follow me, honey, in the dirty truth 4

Ein helles kichern ertönte von Seiten der Braut und sie ließ sich dazu umstimmen, dem Gesicht ihres Mannes wieder näher zu kommen. Belustigt betrachtete sie ihn und schenkte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor sie leicht seine Wange streichelte und sich dann ruhig ein wenig räkelte für ihn, ohne sich weit von ihm zu entfernen. Schließlich richteten sich ihre dunklen Augen auf Fayes. "Die Sache ist eigentlich ganz einfach: du musst nur die drei magischen Wörter aussprechen.", säuselte sie. Wieder folgte ein sinnlicher Kuss auf seine Lippen. Dieses Mal entfernte sie sich nur wenige Millimeter von ihm. Ihr Blick verließ seine Augen nicht für einen einzigen Moment, während ihr Körper ihre Ungeduld zum Ausdruck brachte. „Sag: Bitte, Mrs Novie." Ihre Augen funkelten auf, dann schloss sie sie, um den schwarzhaarigen zu küssen und ihren Körper an seinen zu schmiegen. "Sag es."

Faye genoss ihren letzten Kuss, unbewusst amüsiert darüber, das er nun na länger der einzige ungeduldige war. Und dennoch hielt er es nicht länger aus, wenn er wusste, dass er endlich gelassen wurde. "Drei Worte also?" Er tat so als würde er überlegen, während seine Hände längst wieder auf ihren Oberschenkeln lagen. "Ich. Liebe. Dich." Nach jedem Wort folgte ein kurzer Kuss auf ihre volle Lippen. "Also ziehen Sie bitte das Kleid aus, Mrs. Novie."

Triumphierend grinste sie. Er hatte mehr gesagt, als notwendig. "Dann werde ich dir diesen Wunsch einmal erfüllen." Sie richtete sich auf und striff das Kleid den Oberkörper und danach die Hüfte hinab. Nur Wenig später rutschte das Kleid ihren Körper hinab und neben das große Bett. "Jetzt zufrieden? In nicht mehr als dem weißen Höschen und einem Strumpfband, betrachtete sie intensiv ihren Ehemann, während sie unablässig die schmalen Finger über seinen Oberkörper gleiten ließ.

Faye's Kopf knickte ein wenig zur Seite, während seine funkelnden blauen Augen jeden Zentimeter ihres Körpers abtastet. "hmmm..." er machte ein Geräusch, als müsse er noch überlegen, ob er sich jetzt schon zufrieden geben wollte, dabei hatte er sich längst entschieden, da dies bei ihm keines längeren Denkens bedarf. Also zog er sich Alice kurz um wieder auf den Schoß, um ihre nackte Haut nun seinerseits mit küssen zu bedecken. Nur ließ er sich mit jedem viel Zeit, wobei er nur etwas größere Sprünge machte, sodass er, nachdem er sich immer weiter aufgerichtet hatte, letztlich sein Zeichen an ihrem Hals hinterließ. Seine Arme hatte Faye um Alice' Körper gelegt und schien sie im Rhythmus seiner Küsse zu versuchen immer enger an sich zu drücken. Auch wenn es ihn innerlich danach drängte die Grenze endlich zu überschreiten, ließ er es bleiben, auch wenn es gegen sein eigentliches Vorhaben war. Sie hatten alle Zeit der Welt, sie würde nie mehr verschwinden, sodass er keinerlei Grund zur Eile hatte.

