Golden Times

Sonea fuhr hoch. Gottseidank eine Ablenkung. Sie warf die Decke zurück und tapte barfuß zur Tür. Sie machte sie auf und lächelte matt. "Morgen."

"Morgen." Shaes Gesichtausdruck sah zerknautscht aus. "Ich glaube, dass ich über Nacht genügend Energie getankt habe... Könnten wir das von gestern noch einmal wiederholen? Ich hätte meinen Meister gerne so schnell wie möglich zurück..."

Sonea warf Rob über die Schulter einen Blick zu. "Machst du das?" fragte sie.

Rob zuckte mit den Schultern. "Klar..." Er stand auf, zog sich sein Hemd über, spatzierte zu Shae legte ihr einen Arm um die Schulter und wanderte mit ihr zurück zu ihrem Zimmer.
Dort wiederholte er das selbe Prozedere, wie am Vortag.

Sonea seufzte und fiel zurück auf das Bett. Am besten machte sie heute einen laaaaaangen Spaziergang.

Shae spürte, wie all ihre Energie aus ihr rausfloss, doch sie versuchte solange wie möglich stark zu erscheinen.
Sie wollte doch nur Aragon zurückhaben und dafür würde sie das Risiko eingehen.

Rob beobachtete, wie Shae langsam die Farbe aus dem Gewicht wich und ihre Hände kälter wurden. Als er jedoch ihre Hand loslassen wollte, meinte sie: "Nein, lass."

Shae begann schon zu schwanken und sie würde sich nicht mehr auf den Beinen halten können.

Rob ließ stattdessen Aragons Hand los. "Das reicht!", meinte er streng und packte sie, bevor sie umfallen konnte.

Sonea sah vom BEtt aus zum Fenster. Es war immer noch Wolken verhangen, doch wenigstens regnete es nicht mehr.

Rob half ihr, sich ans Bett zu setzen. "Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass dein 'Meister' wieder aufwacht. Was mich betrifft, so sollte ich jetzt zu Sonea zurück..."

Shae nickte. "Hab dank... Wie heißt ihr überhaupt."

"Rob, und du?"

"Shae... Und das ist Lord Aragon..." Sanft strich sie Aragon ein Haar aus der Stirn.

Träge hob Sonea ihre Hand vor ihrem GEsicht. Sie wusste nicht genau, ob sie sich das einbildete, doch verschwamm ihre Sicht jetzt auf einmal?

"Ich werde dann mal gehen. Ruh dich aus, du hast es übertrieben." Und schon verschwand er. "Da bin ich wieder, Prinzessin."

Shae nickte. Mal wieder hatte sie nur Augen für Aragon. "Jetzt musst du aber wirklich aufwachen, versprich mir das."

Sonea starrte immer noch von ihrer Hand zum Fenster und wieder zurück zu ihrer Hand. Sie kniff die Augen leicht zusammen. Drehte sie jetzt durch?

Kritisch musterte sie. "Was ist los? Alles in Ordnung?"

Sonea's Hand fiel schlaff ins Leere und sie sah zu Rob auf. "Jaja, alles okey."

Er ging zu ihr hin. "Liebes, du lügst. Also was ist los."

"Steht mir das so ins Gesicht geschrieben? Maaaan, früher war ich echt besser in solchen Sachen!" sie seufzte. "Ich sehe alles nur noch verschwommen."

Robs Stirn legte sich in Falten. "Es beginnt..."

Ängstlich sah sie zu ihm. "Ich.." sie schluckte. "ich habe dir etwas verschwiegen." meinte sie mit bebender Stimme. Sie konnte es nun wirklich spüren. Innerlich verkrampfte sich alles und zog sich in ihr auf einen Punkt zusammen. "Jedesmal, wenn ich mich verwandle... vergesse ich ein Teil von meiner Vergangenheit."

"Nun, das hat einen Vorteil." Er lächelte sie sanft an. "Ich will nich deiner Vergangenheit angehören. Ich will deine Gegenwart und deine Zukunft sein.", gab er zu.

Sonea erwiderte sein Lächeln. "das tust du schon...sooo lange." gab sie ihrerseits zu und schluckte dann wieder.

"Hör zu." Rob lehnte seine Stirn an die Ihre und nahm ihr Gesicht in seine Hände. "Wir schaffen das. Gemeinsam. Ich lasse nicht zu, dass dir oder mir etwas zustößt."

Sie nickte nur, dann wurden ihre Ränder schwarz. "Wir sehen uns..." meinte sie gequält lächelnd und dann vielen ihre Augen zu.

"Sonea!", rief er erschrocken und packte sie. "Nein!"

Sonea schlief in seinen Armen innerlich friedlich ein, doch von außen erwachte sie zu neuem Leben. Sie schlug wieder ihre Augen auf, sie nun dunkel leuchteten. "Na, vermisst?" knurrte sie mit zweihalliger Stimme.

Rob sah sie an. "Nicht so sehr, wie du mich, nicht wahr?"

Sonea oder jedenfalls was davon noch übrig war, grinste breit, was eine Reihe spitzer und scharfen Reißzähnen entblößte. Sie stand auf und lief gemütlich zur Tür. "Jetzt ist meine Zeit." fauchte sie und rannte nach draußen.