Kleid endete knapp unter ihrem Hintern. Ihre langen, dünnen Beinen endeten in gleichfarbigen High Heels. "Mensch Daniel." ningelte sie und warf sich dabei an den Arm des Angesprochenen. "Ich suche dich schon überall. "Wo hast du denn nur gesteckt?" ihre stark geschminkten dunklen Augen lösten sich von den Blonden und richteten sich auf die zwei Personen vor ihnen. "Oh, Arbeitskollegen?" während sie auf eine Antwort wartete musterte sie die beiden eingehend, während sie Faye einen interessierten Blick zuwarf, betrachtete sie Alice dagegen beinahe amüsiert.
"Nein." brummte Faye nur abwehrend. "Er wollte gerade gehen, doch da er es wohl nicht auf die Reihe bekommt, gehen wir." damit drehte er sich zu seiner rechten Seite, wo Alice stand und gab ihr einen auffordernden Blick. Er wollte keine weitere Minute mit dem Blonden verbringen.

Der erste Auftritt der Blonden ließ Alice alle Gesichtszüge einschlafen. Es wirkte so unwirklich, dass die Schwangere die andere Frau für einen Moment nur wie ein fremdes Wesen von einem anderen Planeten anstarrte. Ihr Kiefer knackte leicht und gerade als sie zu einer neuen Tirade ansetzten wollte, kam ihr der belustigte Blick der Anderen entgegen. Verschreckt zuckte ihr Kopf zurück. Sie hatte es gewusst! Man machte sich wirklich über sie lustig. Neidisch wanderten ihre Augen über die dünnen Beine den schmalen Traumkörper hinauf. Wenn sie an sich hinab blickte, sah sie nicht einmal ihre Füße. Geistesgegenwärtig verstellte die Weißhaarige der anderen den Weg zu Faye. DiesenVersuch konnte sie sich sparen, der gehörte ihr. Trotzdem ließ sich der prüfende Blick abwärts nicht vermeiden. Wer würde so etwas denn diesem Model vorziehen. Stopp - sie schwiff vom Thema ab. Nun tröstete Alice der Anblick Daniels beinahe. Diese Frau musste Zeit mit diesem Monster verbringen. Eine Frage lag der Schwangeren auf der Zunge, die sie angewurzelt stehen ließ. "Oh, und mit was bestichst du sie?" Sie hatte Fayes Blick zwar mitbekommen aber das Erscheinen der Frau beraubte sie erneut jeglicher Fassung.

Daniel seufzte, holte anschließend tief Luft und sah Alice an. "Ich sagte doch, dass ich mich verändert habe. Ich habe nichts dergleichen angewendet." beteuerte er seine jetzige weiße Weste, wobei er es nicht lassen konnte, die Frau an seiner Seite einen kurzen Blick zu zuwerfen. "Immerhin sind über zehn Jahre vergangen, da ändert sich eine ganze Menge. Doch das habe ich bereits in den letzten Minuten versucht dir zu erklären." erinnerte er die weißhaarige Frau an ihr vergangenes Gespräch.
"Bestechen?" die Blonde an Daniels Seite hatte wohl nicht vorgehabt dem Gespräch stumm beizuwohnen. "Warum sollte er mich bestechen?" die dunkelbraunen Augen der jungen Frau sahen erst fragend zu ihrem Begleiter, ehe er skeptisch zu derjenigen wanderte, welche diese Worte verwendet hatte. "Ah, verstehe." nun grinste sie breit und lehnte ihren Kopf gegen die Schulter des Blonden, an ihrer Seite. "Warst du mal mit ihm zusammen?" sie wollte gar keine Antwort, in ihrem Kopf schien sich gerade das für sie passende Bild zusammen zusetzen. "Hat bestimmt nicht lange gehalten." dabei glitt ihr Blick erneut an Alice' Körper hinab. "Keine Sorge, er ist jetzt in guten Händen." obwohl hinter Alice ein warnendes Brummen zu hören war, trieb die Junge ihren Spaß weiter, da sie sich auf der Gewinnerseite glaubte. "Ich wusste gar nicht, dass du früher auf mollige gestanden hast, Dan." leise kicherte sie. "Wenigstens die Haare lenken ab."
"Ich würde an deiner Stelle meinen Mund nicht so weit aufreißen." knurrte Faye, welcher nun beide Hände auf die Schulter seiner Frau gelegt hatte. "Immerhin weiß sich meine Frau noch ordentlich zu kleiden, aber davon wissen einfache Mädchen wie du ja nichts. Wie alt bist du, dass du dir das Recht heraus nimmst so offen zu reden. Sie ist doch höchstens 16." den letzten Satz richtete er an Daniel, welcher daraufhin die Brauen hob. "Frischfleisch ist doch immer das beste, dass weißt du doch selbst." scherzte der Blonde, trotz der empörten jungen Frau an ihrer Seite, welche sich nun gerade aufgerichtet hatte.

Um die weißhaarige lag während des ganzen Gesprächs Stille. Auch an den Schlagabtausch zwischen ihrem Ehemann und Daniel schien sie geistig nicht teilzunehmen. Ihre Augen hatten sich glasig auf eine Stelle am Boden gerichtet, die scheinbar nur für sie von Bedeutung war. Wenig später begannen plötzlich wieder Tränen ihre Wangen hinab zu rollen. "Du hast gesagt, dass keiner etwas sagen würde.", winselte Alice verletzt. Im ersten Moment war nicht ganz klar, mit wem sie sprach, da sie ihre Worte nicht direkt an Faye sondern an den unsichtbaren Punkt richtete. Hilflos sah sie danach zu ihrem Mann auf und begann mit den Worten zu ringen, während ihre Haltung langsam von der selbstbewussten Frau abwich und sich in ein leichtes kauern verwandelte. "Du willst mich doch nicht ersetzten, oder?" Ein leises schluchzen entfuhr ihr. Wenn Daniel und seine Begleitung direkt so harsche Töne anschlugen, müsste doch etwas dran sein. Somit war sie komplett vom eigentlichen Thema abgewichen und hatte die Beleidigungen zu sich vor dringen lassen. "Ich werde ja auch wieder dünn.", versprach sie durcheinander, in einer hohen weinerlichen Tonlage fiepend. "Aber ich kann doch nichts dafür."