follow me, honey, in the dirty truth 3

Faye blieb in der offenen Tür stehen und sah erstaunt zu Alice und ihren Geschwistern herab. Was machte eigentlich hier? Sie sahen so friedlich aus, auch wenn er glaubte, dass es für Alice nicht leicht war. Sie schaffte es wenigstens es gut zu verbergen, im Gegensatz zu ihm. Ohne ein Wort zu sagen, machte er einen Schritt zurück, zurück in den Flur und wollte die Türe leise wieder schließen. Er zerstörte das hier doch bloß.

Als die Tür knarrte, sah Alice verwundert auf. Die Tür stand noch leicht offen. "Faye?", fragte sie verwirrt. "Bist du das? Komm doch rein."

"Ich will euch nicht stören." antwortete Faye. "Spielt ruhig weiter, ich bin warte hier draußen." meinte, ohne die Tür noch etwas weiter auf zu machen.

"Ach nun hör auf damit. Komm rein und spiel doch mit!" Bestimmt war ihm das zu kindisch. Hilflos seufzte sie. "So, setzt müssen auch mal die großen was zusammen machen.", erklärte sie den kleinen. "Lässt ihr uns ein wenig alleine?" Die kleinen überlegten kurz, dann grienten sie beide verschwörerisch und nickten.
"Danke, ihr seid die besten. Wir spielen morgen weiter." Sie wuschelte den Kindern durchs Haar und er hob sich dann, um sie aus dem Zimmer zu lassen. "Und jetzt komm schon, Faye."

Faye hatte noch kurz draußen gewartet und war dann ins Zimmer gegangen. "Ich bin ja schon da." antwortete er und schloss die Tür hinter sich. "Ich wollte euch bloß nicht stören, das ist alles."

"Du störst doch nie." Liebevoll lächelte sie. "Und mein dad ist dich offensichtlich auch nicht los geworden." Vorsichtig Streckte sie ihre Hand nach ihm aus. "Nun komm schon her zu mir." Während sie ihren Blick nicht abwandte, stieß sie mit einem Fuß das Geschenk von Daniel vollständig unter das Bett. Sie war nicht dazu gekommen es ganz verschwinden zu lassen, aber Faye sollte sich nicht noch mehr Gedanken machen.

"Merk dir eins, mich kriegt kein Vater auf dieser Welt los. Liegt bei mir in der Familie." sie schaffte es tatsächlich, dass er sich etwas beruhigte und entspannte. Er nahm ihre Hand an und trat vor sie. "Hast du dir denn gewünscht, dass dein Vater mich verkraulen kann?"

"Nein.", erwiderte sie überzeugt. "Ich hatte nur Angst, er könnte es schaffen." Soviel musste sie ihm eingestehen. Sie fühlte sich schuldig, weil sie das geglaubt hatte und sah Faye deswegen entschuldigend an.

Faye jedoch, atmete tief durch und sah sie mit ruhigen Blick an. "Da muss ich dich enttäuschen, ich werde nämlich hier bleiben." als er ihren Blick sah, griff er ihre Hand etwas fester und zog sie an seine Brust, sodass er seine Arme um sie legen konnte. "Jetzt schau nicht so. Kaum sind alle weg, siehst du mich so an... Auch das ist ein.Grund, warum ich Daniel irgendwann mal töten werde, er ist schuld das du nicht mehr lächelst."

Ruhig presste sie sich an ihn. "Lass dich nicht erwischen.", meinte sie scherzhaft und sog seinen Duft in sich auf. "Du bist viel zu heiß für den Knast." Ein mattes lächeln stahl sich auf ihre Lippen und damit er es sehen konnte, hob sie den Kopf.

Faye betrachtete ihr Lächeln. Wahrscheinlich bildete er es sich bloß ein, doch er hatte das Gefühl, dass es früher anders aus gesehen hatte. "Ich würde mich nie erwischen lassen." versicherte er ihr. Sie konnte froh sein, dass ihr Vater ihm verboten hatte sie anzufassen. Sonst hätte er sie längst zurück auf das Bett gedrückt. Mann, wo war bloß seine Beherrschung hin? "Was.willst du jetzt noch machen?" fragte er nach einer kurzen Pause.

Alice zögerte. Sie hatte zwar eine Idee, aber fühlte sich ziemlich albern, wenn sie es aussprechen würde. Es klang irgendwie so stumpf. Eingeschüchtert senkte sie den Blick. "Kannst du... Kannst du mich einfach ein wenig festhalten?"

"Ein wenig?" Faye zog eine Braue hoch und sah sie skeptisch an. "Als könnte ich dich bloß ein wenigstens festhalten. " fügte er hinzu. Wenig später, hatte er die Hand nach ihr ausgestreckt, ihre Hüfte umfasst und sie an sich gezogen. Seine Arme legte er um.ihren schlanken Oberkörper und lehnte seinen Kopf gegen ihren. "So besser?"