Alice lehnte den Kopf entspannt zurück und unter seinen heißen küssen entfuhren ihr leise Seufzer. Ihre linke Hand vergrub sich in dem dunklen Haar An Fayes Hinterkopf, damit sie ihn möglichst nahe bei sich halten konnte. "Gott, Faye.", murmelte sie verträumt. Es war nicht das erste mal, dass sie sich in dieser Situation wiederfanden, doch es war das erste mal als ein verheiratetes Paar. Endlich hatte sich das lange warten, die viele Zeit, die unablässige Arbeit gelohnt. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Diese Tatsache war einer der Gründe, weshalb dieser Moment für sie umso erotischer wirkte, weshalb jeder Kuss Fayes kribbelte, als hätte er sie noch nie zuvor geküsst. Sie war nun Mrs Novie, sie war die Mutter seines zukünftigen Kindes, sie war seine Frau, sie war seine Familie. Verträumt betrachtete sie den Mann, der gierig ihren Körper mit küssen versehrte. "Gott", murmelte sie erneut, "was ich alles mit dir anstellen könnte." Herausfordernd begann sie an seinem Ohr zu knabbern, während sie ihm ihren Körper willig entgegen drückte. "Mr Novie, sie brauchen sich wirklich nicht zurückhalten."

Mit einem beiläufigen Schmunzeln nahm der Mann ihre Andeutung zur Kenntnis und kehrte zu ihren Lippen zurück. Anscheinend konnte er es nun unterlassen sich für sie zurückzuhalten. Zu Beginn hatte sie ihn noch angemahnt, dass er zu ungeduldig war, doch dafür waren ihre jetzigen Worte wie das öffnen einer Tür für ihn. "Wenn Sie das wünschen, Mrs. Novie." er konnte es ebenso wenig wie sie unterlassen, sie so zu nennen. Es fühlte sich an, als könne er sie so nur noch intensiver an sich binden, als es eine bereits geschlossene Ehe vermag. Was war er nur für ein verliebter, alter Narr, so etwas zu glauben. Leise lachend, fuhr seine Hand zu ihrem Hinterkopf und vergrub sich in ihr dichtes, wunderschönes weißes Haar. Es war dem Gedanken, dass er sie ganz bestimmt nie mehr gehen lassen würde, geschuldet, dass er während des Kusses leise das Wort "Nie wieder." murmelte, ehe er sich langsam zurück fallen ließ und sie mit sich nahm.

~

Alice fuhr sich einige weiße Strähnen aus dem Gesicht, die durch den Schweiß an ihrer Haut klebten. Ihre Wangen glühten beinahe fiebrig, doch sie seufzte nur zufrieden und drehte sich wieder zu Faye um, damit sie sich an seine nackte Brust schmiegen konnte. "Wow.", murmelte sie, da sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte. Ein leises Kichern entfuhr ihr. "Ich schätze, wir müssen demnächst noch einmal heiraten." Grienend stupste sie sein Kinn mit ihrer Nase an, während sie sanft über die Brust ihres Mannes strich. WIeder stieß sie einen leisen glücklichen Seufzer aus und schloss für einen kurzen Moment die Augen, um diesen Moment genießen zu können. "Mr und Mrs Novie...", murmelte sie, "...bis dass der Tod uns scheidet."

Auch Faye konnte sich das Lächeln in seinem Gesicht nicht mehr weg denken. Vor einigen Minuten hatte er die Augen geschlossen, auch wenn an das Schlafen nicht zu denken war. Seine Arme hatte er so positioniert, dass er seine Frau sicher in den Armen hielt, auch wenn er sich keine Sorgen machen musste, dass sie so einfach gehen würde. "Das ist ganz schön lange." kommentierte er ihre Worte. "Ich hoffe Sie sind darauf vorbereitet, Frau Novie. Ein Novie lässt sein Eigentum nie mehr gehen." seine Hand strich sacht über ihren erhitzten Rücken, was sich zeitgleich auch auf ihn beruhigend auswirkte. sein Atem hatte sich wieder beruhigt, nur die Hitze schien immer noch in ihm zu brodeln.Spaßeshalber malte er Alice ein Herz auf den Rücken, ehe er ihr einen Kuss auf ihre Stirn gab. "Wenn jede unserer Hochzeiten hier rauf hinausläuft, sehe ich keine Einwände, die dagegen halten könnten."

