follow me, honey, in the dirty truth 4

Faye's Vater setzte sich in aller Ruhe an den Tisch und ließ seinen Blick neugierig über die Tischplatte gleiten, als war er gespannt, was serviert werden würde. Doch er wusste es längst. Er hatte das Essen doch bestimmt ganz genau festgelegt. Faye setzte sich ebenfalls an den Tisch, bedacht das der Nachbarplatz für Alice frei war. "ich wüsste nicht, was dich mein leben angeht." tat er das Kommentar ab. Diese alte Frau neben seinem Vater passte super zu ihm. Sie hatten beide einen ziemlich grottigen Charakter und mischten sich beide in Dinge ein, die sie nichts angingen. Ob das Kommentar eine Andeutung war, dass sie eifersüchtig auf Alice war? Innerlich zuckte der Mann mit den Schultern. Sie gehörte ihm, ob sie Kind war oder nicht. "Könnten wir das ganze nicht endlich hinter uns bringen?"

"Jetzt sei doch nicht so ein Griesgram und Langweiler, Faye. Du meldest dich immerhin nur wenn du irgendetwas brauchst. Faszinierend, dass du dich hier sogar mit deiner... Potenziellen Liebschaft hin traust." Sie sah zu dem Mädchen, dass sich unbeholfen neben Faye auf einem Stuhl niederließ. "Verzeih, er ist immer so unhöflich. Ich sollte froh sein, dass es überhaupt jemanden gibt, den er mitbringen kann. Wer auch immer es nun sein mag. Und möge es so ein Püppchen sein." Ausgelassen kicherte Mrs Novie  und setzte sich neben ihren Mann."ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben." Alice schluckte schwer. Selbst wenn die Frau sich mit Engelsstimme äußerte, so schwangen in ihren Worten verachtung mit.
"Danke.", entgegnete Alice knapp, doch es ließ sie einfach nicht los. "Für sechzig sehen sie auch noch sehr jung aus. Fast wie 55." scheinheilig lächelte sie. "Sie müssen mir ihr Geheimnis verraten." Krampfhaft klammerte sie sich an Fayes Hand. Hatte sie das gerade wirklich gesagt?

Doch zu Bestätigung grinste der Mann neben ihr breit und gab als Antwort ein besänftiges Handdrücken zurück, auch wenn es im ersten Moment schmerzhaft war, dass Alice so fest zudrückte. "Oh, da kann sie dir eine ganze Geschichte erzählen." pflichtete er ihr noch einmal kurz bei. Doch genauso wie sein Vater es hielt, würde er die zwei Frauen machen lassen, während die zwei Männer sich.... duellierten. "Jetzt lass endlich das Essen bringen, wir haben nicht ewig zeit." brummte Faye.
"Was haben wir denn noch so eilig vor?" fragte Mr. Novie gespielt interessiert.
"Dein Anwesen verlassen." antwortete sein Sohn knapp.

"Genug.", murmelte Alice. Die Frau konnte sie definitiv vergessen. Es würde nichts nützten, sich mit so jemandem zu unterhalten. "Mr Novie, ihr Haus ist wirklich schön.", meinte sie nun etwas freundlicher gesinnt an Fayes vater gewandt. "Es ist so groß, geräumig und stilvoll."

"Kommt auf den Betrachter drauf an. Für viele ist es zu klein, doch bei Ihren Verhältnissen Mrs. ... Wie heißen sie doch gleich noch mal? Ich kann mir unwichtige Namen nie so wirklich merken." der Ältere schenkte ihr ein falsches freundliches Lächeln eines Geschäftsmannes. Erst jetzt winkte der die Bediensteten heran, dass essen aufzutischen. Natürlich hatte er mit Absicht gewartet, um es wirken zu lassen, als tat er es nicht wegen Faye's Forderung.

"Alice. Mein Name ist Alice.", ergänzte sie kleinlaut. Verletzt Biss sie sich auf die Unterlippe. Ihre Verhältnisse? Sie wusste genau, was er damit sagen wollte und auch die Frau ihr gegenüber grinste gehässig. "Wäre es Ihnen lieber gewesen, wenn ich es als klein beschrieben hätte? Ich wollte sie nicht beleidigen, Sir." Wieder zwang sie sich ein Lächeln auf.