"Viel besser." Sie reckte den Kopf und gab ihm einen kurzen Kuss, dann vergrub sie ihr Gesicht in seiner Brust und lauschte seinem Herzschlag. Gott sei dank hatte er sich nicht vertreiben lassen. Wahrscheinlich konnte sie ihm nicht oft genug dafür danken.

Faye sah sich währenddessen etwas in ihrem Zimmer um, jedenfalls soweit es ihm möglich war, ohne sich zu bewegen. Er musste unwillkürlich daran denken, dass vor eine paar Stunden Daniel hier war. Dieses verdammte Arschloch! Damit er den Gedanken nicht weiter verfolgen musste, beugte er seinen Kopf vor und vergrub sein Gesicht zwischen ihrer Schulter und ihrem Hals. Alice' Duft war noch immer so betörend, doch nun war er nicht mehr der einzige, der ihn kannte. Seine Arme schraubten sich enger. Alice gehörte ihm. Und genau wegen diesem Egoismus seinerseits, machte sie diese Qualen durch. Er wollte sie nicht gehen lassen, dass wurde ihm erst vor kurzem bewusst. Er hätte sie bestimmt schon eher von alle dem retten können, doch dann könnte er sie vielleicht nie wieder sehen. Das wollte er noch weniger. "Es tut mir so leid..." wollte er sagen, doch er schwieg, er konnte es ihr nicht sagen.

~
Alice lag an Faye gekuschelt auf der frisch aufgeblasenen Luftmatratze. Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu und sie konnte nicht sagen, ob es der schlimmste oder der schönste Geburtstag, den sie je erlebt hatte, war. Sie spielte mit seiner Hand und betrachte neugierig seine Finger, während ihr so viele Worte auf der Zunge lagen. Sie wollte ihm so vieles erzählen, sie wollte sich alles von der Seele reden, doch wahrscheinlich würde er das nicht hören wollen, was sie vollkommen verstehen würde. "Woran denkst du gerade?"

Faye hatte sie die ganze Zeit stumm beobachtet. Als sie ihn auf seine Gedanken ansprach, musste er schmunzeln. "An eine ganze Menge. Aber irgendwie..." er beugte sich vor und gab ihr einen langen Kuss ins Haar. "Irgendwie kehren meine Gedanken ständig zu dir zurück."

Alice lächelte und küsste seine Hand kurz. "Das kommt mir bekannt vor." Sie zögerte kurz. "Darf ich dir etwas verraten? Ich muss es irgendjemanden erzählen..."

Faye sah sie abwartend an. "ja, ich kann hier eh nicht weglaufen." er zog seinen Kopf wieder zurück.

"Ich habe ihm mein Knie ins Gesicht gerammt. Also.. An dem Tag nachdem er von dir zusammen geschlagen wurde. Ich dachte, er wäre wehrlos, da er so verletzt aussah.", gestand sie Faye. "Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht mehr mitmache..."

Faye brauchte nicht lange, um zu wissen, von wem sie redete. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich zur Wehr setzte wollte, doch es klang auch nicht so, als würde sie es ein weiteres Mal tun. "Und was hat er getan oder gesagt? " fragte er.

"Er hat mein Höschen zerrissen, dann hat er mich zu Boden geworfen und mich geschlagen, während er mir abermals sagte, dass mein Geld vorerst gestrichen wäre. Danach hat er mich ohne Unterwäsche weggeschickt." Die Erinnerung daran ließ ihre Wange wieder Schmerzen und es tat ihr leid, dass sie Faye wieder da mit reinzog, doch es tat so gut endlich jemandem davon erzählen zu können.

"Was?!" entfuhr es Faye. Augenblick verschmälerten sich seine Augen und sein Blick wurde abermals von Zorn gepackt. "Er hat dich geschlagen?!" wiederholte er ihre Worte.

Sie nickte leicht und drückte sich fester an Faye. Vielleicht hätte sie ihm das dochnnicht erzählen sollen. "Seine Hände... Sie sind ganz weich. So als würden sie keinen Abdruck hinterlassen, wie bei anderen Menschen. Es scheint so als hätte er nie in seinem Leben irgendetwas selbst gemacht. Und dann tut er dir mit diesen Händen plötzlich so weh als hätte er nie etwas anderes als das getan." Vorsichtig striffen ihre Finger wieder über Fayes. Auf seinen Fingern hatten sich Sport, Arbeit, Wut und Anstrengung verewigt. Aber genau das war so schön für Alice.

Wäre da nicht Alice' Hand , hätte Faye seine Hand wahrscheinlich zur Faust geballt. "Dafür wird er büßen." Knurrte er aufgebracht. Hände hin oder her, Daniel war jetzt mehr als fällig. Doch mit der Wut mischte sich auch wieder Reue in seine Gefühle. Er hatte es nicht bemerkt, das Alice so etwas durch gemacht hatte. Und genau das musste er ihr auch sagen. "Verzeih mir." Begann er, "ich hätte es merken sollen, dann hätte ich ihn gleich zur Rede stellen können."