Zustimmend nickte die Braut und schmiegte sich noch fester an den Schwarzhaarigen. "Da ich jetzt auch eine Novie bin, weiß ich genau was du meinst.", entgegnete sie scherzend und hob daraufhin den Zeigefinger. "Wehe du stirbst zu erst. Ich verspreche dir, ich würde hinterherkommen und dich eigenhändig zurück zerren, nur um dir ordentlich den Hintern zu versohlen." Schon schnipste sie ihm mit dem Finger gegen die Wange, ein Liebesbeweis, den wohl nur die beiden verstanden. Frech sah die weißhaarige zu ihm auf, als würde sie auf etwas warten, doch müsste er wohl selbst darauf kommen, dass es ein Kuss war, den sie erwartete.

Faye runzelte nur kurz die Stirn, ehe er das schnipsen verstand, was ihn unbewusst noch ein bisschen glücklicher machte. Alleine wegen dieser Tat hätte er sie geküsst, dafür hätte sie ihn gar nicht so erwartungsvoll anschauen müssen. Ohne sich lange bitten zu lassen neigte er den Kopf zu ihr hinunter und gab ihr das, wonach sie wortlos fragte. Während des Kusses stoppte seine Hand mit deinen formlosen zeichnen auf ihren Rücken und fuhr stattdessen an ihrer schulter entlang, über ihrem Arm zu ihrer Hand. Doch statt diese zu nehmen wechselte er zu ihrer rechten und verhakte dort seine Finger mit ihren. Als er nun seine und damit auch ihre Hand hob, war deutlich zu erkennen, was sein Beweggrund gewesen war. Nun hatte er genau diese Hände vereint, die die ringe für ihre ewige Bindung trugen. "Also bis zum Tod und noch viel weiter..." murmelte er in den Kuss hinein.

~

Schmollend die Arme verschränkt saß Alice auf der Rückbank der langen glänzenden Limousine und stierte aus dem Fenster. Sie tat dies schon seit einem geraumen Zeitraum. Auch im Flugzeug war sie nicht wesentlich angenehmer gewesen. Sie sprach zwar, doch es hatte immer etwas bissiges oder zumindest schnippisches. Nach vierzehn Tagen Flitterwochen im tropischen Paradies war sie dennoch nicht wirklich braun geworden, doch erkannte man erschreckend gut, wo die Sonne sie verbrannt hatte, was schnell der Fall war. Eigentlich hatte sie bekommen, was sie wollte. Urlaub in der Sonne, direkt am Strand, ein Whirpool in der Suite, einen Balkon, von dem sie den Sonnenuntergang beobachten konnte und ein Kingsizebett. Es war genau der Urlaub, den sie sich nie gegönnt hatte, und nun konnte sie ihn sogar mit ihrer Jugendliebe und jetzigem Ehemann verbringen. Nur konnte ein Strandurlaub scheinbar auch die Beziehung entzaubern. Der erste Tag fasste nur ein Abendessen und das auskurieren des anstrengenden Flugs, weshalb Alice in den folgenden Tag umso ausgelassener startete. Diese Aufregung brach mit einem Mal ab, als sie den Strand erreichten und sie ihr Sommerkleid auszog, um Faye ihren Bikini zu präsentieren, ebenso wie die hart erarbeitete Bikinifigur, die er vermutlich nicht mehr allzu lange bewundern könnte. Nur reagierte Faye nicht wie erhofft. Diesen Anblick wollte er scheinbar ganz für sich allein, jedenfalls behauptete er dass und sah sich dabei jedesmal um, als könnte jemand auch nur einen Blick auf seine Frau riskieren. Dies führte zu Streit und dieser wiederum zu weiteren. Fase schaffte es, sie einzig und allein bei Laune zu halten, indem er ihre Abende umso romantischer gestaltete. Sei es ein Champagnerabend im Whirpool oder das Baden am Strand, wenn die Sonne bereits verschwunden war und der Mond die Welt erleuchtet. Er hielt sogar das lange Versprechen, wieder mit ihr surfen zu gehen. Und dennoch, in der prallen Mittagshitze blieb Alice nie etwas anderes übrig als in der Sonne zu schmoren oder den Tag im kühlen Hotel zu vertrödeln. Nicht einmal am letzten Tag hatte er ihr erlaubt Baden zu gehen, weshalb sie nun schließlich hier im Wagen saß und erneut schmollte. Er konnte wirklich streng sein. Dabei hatte sie beinahe für jeden Tag der Woche einen Bikini gekauft, um ihn zu überraschen, doch interessierte es ihn gar nicht. Tagsüber musste sie etwas anhaben und sobald die Sonne vom Horizont verschwunden war, interessierte ihn scheinbar nicht mehr, was oder ob sie überhaupt etwas anhatte.
Die junge Frau schielte kurz zu dem Mann, von dem sie extra abgerückt war, bevor sie wieder aus dem Fenster sah. "Sind wir bald da?", maulte sie nur.