"Nein, Nein. Schwärm ruhig. Hier hast du immerhin endlich die Chance, wann siehst du denn sonst so etwas imposantes?" wieder das lächeln und wieder das herablassende blitzen in seinen Augen.
"Falls das eine Andeutung auf mein Haus ist, dann muss ich dich leider enttäuschen. Seit deinem letzten Besuch hat sich so einiges verändert. Aber keine Angst" fügte Faye schnell hinzu. "Das ist kein Grund, gleich ein weiteres Treffen zu arrangieren. eins pro 5 Jahre reicht völlig." während er sprach, wurde bereits der 1. Gang serviert. Er bestand aus einem üppig gefüllten Teller mit Salat und Gemüse, sowie vereinzelt Obst, welches jedoch lediglich als Dekoration diente.

Gedemütigt senkte Alice den Kopf und widmete sich stattdessen dem Essen. Ihre Hand zitterte leicht. Faye kam vielleicht klar mit diesen subtilen Beleidigungen, doch sie nicht. Als sie mit der Gabel begann etwas aufzupieken, entfuhr der anderen Frau ein kichern. Alice dachte sich nichts dabei und fuhr fort, ehe die Frau wieder begann leise zu prusten. Unsicher hob sich ihr Blick und sie sah zu der aufgesetzt kichernden Frau. 
"Mr Novie, ich schätze ihre Frau fühlt sich nicht gut."
"Nein, nein.", winkte die Frau schnell ab. Skeptisch sah Alice zu der Frau und die lachte abermals auf.
"Lassen Sie uns doch an dem Spaß Teil haben.", schlug Alice ungeduldig vor. Sie wusste, dass es nichts gutes sein könnte, doch je eher es vorbei war, desto besser. Das Faye sich nach fünf Jahren überhaupt noch einmal hier her gewagt hatte, grenzte an ein Wunder.
Mrs Novie blickte kurz zu ihrem Mann, dann zuckte sie mit den Achseln. "Mir is nur gerade eingefallen, dass die Bediensteten sonst in der Küche essen."
Im nächsten Moment prustete Alice lautstark. Sie hatte sich an ihrem Essen verschluckt und keuchte nun verzweifelt, da sie keine Luft mehr bekam. Wie konnte so jemand nur noch vor ihr heiraten?!

Zwar warf Faye bei Alice lautem Luft holen, ihr einen Blick zu, doch seine eigentliche Aufmerksamkeit lag auf den Mann ihm gegenüber. Er hatte bereits die Teller aufgegessen und sich nun das Kinn auf die Hände abgestützt, jedoch so, dass es weder bequem noch häuslichen wirkte.
"Es scheint dir ja geschmeckt zu Haben, so schnell wie du aufgegessen hast, mein Sohn." der Ältere ihm gegenüber war ebenso fertig und spielte etwas mit der Gabel und der letzten knall roten Tomate, auf dem Teller herum. "Hör auf die Betonung immer auf dieses Wort zu legen." brummte der Jüngere. "Meinst du »Sohn«?" fragte sein Vater scheinheilig. "Du hast keinen Sohn, also hast du auch kein Recht jemand wie mich so zu nennen." warf Faye seinem 'Vater' an dem Kopf. Er hatte schon früher viele böse Blicke auf sich gezogen, weil er die Verbindung zwischen ihm und den Mann der sich Vater nannten geleugnet hatte.
"Hast du die Unterlagen ausgefüllt, die ich dir geschickt habe?" sprach er nun den eigentlichen Grund für sein Kommen an. Der Mann ihm gegenüber grinste breit und nickte leicht, als erinnerte er sich an etwas. "Du bist den ganzen Weg nur wegen der Unterschrift gekommen, die ich dir nur unter einer Bedingung ausgehändigt hätte-"
"Dass ich sie persönlich hole, mit der Person an meiner Seite." unterbrach Faye ihn. "Und das bin ich, also wo sind die Unterlagen?" ja, es war wahr das die Bedingungen genauso hießen, doch es verwunderte ihn nicht wirklich, dass sein Vater von Alice wusste. Den Medien war es längst aufgefallen und damit auch ihm.