Faye hatte, da ihm Alice keine andere Wahl gelassen hatte, irgendwann auf der Hälfte des Weges, seinen Laptop oder einige von Chloe zusammen geheftete Unterlagen, aus seiner Tasche geholt und begonnen diese zu bearbeiten. Für die 2 Wochen hatte er jegliche Arbeit abgebrochen und sogar sein Handy ausgeschaltete, doch ein Blick zu seiner Rechten zeigte ihm, dass diese Tatsache die Stimmung wohl auch nicht lockern würde. So hatte er sich die erdrückende Stille zur Nutze gemacht, den entstandenen Haufen, wenigstens oberflächlich abzuarbeiten. So saß er auch, als sie ihn ansprach, im Wagen, die Brille die er seit einiger Zeit beim lesen trug, auf der Nase und war in den Papieren auf seinem Schoß vertieft. Als Alice' Stimme ertönte hob er sofort den Kopf und sah sie mit den blauen Augen an, doch sie hatte ihn längst wieder die Schulter zugedreht. Nun wanderte sein Blick aus dem Fenster. Wenn er die vorbeiziehenden Häuser recht betrachtete, dann waren sie schon ein ganzen Stück vorwärts gekommen. "Ich glaube wir haben unser Ziel jeden Augenblick erreicht."

Alice nickte knapp und verschränkte die Arme noch enger unter der Brust. Er sollte auch wirklich sehen, dass sie sauer war, selbst wenn sie dies bereits genügend zum Ausdruck gebracht haben sollte. Ihr Blick glitt wieder ein wenig neugierig auf seine Reaktion lauernd zu ihm hinüber, doch der Anblick des papierkrams ließ ihre Wut erneut wachsen, obwohl ihr bewusst war, dass ihm nicht viel mehr übrig geblieben wäre. Sie waren lange unterwegs gewesen und ihr war mehr als langweilig gewesen, warum sollte es ihm anders ergehen? Gereizt stierte sie wieder aus dem Fenster. "Ich schwöre dir, wenn du mich nicht nachher über die Schwelle trägst, dann lass ich mich scheiden." Für sie waren die Flitterwochen erst nach dieser Tradition vorüber und keinen deut eher. Vielleicht war es auch ein Versuch, sich mit ihm zu versöhnen, aber da er an all dem schuld war, müsste er schon einen Schritt in die richtige Richtung wagen.

Faye lachte leise und ordnete alle Papiere wieder in ihre richtige Reihenfolge, um sie anschließend in seine Tasche zurück zu verstauen. er lehnte sich zurück und ließ dabei seinen Nacken kurz knacken. "Na dann muss ich mir wohl noch etwas überlegen. Sonst wirst du ewig danach betteln müssen, dass ich die Scheidungspapiere unterzeichne." ging er auf ihre Drohung ein, wobei er deutlich immer wieder zu seiner Frau sah. Er hatte auch während des Fluges oder selbst wenn er die Blätter vor sich hatte und eigentlich lesen sollte, hatte er seine Augen einfach nicht davon abhalten können, immer wieder zu Alice hinüber zu wandern. Anscheinend zog sie ihn an, selbst wenn sie eingeschnappt war oder wütend. Nur gut, dass er diese Frau geheiratete hatte, dies hätte er später nämlich sehr schlecht mit potentiellen Verehrern ihrerseits ausmachen können.

Von Alice kam ein leises Seufzen, doch sie wandte sich nicht vom Fenster ab. Es war schon unfair. Wenn er so etwas sagte, wollte sie immer sofort nachgeben. Man konnte diesem Mann so unglaublich schwer böse sein, aber auch das verärgerte sie ein wenig. Nur dieses Mal war sie auch ein wenig sauer auf sich selbst. "Wieso musste das sein? Warum durfte ich nicht einmal heute baden gehen?", verlangte sie zu wissen, als hätte er gefragt, weshalb sie wütend war. "Wir haben gemeinsam entschieden ans Meer zu fahren, nicht zuletzt, weil wir dem, was früher schief gegangen ist, in unserem neuen Leben eine Chance zu geben. Ich habe ewig auf diesen Urlaub gewartet, Ich habe mir Jahre lang keinen gegönnt, und nun durfte ich nicht in der Sonne liegen oder mich ein wenig abkühlen. Eine Hoteldusche ist kein Ersatz dafür! Nicht einmal am letzten Tag durfte ich. Du weißt ganz genau, dass dieser Körper ein Ablaufsdatum in naher Zukunft hat. Dann werde ich rund, ganz dick und meine Haut wird vielleicht rissig! Das ist unheimlich!", lenkte sie das Thema nun um und redete sich in Rage. "Ich werde dann nie wieder die Chance haben. Ich bin eine Frau, ich will mich hübsch fühlen, ich bin eitel, so ticken wir eben!" Warum versuchte sie nun ihr handeln zu rechtfertigen? Er war doch der Übeltäter!

Auch Faye hätte in diesem Augenblick gerne geseufzt, doch im Gegensatz zu ihr tat er es innerlich, da er vermutete, dass dies die ganze Situation nur verschärfen würde. Wenn sie ihren vergangenen Urlaub nun auf diese Art zusammenfasste, musste er tatsächlich zugeben, dass er nicht gerade fair klang, was er ihr angetan hatte. Doch es brauchte nur einen kurzen Blick zu seiner linken und ihm wurde versichert, dass eine einfache Entschuldigung hier nicht reichen würde. Wahrscheinlich würde nichts das vergangene wieder gut machen, doch die Zeit zurück drehen, stand auch nicht in seinem Möglichem. Und so entstand eine Pause zwischen ihnen, in dem mann wirklich angestrengt nach einer Lösung suchte, doch was ihm auch einfiel, man konnte es nicht mit seiner Tat vergleichen. Zwei Erwachsene in einem geräumigen Auto, die sich an schwiegen, eine als Anschuldigung, der andere aufgrund der Lösung. Letztlich hob Faye die Hand und fuhr mit seiner Hand quer durch sein Haar, während er Alice entschuldigend und auch etwas bitter anlächelte. "Egal wie stark oder lange ich nachdenke, mir fällt nicht ein wie ich es dir erklären oder wie ich es wieder gut machen könnte. Bei mir ist wohl eine starke Angewohnheit durchgekommen, die eigentlich nicht länger benötigt wird, nämlich das abschotten meiner Geliebten." wie er nun seine halbfertigen Gedanken aussprach, wirkte er auf sich selbst lächerlich. Vielleicht wäre es einfacher zu sagen, dass er abermals wie der trotzige Teenager von früher gehandelt hatte und einfach nicht wollte, das irgendjemand anderes Alice so sah, wie er sie sehen konnte. Dabei hatten sie doch geheiratet, sodass dieses 'wollen' völlig überflüssig gewesen wäre. Faye schüttelte den Kopf, weiterhin dieses zarte eigenartige Lächeln auf den Lippen. "Nein, ich denke nicht, dass ich das irgendwie wieder gut machen kann. Verzeih mir."