Ungläubig sah Alice zu Faye. Es hatte ihn nicht einmal geschert, wie sie nach Luft gerungen hatte. Er hatte auch nichts zu der Bemerkung gesabt. Sie war bloß eine Bedingung? Eine Bedienstete? 'Die Person' war sie? Hatte sie denn keinen Namen? War sie mit einem Mal unsichtbar und hatte keine Gefühle mehr. Nervös sah sie auf den salatteller, der immer noch das komplett vor ihr lag. Sie bekam keinen Bissen herunter, schon garnicht wenn die alte sie permanent anstarrte. Wieder konnte sie ihre dreckige Lache hören. "Man sieht ja, dass du ein einziger Knochensack bist, aber Salat? Wie wählerisch kann man sein?" Ein verächtliches schnauben kam. "Schätzchen, du kannst ja schon einmal die Teller in die Küche tragen." Alice körper fing gefährlich an zu Boden und sie schluckte schwer. "Das hier ist sowie so nur für Leute, die auch etwas davon verstehen." Inzwischen sprach die alte wie zu einem Kind. Essen tust du ja eh nichts."
Alice Biss sich auf die Unterlippe und senkte den Kopf, sodass ihr ein paar Haare ins Gesicht fielen. "Ich... Sie haben vielleicht recht. Entschuldigen sie mich." Mit einem Mal erhob sie sich und legte Faye mit einem matten Lächeln die Hand auf die Schultern, damit er sich nicht zu sehr sorgte, auch wenn sie inzwischen daran zweifelte, ob er das überhaupt tat. Mit langsamen Schritten verließ sie den Raum, eine Träne kullerte ihre Wange hinab. Wieso demütigte man sie immer wieder? Sie hatte doch nie etwas getan.

Faye wollte eigentlich nicht nachgeben, was den Augenkonakt mit seinem Vater anging, doch als er die warme Hand auf seiner Schulter spürte, ruppte er schlagartig den Kopf hoch und sah Alice nach. Für einen kurzen Moment wusste er nicht, was mit ihr los war, doch lange dauerte es nicht, bis seine zornig funkelten Augen die Frau neben dem Älteren Mann fixierten. "Was hast du zu ihr gesagt?!" es frustrierte ihn, dass er gar nicht wusste, was die beiden besprochen hatten. Er hatte sich so stark auf die Unterlagen konzentriert, dass er eigentlich das wichtigste vernachlässigt hatte. "Was. Hast. Du. Gesagt?" wiederholte er erneut, nur schärfer.

"Was machst du denn noch hier?! Du hast das geistige Niveau einer fünfjährigen." mit diesen Worten schob Faye den Stuhl zurück und erhob sich eilig. Er stieß die Tür des Esszimmers auf und verschwand aus dem Raum. Wo würde Alice hinlaufen wenn sie traurig war? "Alice?" rief er vorsichtshalber. Doch wie er erwartet erhielt er keinerlei Antwort. Stattdessen kam ihm ein Butler entgegen, als Faye bereits los gelaufen war. "Verzeihen Sie, aber ihre Begleitung verlangte von mir ein Taxi zu rufen, es wird in ca. 15 eintreffen." schilderte er pflichtbewusst. Dankbar klopfte Faye dem Kerl auf die Schulter. "Sehr gut, wissen Sie auch, wo meine Begleitung hingegangen ist?"
"In Richtung des Ausgangs." kam sofort die Antwort. Ein nicken und schon lief der Mann wieder los, auf der suche nach seiner Partnerin. "Alice! Warte doch bitte, wo willst du denn dann hin?" aus seinem strafen laufen wurde leichtes joggen, bis er die letzten Meter fast rannte "Alice, bitte warte." endlich entdeckte er sie. Er musste zugeben, so gut kannte er sich hier dann doch nicht aus.

Alice hob den Kopf, als sie Fayes Stimme vernahm, doch sie wandte sich nicht um. "Ist schon gut.", rief sie. "Ich brauche nur etwas Frischluft." Sie konnte ja nicht ahnen, wie viel Faye wusste. Hastig wischte sie sich übers Gesicht. Es gab nichts, was sie zum stehenbleiben bringen könnte. Statt auf Faye zu warten, legte sie noch einen Schritt zu. Sie wollte nicht reden, sie wollte nur weg. So eine Behandlung hatte sie nicht verdient.