Nachdenklich ruhte der Blick der weißhaarigen nun auf Fayes Zügen, ohne ein Urteil preiszugeben. "Du bist manchmal so kindisch.", entgegnete sie schließlich mit einem leichten schmunzeln. "Was sollte denn schon passieren, nur weil ich einen Bikini trage? Ich bin immerhin nicht mehr das kleine naive Mädchen vom Strand. Es war doch offensichtlich, dass ich zu dir gehöre. Was glaubst du hätte ich gesagt, wenn mich jemand dumm angemacht hätte? Ja gerne, schnell, bevor mein Mann wiederkommt? Oder doch eher: Klar, ich frage nur meinen hoch gewachsenen, gut gebauten und übertrieben reichen Ehemann von dem ich ein Kind erwarte, ob das auch in Ordnung geht für ihn." Leise lachend schüttelte sie den Kopf und ihre Miene erweichte. "Dieser ganze Unsinn bloß wegen eines blöden Bikinis. Weißt du sie diese gierigen weiber dich angestarrt haben am Strand? Dich und dein Surfbrett? Sie haben mich nicht einmal als Konkurrenz wahrgenommen! Das hätte verhindert werden müssen. Warum darfst nur du eifersüchtig sein, du kindskopf?!"

"Du bist in jeder Hinsicht Konkurrenz für alle Frauen um mich, ob nun in Bikini oder nicht. Um ehrlich zu sein, hab ich die Blicke gar nicht bemerkt." abermals befand sich seine Hand in seinem schwarzen Haar, ehe er den Reflex unterdrücken konnte und sie runter nahm. "Meine Augen galt nur einer einigen Frau, welche selbst ohne Bikini zauberhaft aussieht und dazu auch noch mein Kind in sich trägt." lächelnd richteten sich die blauen Augen auf die gerade eben geschilderte Frau: Faye war sich um Längen nicht sicher genug, wie ihre Stimmung nun war, sodass er wohl oder übel den Drang sie zu küssen, hinunter schlucken musste. "Darf ich dir versprechen, dass ich mich beim nächsten mal nicht einmischen werde?"

"Du musst!", betonte die Frau und lächelte nun, doch dann hielt sie kurz inne. "Du verdammter Schleimer!", rief sie plötzlich aus und sah ihn geradezu empört an. "Du bist echt ungerecht, weißt du das? Es ist wirklich schwer, sauer auf dich zu sein, wenn du einfach nur zum küssen bist. Du und dein fieser Charme, mit dem du mich einwickelst." Schon beugte sie sich, nicht jedoch, wie es im ersten Moment erschien, um ihn zu küssen sonder um ihn den Zeigefinger gegen die Stirn zu schnipsen, wozu sie den Arm weit strecken musste. Vom Frust befreit konnte sie sich dann wieder in die Rückenlehne sinken lassen und lächelte wieder. "Ab und zu vergesse ich, dass du das von dem Baby bereits weißt.", murmelte sie nach kurzem schweigen. "Manchmal würde ich selbst gerne glauben, dass ich es vergessen habe, aber eigentlich kann ich fast nur daran denken, ein Baby mit dir zu bekommen und endlich eine vollständige Familie zu haben." Verträumt glitt ihr Blick wieder aus dem Fenster und ihre dunklen Augen folgten einen Augenblick den Geschehnissen der Außenwelt. "Ich sehe dich als den stolzen Daddy und mich mit rundem Bauch und es gibt in diesem Moment nichts schöneres für mich, sodass ich es mir so dringend herbei sehne, aber dabei vergesse ich immer, dass du mich ganz anders siehst. Und dann wäre ich für dich gerne wieder der ausgelassene Teenie, der dir deine wildesten Fantasien erfüllen will, obwohl er keine Ahnung davon hat. Glaubst du wir kriegen das hin? Ich bleibe für dich deine weißhaarige Strandkellnerin, und zwar deine allein, und dafür wirst du mein Familienvater und sexy Pantoffelheld?"

Faye lächelte wissend, als er seinen Kopf in Schräglage brachte. "Ich denke das müsste ich hinbekommen. Wobei ich mir wohl ab und zu etwas Unterstützung holen werde." mit einem blick aus dem Fenster zeigte sich ebenfalls, das sie jeden Augenblick vor ihrem Haus halten würden, sodass sich Faye mit seinem Vorhaben beeilen musste. Zügig überbrückte er den Raum zwischen ihnen und gab ihr einen frechen Kuss auf die Wange. "Ich brauch nicht immer den Teenie, ich brauche einfach nur die Frau die du gerade bist. Das ist Teenager genug." lachend biss er ihr leicht in den Hals. "Dafür bin ich auch nicht unbedingt der Held in der schillernden Rüstung, jedenfalls was manche Gebiete anbelangt."

Alice kicherte verliebt und sah ihn an. "Damit kann ich leben.", versprach sie ihm und gab ihm zur Bestätigung nun einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich, Faye." Eilig fügte sie hinzu: "Aber mach dich darauf gefasst, dass die nächsten Monate besonders für dich nicht gerade sanft verlaufen werden und falls ich irgendetwas kaputt machen sollte, wirst du vermutlich daran Schuld sein." Sie grinste. "Immerhin hast du mich geschwängert. Du konntest auch echt nicht abwarten, was?" Mit einem hellen Lachen rutschte sie nun wieder etwas an ihn heran, während die Umgebung zunehmend vertrauter wurde. Schon passierte der Wagen das große Tor. Nach einer so langen Reise versöhnten sie sich reichlich spät.

"Ich konnte nicht abwarten?" echote der Mann ungläubig. "Moment mal, ich bin mir ziemlich sicher, dass es genau anders herum war!" er wusste, dass es als Scherz zuzählen war, doch er konnte so etwas ja schlecht auf sich sitzen lassen, nicht wenn es um dieses Thema ging. Faye legte dennoch einen Arm um seine Frau, damit sie auch ja nicht wieder diese unangenehme Lücke zwischen sie brachte und warf der Welt außerhalb dieses Wagens einen Blick zu. "Wir haben es wohl geschafft." murmelte er. Auch wenn er es eigentlich gewöhnt sein sollte, das häufige reisen, schlug es ganz schön auf das Gemüt, zu dem konnte er langsam nicht mehr sitzen. Als der Wagen also endgültig vor der Haustür hielt und die Tür auf der Seite von Alice geöffnet wurde, gab Faye dieser noch einen kurzen Kuss. "Dann lass uns diese hochschwangere Frau mal ins Haus schaffen." scherzte er, ehe er sie wieder freigab und eigenhändig seine Tür öffnete.

Alice sah fragen zu ihrem Mann auf und blickte ihn mit großen bettelnden Augen an, wie ein Welpe der um eine Belohnung bettelte. "Das heißt, du trägst mich nicht über die schwelle?", hakte sie kleinlaut nach. Sollte man sie altmodisch nennen, doch was hochzeitbräuche anging war sie närrisch und beharrlich wie ein kleines Mädchen. Sie wusste, dass sie mit dem ersten Schritt in das große Haus wieder dem lästigen Alltag ausgesetzt waren. Es würde sicherlich nicht langweilig werden, dafür waren beide zu launisch, doch sorgte sich Alice dennoch um die folgende gemeinsame Zeit und nun galt jede Sekunde, da sie selbst die letzten Stunden ihrer Flitterwochen ruiniert hatte.