Doch dank seiner Größe und Schnelligkeit, dauerte es nicht lange, bis Faye nah genug herangekommen war, um ihren Arm ergreifen zu können. Jedoch war es kurz vor der Ausgangs Tür. "Was für eine Frischluft, wenn du dafür ein Taxi brauchst?" fragte er direkt. Er holte tief Luft, um zum einen seine folgenden Worte mit bedacht zu wählen und zum anderen, um sein Herz zu beruhigen. "Du willst gehen, stimmst? Dann lass mich wenigstens noch schnell die Blätter holen, dann können wir gerne gehen." bot er an.

Alice sah zu Faye und versuchte sich loszureißen. "Ja, Ich will hier weg. Aber du kannst ruhig hier bleiben. 'Die Person' geht alleine. Ich fahre nach Hause.", erklärte sie stur. "Und jetzt lass mich gehen. Ich bin hier nicht erwünscht." Verzweifel wischte sie sich übers Gesicht, weil ihre Augen nicht aufhören wollten zu tränen. "Lass mich."

"Als würde ich freiwillig länger hier bleiben!" verteidigte sich Faye, wobei seine Stimme etwas schroffer wurde. Doch schnell beruhigte er sich wieder und sprach in einem sanfteren Ton weiter. "Du musst nicht mehr weinen, ich werde mit dir kommen, doch du musst noch kurz warten, dann verschwinden wir hier. Was auch immer diese alte Frau zu dir gesagt hat, ich werde sie sofort dafür büßen lassen." er hielt sie weiterhin an ihrem Arm fest und versuchte dazu den anderen Arm um sie zu legen. "Gleich sind wir hier weg."

Aufgebracht drückte sie ihn mit ihrer freien Hand von sich. "Faye, Ich will jetzt nicht mit dir fahren. Fass mich nicht an! Du warst genauso schlimm." Verzweifelt suchte sie nach den richtigen Worten. "Du warst viel zu beschäftigt damit wütend auf deinen Vater zu sein. Alles, was du willst, ist Ich übertrumpfen. Bin Ich denn nur ein doofes Mittel zum Zweck? Er wollte doch, dass Ich mit dir komme!" Schluchzend wAndte sie ihren Blick ab. "Er wusste genau, dass es mich gab. Er hat alles daran gelegt, nur damit Ich komme und er mich verletzen kann, oder? Wieso hast du das zugelassen?! Sind diese Papiere denn wichtiger als meine Gefühle? Hab Ich das verdient? Ist es wahr, was sie über mich sagen? Hast du deswegen nichts gesagt? Oder willst du einfach nur so dringend gewinnen, dass dir alles andere egal wird?" Gequält presste sie die Lippen zusammen und versuchte ihr schluchzen zu bannen. "Ist es dir wirklich so wichtig?"

Es war eine von Faye's dummen Angewohnheiten. Sobald jemand ihm Anschuldigungen an den Kopf warf, verfiel er sogleich in eine Abwehrhaltung, wurde lauter und schärfer und stritt aus Prinzip alles ab. Auch jetzt spürte der Mann wie die Wut in ihm aufkochte, die die er sonst einfach frei ließ um sich selbst Luft zu machen. Doch diesmal ballte er lediglich die Fäuste und schluckte sie runter, wenn auch mit mehreren Anläufe. Nein, Alice würde er nicht anschreien, sie nicht. Er würde es sich nie verzeihen, wenn er jetzt darauf einging. Sie hatte Recht, sein Vater wusste es und hatte es wahrscheinlich auch geplant. Dennoch wusste Faye selbst, dass nicht viel fehlen würde, um seine Beherrschung brechen zu lassen. "Es tut mir leid, das ich mich zu sehr darauf fixiert habe, es war nur... endlich hatte ich es geschafft. Und was sie gesagt haben, stimmt auf keinen Fall! Hab ich je solche Andeutungen gemacht oder so gehandelt als ob? Alice, ich liebe dich, bitte glaub mir." versuchte er mit freundlicher Stimme.