Faye sah erst die Haustür an, dann seine Frau, wieder die Tür, ehe er seufzend Alice mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Sie meinte es wohl tatsächlich ernst. "Na gut, Alice Novie möchte über die Schwelle getragen werden? dann wird sie eben über die Schwelle getragen." Faye ging zu ihr und legte ihr linken Arm um die eine Seite Hüfte und den rechten Arm um die andere. Er hob sie an, zog sie zu sich und legte sie sich über die Schulter. "Wie ich es mir gedacht hatte, federleicht. Sicher, dass du schwanger bist?" der Mann musste bei seinen Worten lachen und das grinsen wollte auch nicht verschwinden, als er sie über die Tür schwelle in die frisch gereinigte Eingangshalle trug. "So, da wären wir, Auftrag ausgefüllt." zwar sagte er das, doch er machte keinerlei Anstalt sie wieder zu erlösen. "Willst du sonst noch irgendwo drüber getragen werden, wenn wir jetzt einmal dabei sind?"

."Nicht so!", quietschte Alice aufgeregt als ihr Mann sie einfach über die Schulter warf. Sofort wetterte sie weiter: "das ist doch total unromantisch. Verdammt nochmal, Novie!" Trotzdem begann sie mit lachen, viel mehr könnte sie auch gar nicht, wenn sie kopfüber hing und leicht mit den Beinen strampelte. Sie konnte wirklich nicht mehr sagen, ob fase zu viel Sinn für Humor oder zu wenig für Romantik hatte, doch nun erkannte sie den vertrauten Fußboden unter sich und wusste, dass es sowieso zu spät war. Als er vorschlug, sie noch wo anders hin zu bringen, grübelte sie einen Moment. "Das Schlafzimmer fände ich nicht schlecht. Dort könnte ich meinen Mann gut versohlen." Zur Betonung ihrer Worte trommelte sie mit aller Kraft mit beiden Händen auf sein Hinterteil. "Dich erwartet eine Bestrafung wegen Fehlverhalten, Liebling." Kurz darauf hörte sie Schritte, die eilig näher kamen und in ihr Blickfeld trat ein schwarzes paar Hosen und säuberlich polierte schwarze Schuhe. Der Mann arbeitete schon einige Zeit für Faye und hatte sich um das Haus gekümmerte, solange die Flitterwochen dauerten. Neugierig lauschte Alice den Worten. Erst ein paar höfliche begrüßungsfloskeln, doch danach brach das Gespräch nicht ab.
"Sir", hörte sie den Mann sagen, der sich von ihrer Situation nicht beirren ließ, "sie haben Besuch. Er ist vor zehn Minuten hier unangemeldet eingetroffen und ließ sich nicht abwimmeln. Wir haben ihn hoch in das Empfangszimmer geschickt, nachdem sich kein Termin verhandeln ließ. Wenn sie so freundlich wären..."

Faye hatte vorgehabt Alice noch etwas zu ärgern, doch das auftauchen des Mannes nun vor ihm, vereitelte dieses Vorhaben. Dennoch konnte der Mann unmöglich das grinsen aus seinem Gesicht wischen, selbst als er nun die Worte hörte. "Das nächste Mal lassen Sie ihn einfach draußen vor der Tür. Wenn wir nicht da sind, dann sind wir nicht da." mit einem Klapser auf Alice' Hintern zeigte er, dass er nun zu der Frau auf seiner Schulter sprach. "Können wir einen kurzen Umweg einrichten, bevor wir das Schlafzimmer besuchen gehen? Immerhin wartete dort jemand ganz gespannt auf unsere Aufmerksamkeit." und schon machte Faye Andeutung, dass er Alice in ihrer jetzigen Position, so mit sich in das Empfangszimmer nehmen wolle. Doch ihm schien noch etwas einzufallen, warum er sich wieder zu den Bediensteten umdrehte. "Ehe ich es vergesse, ich würde dann noch einen Kaffee nehmen. Der im Flugzeug war ja nicht genießbar. Möchtest du auch noch etwas, Schatz?"