"Und wirst du dich immer so auf deine Arbeit fixieren?", forschte Alice weiter und machte einen abwehrenden Schritt zurück. "Würdest du mit in dieses Taxi steigen, auch ohne die Papiere?" Ihr feuchten großen Augen richteten sich auf Faye. "Ich glaube nicht. Immerhin ist das dein großes Ziel, nicht?" Wieder wandte sie sich ab, sie könnte seinem Blick nicht standhalten. "Geh schon zurück und hol dir diese Zettel. Ich fahre nach Hause." Es war vermutlich das erste Mal seit langem, dass sie damit wirklich ihre Wohnung meinte. "Ich kann das hier nicht. Vielleicht...", ihre Unterlippe zitterte leicht, weshalb sie noch einmal tief durchatmete, "vielleicht hat dein Vater Recht und ich gehöre wirklich nicht in diese Welt."

"Das ist doch Schwachsinn." rief Faye aus, hielt sich aber noch zurück. "Hör zu, das hier hat nichts mit deiner oder meiner Welt zu tun. Das ist mein verdammter VATER. Er ist nicht die Welt, er ist lediglich ein alter seniler alter Sack, der gerne seine Spielchen mit anderen treibt. Du musst überhaupt nicht auf ihn achten." es fiel ihm selbst auf, dass er ihrer ersten Frage ausgewichen war. Würde er mit ihr gehen? Würde er all seine Arbeit auf den Haken hängen und es vergessen und für sie verlassen? Könnte er das? Er, der 10 Jahre nur auf etwas ganz bestimmtes hin gearbeitet hatte und nun die Gelegenheit erdacht hatte?

"Vater hin oder her." Aufgeragt fuhr sie herum und sah Faye an, die Hände zu Fäusten geballt. "Würdest du in den verdammten Wagen steigen, Faye? Würdest du?! Weil, wenn nicht, dann werde ich jetzt gehen. Allein.", schrie Alice ihn ungehalten an. Es könnte unmöglich halten. Vermutlich war es ihr nicht bestimmt, ihr Glück zu finden. Es war zu schön gewesen. Normalerweise passierte sowas nicht. Vor Wut und Frustration zitternd sah sie Faye an. Sie litt unter diesem Moment. er hätte sie einfach gehen lassen sollen.

"Nein das wirst du nicht!" entgegnete Faye laut und bestimmend. "Du wirst diesen verdammten Wagen dort draußen warten lassen." desto lauter und aufgebrachter sie wurde, desto schwerer konnte er seine Wut unterdrücken. "Du verstehst das alles ersten total falsch und zweitens willst du es scheinbar nicht verstehen! JA! Ja, ich wäre in diesen scheiß Wagen gestiegen!" nun war er auch laut geworden und schaffte es gar nicht mehr sicher wieder zu beruhigen. "Ich würde für dich alles aufgeben, wenn du mich nur machen lassen würdest. Wenn du einmal zuhören würdest, dann würdest du alles verstehen! 10 Jahre Haben wir uns nicht gesehen und sein 10 verdammten Jahren arbeite ich auf diesen einen Moment hin. Ich konnte dass Versprechen von damals nie vergessen, also hab ich alles getan um ganz oben zu stehen. Ich wollte an oberster stelle stehen, um jemand zu sein, der dir würdig ist und alles aus eigener Hand aufgebaut hat und nicht, weil sein alter Herr das Geld hatte. Ich wollte diesen Dokumente um dir zu beweisen, dass ich es geschafft habe. Dass ich 10 Jahre lang hart gearbeitet habe, nur um würdig zu sein dir diese eine verdammte Frage zu stellen." durch den Redeschwall beruhigte er sich allmählich wieder, auch wenn sein Herz immer noch pumpte und sein Atem schneller ging, sodass sich seine Brust sichtbar bei jedem Atemzug auf und ab bewegte. "Ich konnte alles andere ausblenden, weil ich nur an dich gedachte, all die Jahre lang und jetzt bist du bei mir und willst schon wieder gehen? Dann würde mir mein Ziel ein weiteres Mal zwischen den Fingern entgleiten, ohne das ich Datum gekämpft habe!" Faye fummelt aus seiner Hosentasche die Schachtel heraus. Vielleicht War das jetzt der so ziemlich unpassendste Zeitpunkt dafür, doch er hielt es nicht mehr aus. "Ich trage das jetzt seit fast einer Woche mit mir..." er klappte den kleinen viereckigen Deckel, welcher mit hellen Samt überzogen war, auf und legte einen Ring frei. "Mein Ziel und auch der eigentliche Grund, warum wir hier sind, ist weil ich für dich DER Mann sein wollte. Nicht irgendein belangloser. Und deswegen, weil ich es ja eigentlich fast geschafft Habe, steige ich in dieses komische Auto, aber nur wenn du mir meine Frage beantwortest." das seine Stimme am ende wieder etwas mürrisch klang, war ihm dummerweise heraus gerutscht, doch bei seinen letzten Worten sprach er langsam, sodass sie alles verstand. "Alice Downbrooks, aber ich richte die Frage an Alison Nightingale, willst du oder..." ein kurzer nervöser Räusper, ein Schritt zurück und schon kniete er ein Knie auf den Boden und wickelte das andere an, um es als stützte zu benutzen, sonst würde er wahrscheinlich umkippen. "Wollen Sie mich heiraten?" jetzt war es raus. Wie oft hatte er diese surreale Szene schon im Kopf geprobt? Wie oft hatte er sich ihre Reaktion ausgemalt und wie oft hatte er ihr immer und immer wieder die Frage in Gedanken gestellt. Jetzt kniete er wirklich vor ihr und fragte sie die Frage, die ihm seit Jahren auf der Zunge brannte. Und welche er keiner Frau außer ihr gestellt hat oder je stellen würde.

Mit einem Mal verstummte Alice und sah zu ihm hinab. Er wollte sie heiraten? Perplex starrte sie den Ring an und vergaß sogar das weinen. "Du willst mich heiraten?", murmelte sie kleinlaut und sah ihn aus ihren großen Dunklen Rehaugen an. "Mich?" Vorsichtig machte sie einen Schritt nach vorne, ihr ganzer Körper zitterte, ihr Herz pumpte, sodass sie es sogar in den Ohren spüren konnte. "Du bist verrückt." Plötzlich übermannte es sie vollständig und nun kullerten wieder Tränen ihre Wangen hinab. "Faye, das ist..." Ihr fehlten die Worte und mit einem Mal bauten sich Schuldgefühle in ihr auf. Sie sollte ihn nicht länger warten lassen. Hastig nickte sie. "Ja.", flüsterte sie fassungslos, ein dicker Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet. "Ja, oh Gott, natürlich will ich dich heiraten." Obwohl sie nicht weinen wollte, begann sie wieder zu schluchzen und sackte vor ihm ebenfalls auf die Knie, wo sie ihn umklammerte. "Natürlich will ich. Ich liebe dich..." Das schien so surreal, so verwirrend. Wieso wollte er sie nur heiraten? Wieso wollte er jemanden wie sie heiraten?

"Gott sei Dank." hörte Faye sich selbst sagen. Damit fiel alle Anspannung von ihm ab und er schloss sie in seine Arme, den Ring völlig vergessen immer noch in seiner Hand. "Für einen Moment hatte ich mir wirklich sorgen gemacht." gestand er leise. Faye löste die Umarmung, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie liebevoll. Danach erhob er sich und half ihr ebenfalls hoch. Dicht an ihr hielt er ihr abermals die Schachtel hin. "Er gehört dir, meine zukünftige Ehefrau." bei den Worten tauchte wieder das selbe selige Lächeln aus dem Auto auf seinen Lippen auf. Er konnte es selbst nicht richtig fassen, dass er es endlich getan hatte und dazu hatte sie auch noch »Ja« gesagt. Er strich ihr sanft mit der Hand die Strähnen aus der Stirn und küsste diese dann, wobei er Seinen Kopf bei dieser Position ließ. Er hatte es geschafft...
Er hatte es tatsächlich geschafft. DAS war sein Ziel gewesen, all die Zeit, wollte er nur das eine erreichen und genau dem, hatte Alice gerade zugestimmt.